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Beschreibung:
Folio. 6 (von 7) Bl., 980 S.; (Buch 4:) S. 1-274, 29 (vielfach falsch numerierte) Bl., S. 296-406, 28 Bl. Mit 74 Textkupfern, Kopfvignetten u. einigen gestochenen Zierinitialen u. 26 (davon 10 doppelblattgroße) Kupfertafeln. Leder d. Zeit mit goldgeprägten Rückenschildern u. reicher Rückenvergoldung (berieben u. mit wenigen Wurmspuren, beide Rücken unauffällig restauriert).
Bemerkung:
Erste Ausgabe der Fortsetzung des herausragenden Kompendiums der Hausväterliteratur. Lange Zeit galt der lutheranische Wittelsbacher Franz Philipp von Sulzbach als Initiator des Sammelwerkes; in der neueren Forschung wird diese Annahme jedoch nicht mehr als gesichert angesehen. Der "Oeconomus prudens" war ähnlich wie Hohbergs "Georgica curiosa" ein beliebtes und häufig aufgelegtes Werk, nicht nur wegen seiner aufwendigen Ausstattung mit ausgezeichneten Kupfern, sondern auch wegen seiner Ausführlichkeit, der historischen Exkurse und unzähligen Belegstellen gilt er als einer der Höhepunkte der deutschen Hausväterliteratur. - Der vorliegende zweite Band des erstmals 1702 erschienenen Sammelwerkes behandelt in fünf Büchern alle Bereiche der Haus- und Landwirtschaft. Er enthält im 1. Buch (in sieben Abteilungen) eine umfangreiche Abhandlung über adelige Haus- und Hofhaltung im allgemeinen, von der Einrichtung eines fürstlichen Hof-Staates (Bestallung, Küchen- und Kellerordnung, Hof-Zeremoniell), von der Regierungs-Kunst, den Rent-Kammern u.a. Die Bücher 2-5 handeln von "den Pracht- und Staats-Gebäuden", "Pracht- und Lust-Gärten", "der Ritter- und Reut-Academie" und vom "Jagd- und Weyd-Werck". Die Anzahl der Kupfer ist bei den verschiedenen Exemplaren unterschiedlich, doch sind in unserem Exemplar nach dem Tafelverzeichnis alle vorhanden. Gezeigt werden u.a. 2 Ansichten des Schlosses Salzdahlum mit seinem Garten, schmiedeeiserne Gitter und Beschläge, Skulpturen, eine große Anzahl Pferde-Dressur- und Jagdszenen. - Lindner 11.0617.01; Schwerdt I, 177 (1702 und 1719); Humpert 8621. -Etwas gebräunt u. fingerfleckig, fast durchgehend mit schwachen, schmalen Wasserrändern. Einige Bl. etwas knitterfaltig, 8 Bl. im Falz leicht wurmspurig u. dort hinterlegt (minimaler Buchstabenverlust), etliche Bl. mit kleinen Randeinrissen, einige davon geklebt. 8 Tafeln mit geklebten oder ergänzten Ecken, 2 Kupfertafeln angeschnitten. Fehlen 1 Bl. Vorstücke u. die Porträt-Tafel.