Beschreibung:

München, F. Straub, (1868). 8 S. Gefalzt.

Bemerkung:

Separatdruck der zuvor in den "Annalen der Landwirthschaft in den k. preuß. Staaten" u. "Buchners Neuem Repertorium für Pharmacie" erschienenen Werbeschrift; selten. Der auch in verschiedenen anderen Zeitschriften veröffentlichte Text hebt besonders auf den günstigen Preis des Fleischextrakts ab. Der relativ hohe Preis des ansonsten hochgelobten Produkts war nämlich in den zurückliegenden Jahren der Hauptgrund für den schleppenden Absatz gewesen. Erst die Idee, den Extrakt in Uruguay herstellen zu lassen, brachte den Durchbruch. Dort hielt man riesige Rinderherden, die aber lediglich zur Gewinnung von Knochen und Fellen geschlachtet wurden, da geeignete Kühlanlagen nicht existierten. Das Fleisch war "Abfall". Dies brachte den deutschen Ingenieur Giebert auf die Idee, ebendort eine Fabrik zu errichten. So entstand 1863 mit Liebigs Unterstützung und Genehmigung in Fray Bentos (Uruguay) die erste Fabrik, die Fleischextrakt in industriellem Maßstab herstellte. Lemco, so hießt die Firma, konnte 1864 schon 24 Tonnen Fleischextrakt produzieren. Als 1867 neue, größere Maschinen installiert werden konnten, vervielfachte sich der Ausstoß auf 146 Tonnen und konnte im Folgejahr nochmals verdoppelt werden. "Liebigs Fleischextrakt" als Weltmarke war geboren. Dass Liebig nicht nur ein genialer Wissenschaftler war, sondern auch von Werbung etwas verstand, und sich keineswegs scheute sein beachtliches Renommée in den Dienst eines Wirtschaftsunternehmens zu stellen, zeigt die vorliegende kleine Schrift, die genau zum Zeitpunkt der Aufnahme der Großproduktion veröffentlicht wurde. Geschickt wurde sie in den verschiedensten wissenschaftlichen Zeitschriften untergebracht und zusätzlich auch als "Flugschrift" verbreitet. Der Natur der Sache entsprechend sind die Separatabdrucke deutlich seltener. - Etwas gebräunt, Ränder etw. geknittert u. vereinzelt mit minimalen Einrissen.