Beschreibung:

Manuskript: (18) Seiten, schlichte Rückenstreifenbroschur, 16 x 10 cm.

Bemerkung:

Handschriftliche Chronik über zentrale Ereignisse der Stadtgeschichte Lübecks zwischen 1140 und 1753. - Die 18 eng beschriebene Seiten umfassende Chronik beginnt ab 1140 mit zentralen Ereignissen der Lübecker Stadtgeschichte (u.a. Errichtung von Kirchen, Rathhaus, Börse, Holstentor, Waage); kirchliche und städtische Begebenheiten (u.a. Wullenwever, Bonnus, Plönnies, von Dalen, Besuch des Kaisers/Zaren, von Plessen); herausragende Ereignisse (u.a. Wale in der Trave, Fund eines großen Schatzes, Singekrieg, bürgerliche Unruhen); Naturkatastropen und deren Zerstörungen innerhalb der Stadt (Regen, Fluten, Brände, Blitz und Donner) sowie Seuchen und deren Auswirkungen (Pest und Viehseuchen). Ab 1682 verlagert sich die Aufzählung hin zu der überwiegenden Nennung von Hinrichtungen auf dem Rade- und Köpfelberg: Hinrichtungsart, Grund der Hinrichtung, Namen der Hingerichteten. - Handschriftlich verfasst mutmaßlich in der 2. Hälfte des 18. Jahrhundert. - Einheitliche Kurrentschrift in sepiabrauner Tinte. Die Urheberschaft ist unklar; das einheitliche Schriftbild deutet möglicherweise auf die Chronik eines Ratsschreibers, Gerichtsboten oder anderweitig bei Gericht tätigen Bürgers mit beruflichem Bezug oder privatem Interesse zum Strafvollzug. - Das Verfassen von Stadtchroniken erfreute sich auch noch im 17. und 18. Jahrhundert weiterhin großer Beliebtheit. Die Aufzeichnungen vermischten zumeist stadthistorisch dokumentierende Einträge mit persönlichen oder thematisch ausgerichteten Akzenten und bilden heute eine wichtige Quelle bürgerlicher Geschichtsschreibung. Als weithin erkennbares und abschreckendes Symbol der Gerichtsbarkeit wurden die in der vorliegenden Chronik vornehmlich beschriebenen Strafformen in Lübeck auf einer Anhöhe in der Vorstadt St. Gertrud nahe der Travemünder Allee vollzogen ("Radeberg"/"Köpfelberg"). - Leicht nachgedunkelt; stellenweise mit wenigen Flecken; das letzte Blatt unten mit einem Riss im Falz (kleine Fehlstelle mit minimalem Textverlust). Insgesamt in guter Erhaltung.