Beschreibung:

46 S. Originalbroschur, klammergeheftet, 17*23,5 cm.

Bemerkung:

Einband berieben, bestoßen, geknickt, papierbedingt leicht gebräunt, sonst sauber. - Aus der Einleitung: Mit der Veröffentlichung des deutschen Memorandums vom 9. Februar 1925 und der Antwortnote, welche die französische Regierung im Einverständnis mit ihren Alliierten am 16. Juni in Berlin überreichte, ist die Sicherheitsfrage aus dem Zustand unkontrollierbarer diplomatischer Verhandlungen und unkontrollierter Besprechungen in der Presse herausgetreten, zu einer Frage aktuellster Politik und damit zum Gegenstand öffentlicher Teilnahme und Kritik geworden. Es ist noch nicht lange her, daß auch politisch Interessierte in Deutschland mit dem Begriff der Sicherheitsfrage nichts zu verbinden wußten als höchstens das, daß sich in das französische Propagandawort von der ?sécurité? die nicht ganz erfüllten, aber auch nie ganz aufgegebenen Ansprüche Frankreichs auf den Besitz des linken Rheinufers geflüchtet hätten, und daß eine Uebersetzung dieses illegitimen französischen Wortes in die Sprache der deutschen Politik unmöglich sei. Diese deutsche Stellung zu den französischen Forderungen auf Sicherheit war psychologisch und primitiv verständlich: Deutschland inmitten übermäßig bewaffneter Nationen allein waffenlos, durch den Versailler Vertrag verhindert, auch nur das zur Verteidigung Notwendige an militärischer Rüstung aufzuholen, von mißtrauischen Nachbarn rings umgeben, durch die wirtschaftlichen und finanziellen Folgen und Lasten des Krieges und des Friedensschlusses mehr als erschöpft, durch die Besetzung des linken Rheinufers und die dauernde Entmilitarisierung der Rheingrenzen technisch und strategisch zur Wahrung des Friedens gezwungen, viel mehr eine leichte Beute jedes, auch des kleinsten kriegerischen Nachbarn als eine Gefahr für den Frieden Europas, dieses Deutschland, das in der Wahrung des Friedens vernünftigerweise seine einzige Lebensmöglichkeit sehen mußte, sollte Gegenstand neuer Bürgschaften sein, über die Frankreich mit seinen ehemaligen Waffengenossen verhandelte und von denen es seinerseits die Ueberleitung seiner europäischen Politik in eine fried« liche Aera abhängig machte! - Wikipedia: Oscar Müller (* 20. August 1877 in Appenweier; ? 2. Januar 1960 in Berlin-Lichterfelde) war ein deutscher Journalist und Staatsbeamter. Er amtierte unter anderem von Juni 1921 bis November 1922 als Pressechef der Reichsregierung. [...] Im November 1922 wechselte Müller als Ministerialdirektor ins Auswärtige Amt, in dem er bis Januar 1933 tätig blieb. Zu diesem Zeitpunkt wurde er in den Ruhestand versetzt.