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Frontispiz, VI, 307(1) S., 3 nn. Bl. Mit 1 Ansichten-Tafel. Goldgepr. OHLdr. m. Buntpapierbezügen., Rohrer, Bemerkungen auf einer Reise...
Bemerkung:
Vgl. Engelmann 732. Wurzbach 26, 284.- Rohrer (1769-1828), ab 1800 als Polizeikommissar in Lemberg tätig, beschäftigte sich ausgiebig mit den Verhältnissen in Galizien. Außerdem trat er mit wissenschaftlichen Arbeiten über die Bevölkerungsstruktur der Österreichischen Monarchie hervor. Das vorliegende Werk, in der damals verbreiteten Form der Reisebeschreibung in Briefen verfaßt, besticht durch die genaue Schilderung der einzelnen Bevölkerungsgruppen Galiziens und der Bukowina sowie durch die stellenweise detaillierte Darstellung der industriellen bzw. der handwerklichen Verhältnisse. Von bleibendem Interesse sind besonders seine Ausführungen über die Sitten und Bräuche der "Karaimen", einer kleinen Sekte ackerbautreibender Juden und auch die über die "Talmudischen Juden". Rohrers Beschreibungen gehen über die eines normalen Reisenden weit hinaus. Ob es sich um Salzsudwerke, das Gestütswesen, Holzwirtschaft oder Pottaschebrennereien in der Bukowina handelt, bei allem zeigt sich der genau und geschult Observierende. Sein besonderes Interesse in Galizien galt den Händlern und den einzelnen Gewerken (u.a. den Seilern, Segeltuchmachern, und den Topfflickern, den Kleesamenhändlern der deutschen Kolonisten, landwirtschaftlichen Versuchen u.v.m.). Vielschichtig ist auch Rohrers Lemberg-Bild; er beschreibt die literarische Situation, den Ärztestand, läßt aber auch Themen wie Karneval, Kälte und Holzmangel nicht aus.- Der Nachdruck erschien in einer limitierten Auflage von 500 Exemplaren.- Gutes Exemplar.