Beschreibung:

104 Seiten. brosch.

Bemerkung:

Gutes Exemplar mit leichten altersbedingten Gebrauchsspuren. Einband etw. begriffen. Ersten Seiten mit Bleistift-Anstreichungen. - VORWORT: Dinant der 23 August 1914 Dieser Name ... und dieser Tag ! Sie bedeuten die Erinnerung an Untaten, die furchtbar und unmenschlich sind wie wenige sonst : 674 Dinanter, wehrlose Männer, Greise, Frauen und Kinder wurden an jenem Tage von den sächsischen Truppen erbarmungslos abgeschlachtet. Um die Schuldigen zu entlasten, erfand Deutschland das Märchen von den Franctireurs. Schon während des Krieges veröffentlichten die Deutschen ein sog. Weissbuch, in welchem alle die gegen belgische Bevölkerung von ihren Henkern vorge- brachten Beschuldigungen zusammengefasst sind. Aber das war noch nicht genug. Kürzlich hat ein Aus- schuss des Reichstags ein Gutachten des Professors Meurer von der Universität Würzburg angenommen und zu dem seinen gemacht, in welchem alle diese längst widerlegten Anschuldigungen von neuem aufgetischt werden. Die Wiederholung dieser Verleumdungen könnte Leute, welche die Tatsachen nicht kennen, in Irrtum führen. Die Stadt Dinant hält eine Entgegnung für notwendig. Mit der Ausarbeitung derselben hat sie zwei Männer beauftragt, die durch ihre Stellung und durch ihre früheren Arbeiten hierzu ganz besonders geeignet schienen: Man- rice Tschoffen, Königlicher Staatsanwalt in Dinant, und Dom Norbert Nieuwland O. S. B.. Mönch in der Abtei Maredsous. Die vorliegende, von ihnen verfasste Schrift rechnet in gemässigter Sprache, aber entschieden und unzweideutig mit den deutschen Märchen, an deren Stelle sie die ungeschminkte Wahrheit setzt, ab. Im vollen Bewusstsein der Pflichten, die uns unser Amt auferlegt, glauben wir es nicht zulassen zu dürfen, dass die Deutschen, die doch die Verantwortung für diese Bluttaten tragen, diese von sich abwälzen, sich selbst als Opfer und unsere unschuldig hingeschlachteten Mitbürger als Mörder hinstellen. Wir haben das Recht und die Pflicht es laut vor aller Welt zu verkünden: kein einziger unserer Mitbürger hat sich gegen die deutsche Armee irgend eine feindselige Handlung zuschulde kommen lassen. Wir stehen dafür ein mit unserem Ehrenwort und mit dem Ehrenwort der ganzen Bevölkerung von Dinant, in deren Namen wir sprechen. DINANT, am 23. August 1928. Für die Stadtverwaltung.