Beschreibung:

Mannes schönen Vorreden, jeden Capitels lehr-reichen Summarien, ... versehen; Auch mit dem dritten Buch der Maccabeer, und Zugabe des dritten und vierdten Buchs Eßrä; Item, mit einer gantz neuen, ... Nachricht von der Erb-Folge der Jüdischen Hohen-Priester von Aaron biß auf die Zerstörung Jerusalems, wie auch einer Verzeichniß der Reisen des Herrn Jesu Christi (...), Darzu kommt der beygesetzte Lebens-Lauf Lutheri, (...) Ingleichen des berühmten Herrn Johann Arndts Unterricht von Lesung der Bibel, die ungeänderte Augspurgische Confession (...) samt einer Vorrede Herrn Johann Christian Klemmen. 2 Bde. Tübingen, Johann Heinrich Philipp Schramm, 1748. Fol. (Rückenhöhe ca. 37 cm). Mit 2 gest. Titeln u. 2 gest. Zwischentiteln von I. A. Fridrich und 100 von breiten Bordüren eingefassten Holzstichillustrationen (mit Bordüre ca. 11 : 15,5 cm) von Matthäus Schultes, Virgil Solis u.a. 14 Bl., 862 (recte 864) S.; 284 S., 8 Bl. Schlichte, etw. spätere braungraue Leinenbände; etw. fleckig (NT stärker) u. bestoßen, NT am oberen Kapital mit Fehlstelle.

Bemerkung:

Bibelslg. der Württemb. Staatsbibliothek, E 1429. - Seltene, schön illustrierte Tübinger Luther-Bibel; in dieser Form, mit dem Vorwort Klemms, die erste bei Schramm erschienene Ausgabe. Wie Klemm erwähnt, sind die von Matthäus Schultes (Monogramm "M.S."), einem Ulmer Formschneider, angefertigen Illustrationen Übernahmen aus der "Ulmischen Hauß- und Folio-Bibel, von welcher aber schon etlich und zwantzig Jahre kein Exemplar im Buchladen zu finden ist". Klemm bezieht sich auf die bei Kühn u. Wagner in Ulm 1714 erschienene Bibelausgabe. Ein Vergleich zeigt, dass nur ein kleiner Teil der Illustrationen aus dieser Ausgabe übernommen wurde (z.B. die der Apokalypse). Die anderen Holzschnitte, von denen einige von Virgil Solis stammen, wurden schon im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts für Ulmer Bibel-Ausgaben verwendet. Genau wie in der Ausgabe von 1714 sind aber alle Holzschnitte mit wechselnden Bordüren umgeben. Neuschöpfungen sind die gestochenen Titelblätter und die beiden (häufiger fehlenden) gestochenen Zwischentitel. Sie stammen vom Augsburger Kupferstecher Jacob Andreas Fri(e)drich. - Papier gering gebräunt, durchgängig in der unteren rechten Ecke etwas fingerfleckig (das Neue Testament etwas stärker betroffen), das Alte Testament ab S. 620 mit Braunfleck im rechten Rand u. der gest. Titel mit kleinen Randbeschädigungen (außerhalb der Darstellung). Im Innendeckel des Alten Testaments handschriftlicher Eintrag von 1843 ("kältester Winter seit Menschengedenken"), alle Vorsatzpapiere zu Beginn des 19. Jahrhunderts laienhaft erneuert. Insgesamt gut erhaltenes, allerdings einfach gebundenes Exemplar der seltenen, schön illustrierten Bibel.