Beschreibung:

Weiters: Vorschläge zur Reform der österr.- kaiserlichen Akademie der bildenden Künste. Sowie: Andeutungen zur Belebung der vaterländischen Kunst.. 8°. 47, 23, 115 S. OBrosch. in Biedermeierkassette., Abbildung 3 Hefte.

Bemerkung:

Waldmüller, (1793 - 1865), studierte 1807-13 an der Akademie der bildenden Künste in Wien, bildete sich an den alten Meistern und durch das Studium der Natur weiter und begann als Miniaturmaler. 1811-13 war er gräflicher Zeichenlehrer in Agram, dann Theaterdekorationsmaler in Prag und Brünn und wurde 1829 Erster Kustos der Gemäldegalerie und Prof. an der Akademie der Schönen Künste in Wien. Bis 1851 unterrichtete er auch Historienmalerei und führte bis 1854 eine viel besuchte private Malschule. Schon 1846 hatte er gegen die Lehrweise der Akademie die Streitschrift Das Bedürfnis eines zweckmäßigeren Unterrichts in der Malerei und plastischen Kunst veröffentlicht. Waldmüllers Andeutungen zur Hebung der vaterländischen Kunst (1857) führten zu seiner vorzeitigen Pensionierung mit halbem Gehalt. Seit 1864 wurde ihm von Kaiser Franz Joseph I. die volle Pension zuteil. Waldmüller schuf mehr als tausend Ölbilder, daneben wenige Aquarelle und Zeichnungen. In naturgetreuer und nuancenreicher Farbgebung malte er Porträts Wiener Bürger (Rosina Wiser, 1822), Stilleben und Landschaften, häufig mit Motiven aus dem Wienerwald, dem Prater und dem Salzkammergut (Der Wolfgangsee, 1835). Im Kampf gegen den akademischen Klassizismus arbeitete er überwiegend in der freien Natur (Pleinairmalerei). In der Vorliebe für Lichtwirkungen nahm er Aspekte des Impressionismus (u.a. der Schule von Barbizon) vorweg, bewahrte aber in den plastischen Eigenschaften seiner Figuren und Objekte sowie in der kompositionellen Ausgewogenheit Ausdrucksmittel der Historienmalerei. Waldmüller wurde zum Hauptvertreter der Biedermeiermalerei und mit seinen genau beobachteten Genrebildern (Perchtoldsdörfer Bauernhochzeit, 1843) zum Vorläufer des Realismus in der österr. Malerei. (DBE) - Hier das Gesamtwerk der schriftlichen Aufzeichnungen Waldmüllers. In der von Arthur Roessler und Gustav Pisko im Selbstverlage edierten Schriften (Wien 1907) wurde die erste Publikation (Das Bedürfnis eines zweckmäßigen Unterrichts in der Malerei und plastischen Kunst) nur in der zweiten Ausgabe abgedruckt. Die drei Schriften Waldmüllers gelten als unauffindbar. Zwischen 1950 - 2000 wurde kein einziges Exemplar verauktioniert. Ein RARISSIMUM!