Beschreibung:

XV, 273, 296 S. Pappband mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Der Einband ist leicht berieben, die Seiten sind papierbedingt leicht nachgedunkelt, ansonsten ein sehr gutes und sauberes Exemplar ohne Anstreichungen. -- (Wikipedia:) Herakles oder Herkules (altgriechisch H?rakl?s, lateinisch Hercules) ist ein Heros in der griechischen Mythologie. Dem für seine Stärke berühmten Held wurden nach seinem Tod durch die Aufnahme in den Olymp göttliche Ehren zuteil. Seine Attribute sind das Fell des Nemeischen Löwen, Keule, Bogen und Köcher. -- Euripides (griechisch Euripíd?s; * 480 v. Chr. oder 485/484 v. Chr. auf Salamis; ? 406 v. Chr. im makedonischen Pella) ist einer der großen klassischen griechischen Dramatiker. Euripides ist nach Aischylos und Sophokles der jüngste der drei großen griechischen Tragödiendichter. Von seinen etwa 90 Tragödien sind 18 erhalten. Außerdem ist eines seiner Satyrspiele überliefert. Mit seinen Stücken, vor allem Medea, Iphigenie in Aulis, Elektra und Die Bakchen, ist Euripides einer der am meisten gespielten Dramatiker der Weltliteratur. -- (Auszug:) [...] Der text erscheint ohne zweifel jetzt in verbesserter gestalt, denn gar nicht selten ist die überlieferung hergestellt und gerechtfertigt. dabei hat mich nichts so gefördert wie die kritik J. Vahlens (index lectionum von Berlin, sommer 1893); aber auch die besprechungen meines buches durch H. Weil (Journal des savans 1890) und A. Nauck (Deutsche Litt. zeitung 1890) haben mich durch positive belehrung zu danke verpflichtet. da?s ich Naucks neue vermutungen in die gro?se masse der schlechthin nicht zu berücksichtigenden werfen mu?ste, liegt in unserer grundsätzlich verschiedenen schätzung der überlieferung und der statistik. zum texte und zum commentar hat mir E. Bruhn freundlich sehr nützliche weisungen mitgeteilt. Eine übersetzung beizufügen hatte ich schon 1889 lust; jetzt hat mir den entscheidenden ansto?s eine anregung aus England gegeben. dafs gerade ausländer verschiedener nationen dieses bedürfnis aner- kennen und meinen bestrebungen teilnahme schenken, ist mir eine grofse freude. ich hoffe, mein gedicht ist nicht zu buntscheckig geworden, ob- wol ich seine erste schon 1879 entstandene gestalt sehr viel häufiger umgeformt habe, als ein wirklicher dichter dürfte. da?s text und über- setzung jetzt in einem andern bande stehn als der commentar, wird hoffentlich die benutzung bequemer machen; dies ist die einzige veran- lassung zur teilung des buches in zwei bände gewesen. Den commentar habe ich nicht umschreiben wollen, so grofs der reiz war, z. b. in den metrischen partien noch weiter auszuholen. ich habe nur nachgetragen was mir die lectüre an material namentlich für die sprachgeschichte zugeführt hatte; mir erscheinen untersuchungen wie sie hier neu stehen, sehr wichtig. Und so ist es wol mehr als eine subjective erfahrung, was ich an dieser stelle aussprechen will. ich habe die letzten jahre gerade die classische attische prosa intensiv treiben müssen, habe z. b. die redner einmal in einem zuge hinter einander durchgelesen und viele reden genau durchgearbeitet, wenn auch nicht gerade für die textkritik. trotzdem ist der ertrag für die er- klärung der tragödie verschwindend gewesen. hätte ich annährend so viel studium z. b. auf die hippokratische sammlung oder die volkstüm- lichere schriftstellerei der Juden und der ältesten Christen verwendet, so wäre unvergleichlich mehr herausgekommen, wie die proben zeigen: so streng sind die stilgrenzen im attischen, so sehr bewahrheitet sich immer wieder, da?s das drama dem ionischen sehr viel von ihrem wortschatze verdanken. nach dieser richtung vornehmlich ist der commen- tar erweitert; aber ich hoffe, er zeigt überhaupt, da?s ich zugelernt habe. die zusätze zu kennzeichnen geht mir wider mein gefühl: das lenkt den leser von der sache auf den modernen schriftsteller ab, an den er mög- lichst wenig denken soll. Die einleitungscapitel sind durchgehends verbessert, zum teil um- geschrieben; aber ich bringe in allen hauptsachen meine alte lehre wieder vor. zwar ist über die älteste griechische geschichte, über die ich hier in kürze meine ansicht vortrage, seitdem sehr bedeutendes geschrieben; auch hat mich eine griechische reise die monumente der heroenzeit rich- tiger beurteilen gelehrt, so da?s ich nach dieser richtung vieles zu bessern und zu präcisiren hatte, allein meine höchst unmodernen grundanschau- ungen haben sich nur befestigt. das ist mir nicht beängstigend, denn unmodern sind diese auschauungen wesentlich deshalb, weil sie antik sind. ich verkenne die berechtigung der skepsis durchaus nicht, aber sie ist nur als ein durchgangsstadium zu dem rechtfertigenden verständnisse der überlieferung berechtigt. auch über Herakles bringe ich mein altes lied; wie fremd es den modernen historikern und mythologen klingen würde, wusste ich gut genug, als ich es zum ersten male anstimmte. aber auch das ist ja nicht mein lied; und wenn es jetzt mit überlegenem achselzucken abgewiesen wird, so vertraue ich, da?s die zeit gar nicht einmal fern ist, wo man bei den Hellenen anfragen wird, um zu lernen, was sie sich bei ihren göttern gedacht haben. ich habe ein par mal ge- legenheit genommen, mich mit E. Meyer und C. Robert direct auseinander zu setzen, mit denen ich mir doch bewu?st bin auf demselben boden der forschung zu stehn. und nur weil ich das tue und auf verständigung hoffe, polemisire ich gegen sie. da?s Artemis ihrem namen nach die schlächterin ist, kann angesichts der altboeotischen gefäfse, die Wolters schön erläutert hat, nicht wol bezweifelt werden, so da?s die mondmytho- logie diese gottheit wol frei lassen mu?s, niemand hat für die verbrei- tung der richtigen etymologie mehr gewirkt als Robert, und doch ist mir die heftigkeit, mit der er sie mir zuerst abwies, noch sehr deutlich in der erinnerung. warum sollte ich nicht glauben, da?s die zeit uns auch über Herakles oder Apollon, den ich so wenig für einen hürden- gott wie für einen sonnengott halte, zur übereinstimmung bringen könnte? ich meine des gottes hauch in Delphi und Delos und auf der höhe des Ptoions gespürt zu haben [...].