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Beschreibung:
Frankfurt u. Leipzig 1785. Mit gest. Frontispiz, 20 Kupfertafeln und 3 gest. Vignetten. 207 (recte 270) S., 1 Bl. Moderner schlichter Pappband mit handschriftl. Rückenschild.
Bemerkung:
Hayn/Gotendorf V, 442 (unter Obermayr). - Beschrieben und reizend illustriert sind Missbräuche bei Gratulationen und Geschenken, Hochzeitsfeiern und Ehe, Rangordnungen, Titelmissbrauch, Kleidertracht, Komplimenten, Stadtverkehr, Bibliotheken, Apotheken, Kartenspiel, Lotterie, Tanz, Erziehung, Schauspiel und im Handwerk. Viele der angeführten Auswüchse haben einen Bezug zu Wien, gelten aber universell. Auch wenn sich die äußeren Umstände heute erheblich verändert haben, klingen die meisten Vorwürfe noch immer vertraut. Bereits seinen Zeitgenossen wirft Richter vor, dass sie zum Bekannten, der in der gleichen Straße wohnt, nicht mehr zu Fuß gehen, sondern mit dem Wagen fahren, überhaupt für nahezu jeden Weg den Wagen nehmen, den sie zudem noch nicht einmal abbezahlt haben. Neben dem amüsanten Inhalt ist das Werk auch "sehr interessant wegen der reizenden Kupfer, die vielfach Wiener Oertlichkeiten darstellen" (Hayn/G.). In der Bogensignatur als "Dritter Theil" bezeichnet, was daher rührt, dass der Autor unter dem Pseudonym "Obermayer" zuvor zwei ähnliche Werke über katholische und klösterliche Missbräuche veröffentlicht hatte. - Nicht beschnitten, tlw. gering gebräunt und leicht fleckig, Titelblatt stärker braunfleckig.