Beschreibung:

I. Im Mai. II. Im Juli. III. Der Waffenstillstand von Villafranka 7.Juli 1859. Bern u. Genf, Vogt, 1859. 60 S. Bedruckter Or.-Umschlag; angestaubt u. fleckig, stärker ausgeblichen.

Bemerkung:

Seltene, anonym erschienene Schrift des wegen der Teilnahme am badisch-pfälzischen Aufstand von 1849 zum Tode verurteilten Bamberger aus dem französischen Exil; wohl die erste selbständige Veröffentlichung nach der Flucht. Bamberger stellt sich in den kriegerischen Auseinandersetzungen in Norditalien auf die Seite Frankreichs und Sardiniens und gegen das reaktionäre Österreich ("Unser wie aller Welt schlimmster Feind ist Habsburg. Es ist das All in All der Knechtung, der Finsterniß und des Untergangs"). Bamberger analysiert die Veränderungen, die sich für die deutschen Staaten ergeben und sieht eine Annäherung der Kleinstaaten an Preußen. Geradezu beschwörend fordert er das abgelaufene Dezennium politischer Stille zu beenden. Die Schrift stellt einen bemerkenswerten Zwischenschritt vom Revolutionär zum späteren Befürworter und Berater Bismarcks dar. Wobei nicht vergessen werden sollte, dass sich Bamberger die Freiheit nahm, von Bismarck auch wieder abzurücken, als dessen Kolonial- und Schutzzollpolitik mit seinen Grundüberzeugungen nicht mehr vereinbar war. Die vorliegende, mit Herzblut, aber auch sehr viel Verstand verfasste Schrift zeigt deutlich, daß hier einer der bedeutendsten und hellsichtigsten politischen Köpfe Deutschlands auf die Rückkehr in die politische Arena der Heimat wartet.- Papier gleichmäßig gebräunt.