Beschreibung:

335 Ss., 2 Bll. 8°. Grünes HLn. mit Rückenschild u. Kopffarbschnitt (Hinterdeckel tls. min. gebräunt).

Bemerkung:

ERSTE AUSGABE. - = Deutsche Literatur. Sammlung literarischer Kunst- und Kulturdenkmäler in Entwicklungsreihen. In Gemeinschaft mit Walther Brecht u. Dietrich Kralik hrsg. von Heinz Kindermann. Reihe Reformation. Hrsg. von Arnold E. Berger. Band 3. - Enthält eine um fast drei Fünftel gekürzte Fassung von Thomas Murners (1475-1537) Luthersatire 'Von dem grossen Lutherischen Narren wie in doctor Murner beschworen hat. &c.', zuerst erschienen 1522, und die umfangreiche niederdeutsche Verssatire 'Ein gemeyne Bicht oder bekennung der Predicanten to Soest, bewyset, wu und dorch wat maneren se dar tor stede dat wort Gods hebben jngevort, up dat aller korteste durch Daniel van Soest beschreven Im Jar MCCCCCXXXIIII. Gedrückt im Jar 1539': "Der Verfasser nennt sich Daniel von Soest. Wer sich dahinter verbirgt (Gervin Haverland, Johann Gropper, Jasper van der Borch) ist nicht geklärt. Die bedeutende Dichtung ist aus den Geschehnissen der Reformationsbewegung seit 1531 in dieser westfälischen Stadt hervorgegangen und zeichnet ein anschauliches Bild der reformatorischen Kämpfe in Soest. ... Der Titel 'Gemeyne Bicht' stammt von dem allgemeinen und öffentlichn Sündenbekenntnis beim Staffelgebet der Messe ('Confiteor') und anderen altkirchlichen Agenden; 'bekennung' meint Erkenntnis. ... Die 'Gemeyne Bicht' ist in der Planung, Gestaltung der Charakter und im Humor Murners 'Großem Lutherischen Narren' überlegen." (Rupprich II,96 f.). - Jeweils mit literarhistorischer Einführung, Erläuterungen und Wörterverzeichnis. - KNLL XII,95 (Thomas Murner). - Vgl. ADB XXXIV,538 f. (Daniel von Soest).