Beschreibung:

Bd. 1: XXVI, 636 S., Bd. 2: XXVI, 704 S., Bd. 3: XVI, 591, 67 S. Halbleder.

Bemerkung:

DREI BÄNDE. Die Einbände sind leicht berieben, Vorbesitzer Vermerke auf den Vorsätenz mit Tinte, Band 1 mit Notizen auf dem hinteren Vorsatz mit Tinte, sehr vereinzelte Bleistift-Anstreichungen, die Seiten sind teilweise leicht stockfleckig, ansonsten gute Exemplare. -- Inhaltsverzeichnis. Band 1 -- I. Stimmung und Urtheile der Beitgenossen in der ersten Periode des Protestantismus. -- Erasmus von Rotterdam. -- Erasmus' Stellung zu seiner Zeit und zur Reformation. Er zollt Luther's Unternehmen anfänglich lauten Beifall; zieht sich allmälig zurück -- Sein offener Bruch mit Luther; seine Urtheile über die neue Lehre, ihre Früchte, über den Charakter ihrer Verkünder und Anhänger -- Seine Urtheile über das Reformationswerk in den Briefen an Geldenhauer und gegen die Straßburger Prediger (S. auch seine Aeußerungen über den nachtheiligen Einfluß des Protestantismus auf Studien u. Sitten. S. 470-472). -- Georg Wizel. -- Wizel's anfänglicher Gifer für die neue Lehre; allmälige Um-wandlung seiner Gesinnung und ihre Motive; seine Schick-sale bis zum öffentlichen Mücktritt; Erbitterung seiner frühern Freunde gegen ihn -- Sein Aufenthalt in Eisleben und Dresden; seine letzten Le-bensereignisse; seine Stellung zur alten Kirche Wizel gibt Rechenschaft über die Entwicklung seiner Ueber- -- zeugung und über die Beweggründe seines Rücktrittes -- Wizel's Charakteristik der neuen Lehre und des durch dieselbe erzeugten religiösen und sitt lichen Zustandes. -- Abnahme aller guten Sitten. Umsturz und Verachtung alles Alten. Selbstgefällige Sucht der Reformatoren nach Neuerungen. Fleisch-liche Tendenz der neuen Lehre. Theilweise Nückkehr zur Kirche Gewöhnliche Beweggründe zum Anschluß an die neue Lehre. Unter-gang des Guten, Zunahme der Uebel der frühern Zeit durch das neue Kirchenthum. Epicureismus, Parteigängerei, Indiffe-rentismus unter den Anhängern des Neuen. Lockende Süßig keit der neuen Gnadenpredigt. Das alte und das neue Evangelium -- Die Stügpunkte der neuen Lehre. Zerstörung alles bürgerlichen Fries dens und Ueberhandnahme religiöser ber neuen Lehre. Entschuldigungen und Ausflüchte bezüglich der Alles Gute: Gebet, Fasten, from schlechten Früchte derselber derselben. Alle me Stiftungen unwiederbringlich verloren -- Verwilderung der Jugend. Praktische Früchte der lutherischen Lehre und Wirkung des Solisidianismus. Mitansteckung der Katho liken. Haß und Verachtung alles guten Lebens -- Aufhören der vorigen Mildthätigkeit. Einreißen der Hab- und Selbst sucht unter den Evangelischen. Folgen der lutherischen She-standstheorie -- Demagogisches Treiben der neuen Volkslehrer, Verachtung der alten Theologen, Schriften und Lieder. Leichtfertigkeit und Verkehrt. heit der neuen Lehre von der Buße. Ueberdruß am neuen Got-tesdienst. Verschlimmerte Lage der Armen -- Zunahme der Todesfurcht und Ent?ittlichung unter den Lutheranern. Ein-fluß dieses Beispieles auf die Katholiken -- Das Lutherthum ein Evangelium für die Sinnlichkeit. Verdächtigung alles sittlichen Ernstes. Die neue Lehre von den guten Werken. Feindseligkeit der Prediger gegen die guten Werke -- Luther's, Melanchthon's und Bugenhagen's Lehre von den guten Wer-ken und der zugerechneten Gerechtigkeit Christi, von der bleiben-den Sündhaftigkeit des Menschen, vom rechtfertigenden Glau-ben und vom Unvermögen des Menschen zum Guten -- Verhöhnung der guten Werke in den Predigten, Epicureismus und Werkfeindschaft als die Folgen dieser Lehre. Entschuldigung des bösen Lebens durch die in den Predigten zum Troste gegen das Gefühl der Sünde vorgestellten Verirrungen der Heiligen. Entschuldigung des herrschenden Verderbens. Praktische Wi-derspruche gegen die neue Lehre -- Tröstlichkeit ein Hauptvorzug des neuen Evangeliums. Die ganze Lehre auf solche Trostung und Sichermachung des bösen Ges wissens gerichtet. Praktische Folgen der tröstlichen Lehre vom Alleinglauben: allgemeine Sicherheit, vermessenes Vertrauen beim lasterhaftesten Leben, Geringschätzung der Sünden, Ver-achtung eine eines gottseligen Lebens, Haß gegen die Gesezprediger, Aufhören aller wahren thätigen Bekehrung -- Das unbedingte Trösten der Kranken und Seligsprechen der Verstor-benen bei den Lutheranern. Praktische Folge davon: die vers messenste Leichtfertigkeit. Die neue Lehre von dem Zwecke und der Wirkung der Communion als Grund der Sicherheit der la-sterhaftesten Menschen. Die Folgen dieser Lehre im gemeinen Leben. Abnahme des Eifers zum Abendmahlgehen. -- Wechselnde und widersprechende Aeußerungen der Lutheraner über die Beichte. Die Reformatoren wollen die Beichte wieder einfüh ren. Unter den Lutheranern herrscht allgemeine Abneigung ges gen die Beichte. Bei der lutherischen Rechtfertigungslehre kann nur eine Scheinbeichte bestehen. Verfall alles Bußernstes durch diese Rechtfertigungslehre -- Was an die Stelle der verdrängten Heiligenbilder gekommen. Schil derung des Verfahrens bei der Reformation und Charakteristik der Reformatoren. Luther und die alten Bischöfe. Dünkel der Sektenhäupter, ihr Geiz, ihre Herrschsucht, Anmassung, ihr üppiges Leben, Tyrannei und Unduldsamkeit gegen Andersmei-nende. Schlechtes Beispiel ihrer Weiber -- Bauchdienst der neuen Prediger, ihre zubringliche Bettelei und hab-gieriges Zusammenscharren, feile Hingebung an die Reichen. Die Weibersucht des Lutherthums. Ungenügsamkeit der luthe-rischen Geistlichen. Mittel zur Verbreitung der neuen Lehre. Die erste Generation der lutherischen Prediger. Abnahme des Studiums überhaupt, der Theologie insbesondere bei den Lu-theranern -- Die neuen Prediger Sklaven Luther's, theologische Schwäche und Un-einigkeit derselben. Die erste Kirchenvi?itation -- Luther's Nuhmredigkeit und hochmüthige Verachtung Anderer; sein beständiges Lästern und Drohen; seine Pöbelberedsamkeit und seine Widersprüche. Die Prophezeiungen und Wunder des neuen Evangeliums. Verfälschung und Verdrehung der heil. Schrift zu Gunsten der neuen Lehre. Schmähung und Herab-sehung der Väter. Die neue Lehre von der Gnadenwirkung und ihre praktische Anwendung. Knechtische Unterthänigkeit der lutherischen Kirche unter die weltliche Gewalt -- Haß gegen Papst und Klerus der Grundzug des Lutherthums. Ge hässige Beurtheilung der Zustände in der alten Kirche. Cha-rakteristik der lutherischen Polemik. Verfahren gegen die Kathos liken. Unduldsamkeit der Lutheraner gegen ihre Mitsekten. Auf-hezungen Luther's gegen die Katholiken. Stetes Schreien über eigene Bedrückung -- Johann Haner. -- Haner gibt anfänglich der lutherischen Sache seinen Beifall; sucht den Sakramentsstreit zu vermitteln; kehrt in Nürn= berg zur alten Kirche zurück; seine Verbindung mit Wi-zel; Verbannung aus Nürnberg -- Schilderung der Früchte der lutherischen Lehre überhaupt, der Recht-fertigungslehre insbesondere. Praktische Folgen der Lehre von der zugerechneten Gerechtigkeit Christi -- Johann Wildenauer, genannt Egranus. -- Wildenauer's anfängliche Stellung zu Luther und seinem Un-ternehmen; sein zeitiges Mißfallen am Reformations= werke; Verfahren und Beschuldigungen gegen ihn; seine Stellung zwischen der alten und neuen Kirche; sein Ur-theil über Luther und sein Gebahren; Anstoß an der neuen Rechtfertigungslehre. -- Egranus über die Früchte der Lehre vom Alleinglauben: allgemeine sittliche Verwilderung; Haß und Verdächtigung alles sittlichen Ernstes; Verfälschung und Verdrehung der Schrift zu Gunsten dieser Lehre. Moralisches Verderben die Folge derselben -- Crotus Rubeanus. -- Nubeanus Stellung zum damaligen gelehrten Deutschland. Seine anfängliche Begeisterung, für die reformatorische Bewegung und für Luther. Zerstörung seiner günstigen Hoffnungen von Luther's Reformation. Sein Rücktritt macht großes Aufsehen. Seine Urtheile über das pro-testantische Sektenwesen, das demagogische Treiben der neuen Prediger, das stete Schreien gegen die Commu-nion unter Einer Gestalt und die Unduldsamkeit der Neuerer gegen die Altgläubigen -- Theobald Billikanus. -- Bilican anfänglich ein eifriger Reformator. Seine Haltung im Abendmahlsstreit. Sein Mißfallen an dem Treiben Luther's und an der neuen Lehre. Sein öffentlicher Nücktritt. Brenz und Melanchthon über ihn und die Folgen seines Rücktritts. -- Billican's Erfahrungen von dem Gange der Religionsände-rung; seine weiteren Schicksale und sein religiöser Stand-punkt in spätern Lebensjahren -- Jakob Strauß. -- Straußens reformatorische Wirksamkeit in Sachsen. Seine selbstständige Stellung Luthern gegenüber, seine Freimü-thigkeit gegen die Gebrechen der Zeit. Er wendet sich allmä-lig von Luther ab, wird der Theilnahme am Bauern-aufruhr beschuldigt, von Wizeln aber vertheidigt. Luther's Erbitterung gegen ihn. Seine weitern Schicksale. -- Johann von Staupik. -- Staupizens Einwirkung auf Luther, lang bewahrte Hoffnung auf ihn und endliche Enttäuschung durch die weitere Entwicklung der lutherischen Lehre. Luther's Abneigung gegen Staupiz -- Vitus Amerpach. -- Amerpach's Stellung in Wittenberg und wissenschaftliche Be-deutung für seine Zeit. Sein freudiges Anschließen an die Reformatoren, frühzeitiger Tadel derselben. Seine patristischen Studien. Melanchthon's Bericht über Amer-pach's Sinnesänderung an den churfürstlichen Hof. Amer-pach zieht nach Ingolstadt. Seine Haltung gegen seine frühern Collegen; Klagen über das zügellose Schmähen und Verläumden der Neugläubigen -- Wilibald Pirkheimer. -- Pirkheimer's Stellung zum gelehrten und politischen Deutsch-land. Sein Verhalten zur Lehre der alten Kirche und seine Theilnahme am Reuchlinischen Streite. Anfängliche Begeisterung Pirkheimer's für die Reformatoren; er ver= theidigt ihre ersten Unternehmungen, wendet sich aber nachher von ihrer Sache ab, und zur katholischen Kirche zurück. -- Pirkheimer's Klagen über die sittliche Entartung als praktische Fol-ge des neuen Evangeliums: Maulchristenthum und fleisch liche Freiheit. Seine Urtheile über das neue Religionswesen in dem Dedikationsschreiben an Zasius: Herabwürdigung des Predigtamtes bei den Neugläubigen. Wirkungen der neuen Rechtfertigungslehre -- Durch die Lehre vom Alleinglauben und die Verwerfung der guten Werke ist Alles schlechter geworden; alle Tugenden und heil-samen Institutionen sind gefallen; demokratische Gesinnungen unter dem Volke verbreitet. Alle Alle Gutgesinnten finden ihre Hoff-nungen getäuscht; auf den gemeinen Haufen allein stüßt sich die lutherische Sache; auch dieser ist in seinen Hoffnungen von Freiheit und Gleichheit betrogen; in Chesachen die höchste Zü-gellosigkeit; Fasten und Beten in Verachtung. Die neue Sekte kann auf die Dauer nicht bestehen. -- Gleiche Klagen von seinen lutherischen Freunden: Stromer und Hummelberg. Bestätigung seiner Urtheile durch gleichzeitige Aeußerungen seiner lutherischen Landsleute: Hans Sachs, Konrad Wickner und Lazarus Spengler -- Ulrich Zasius. -- Zastus' Verdienste um die deutsche Rechtskunde. Sein ver trautes Verhältniß zu Erasmus, erste Begeisterung für Luther, unbedingte Annahme seiner Hauptlehren, Tadel einzelner Behauptungen Luther's. Sein Haß gegen Eck -- Völliger Umschwung seiner Gesinnung; Urtheile über Luther; öffentliche Erklärung gegen denselben, seine Ansichten über ihn und sein Werk -- Sein Urtheil über Dekolampadius; Klage über das Beneh-men des Erasmus. Seine theologischen Studien und lezten Bekenntnisse -- Heinrich Loriti Glareanus. -- Glarean's vertraute Freundschaft mit Zwingli, Erasmus und Myconius. Seine Erklärung für Luther gegen die Sor= bonne. Sein Wirken in Basel. Sein Briefwechsel mit den Reformatoren und Hoffnung auf ihre Sache. -- Glarean's Klagen über den verkehrten Eifer der Anhänger Luther's und die dadurch herbeigeführte Barbarei. Zwing-li's Beschwerde über ihn. Glarean's förmlicher Bruch mit seinen reformatorischen Freunden. Seine Klagen über ? (u.v.m.) -- Inhaltsverzeichniß. Band 2 -- II. Die Urheber der Reformation, ihre Freunde, Ge-hülfen und Schüler; ihre Urtheile und Beugnisse über den Bustand und die Entwicklung des protestantischen Kirchenwesens. -- 1. Die Strasburger Reformatoren. -- Früheres Stadium der Reformation in Straßburg; Uneinig keit der Reformatoren; Jakob Ziegler, Engel= brecht, Schultheiß, Eppendorf, Velsius und Gerbel über ihren Charakter -- Zell; Capito, dessen Stellung zu Luther; Anwandlungen von Reue; sein Territorialsystem und Urtheil über die Wir-kungen der neuen Lehre; sein Lebensüberdruß -- Hedio und seine Klagen; Lambert's Ansichten von der alten und neuen Kirche; Brunfels Bibelkritik -- Bucer: Erfolge seiner reformatorischen Thätigkeit in Weissen-burg; sein unsicheres Schwanken; Urtheile über seine zweideutige Haltung; seine Klagen über die Wirkungen der neuen religiösen Ansichten, über die Schmähsucht der Prediger, die Knechtung der Gewissen und die bei der Religionsänderung begangenen Fehler -- Bucer's Schwanken in der Rechtfertigungslehre; seine zwei-deutige Stellung bei den Unionsversuchen mit der katho= lischen Kirche; seine Verbindung mit dem Landgrafen von Hessen, Vertheidigungsschrift für dessen Bigamie; ihre vereinten Unionsbestrebungen -- Miffallen der Wittenberger an Bucer's sittlichen Verbesse= rungsplänen und seinen Concessionen auf dem Regens-burger Gespräche 1541; sein Aufenthalt in England und Endurtheil über die Reformation -- Gerbel über den wissenschaftlichen Rückschritt; Specker und Florus über den sittlichen Charakter ihrer Gemeinden -- 2. Niederdeutsche Reformatoren der früheren Zeit. -- Regius: seine Erfahrungen in Augsburg und Tyrol, Ur-theile über seinen Charakter, seine Klagen über das Verhalten der Lutheraner gegen das Evangelium und unter demselben; Corvin: seine reformatorische Thätigkeit, Streit in Lemgo und Klagen über moralische Verschlim merung unter seinen Glaubensgenossen; Gütel über die Auffassung der neuen Nechtfertigungslehre -- Erasmus Alber öfter von seinen eigenen Glaubensgenossen verjagt; sein Charakter und seine Weltanschauung; über den Anstoß, der den Katholiken durch die Unsittlichkeit der Protestanten gegeben werde. Weidensee's Schicksale und Urtheile über Deutschland; Tilemann Krage, in Hildesheim und Nordheim abgesezt, über die Früchte des "Evangeliums"; Medler's Kämpfe mit seinen Collegen in Naumburg, seine Schicksale in Braunschweig und seine Klagen -- 3. Süddeutsche Prediger. -- Höfer über die Zunahme aller Laster; Klopfer über den Cha-rakter des heranwachsenden Geschlechts, über die Schmähung des "Evangeliums" durch die Aelteren; Ambach über die Beweggründe zur Annahme desselben -- 4. Nürnberger Reformatoren. -- Osiander's Streitigkeiten mit seinen Collegen wegen der neuen Kirchenordnung; der Absolutionsstreit; Osiander's Gründe für Beibehaltung der Absolution, Gegengründe seiner Collegen. -- Urtheile über Ostander's Charakter, seine strengen Predigten; Besler's Selbstmord; Venatorius; Link über die protestantischen Reichsstädte und die Früchte des Evan-geliums; Althamer's Zeugniß; Veit Dietrich's Streitigkeiten mit Ostander, Klagen beider über den Rath; Dietrich's Suspension; den Katholiken von ihm der Vorzug der Sittlichkeit vor den Lutheranern eingeräumt, der Nath über den Grund dieser Erscheinung -- Ostander's Abzug;, Waldner und Besold über ihn und die Anhänger seiner Rechtfertigungslehre; Culmann als Ostandrist abgesetzt, seine Schilderungen der sittlichen Zus stände unter den Lutheranern; Waldner's Streitigkeiten und Klagen; Heling's Melanchthonische Ansichten, Schel-hamer und Besler der Jüngere seine Gegner; Heling über die Streitigkeiten der Lutheraner und Melanchtho-nianer und über die protestantischen Höfe -- 5. Die ältesten sächsischen und thüringischen Refor= matoren und Freunde Luther's. -- Spalatin's Streitigkeiten, Hoffnungslosigkeit, Trübsinn und Tod; Lange über die protestantischen Zustände; Justus Jonas und die Katholiken in Halle; Urtheil über die Früchte des Evangeliums und die Lage der lutherischen Prediger; seine zweite Heirath, düstere Stimmung und Gewissensangst auf dem Todbette -- Amsdorf's Lage in Magdeburg und Naumburg, seine Strei-tigkeiten mit den Wittenbergern und Leipzigern, wider= sprechende Urtheile über seine Geistesrichtung und seinen Charakter; Amsdorf's zornige Klagen über das steigende Sittenverderben unter den "Evangelischen" -- Des Fürsten Georg von Anhalt Stellung zum lutherischen Kirchenwesen, seine Aeußerungen über die Wirkungen der neuen Rechtfertigungslehre; Mathesius über das Ver-schwinden der früheren Religiosität, seine majoristischen Ansichten, Klagen über die herrschende Streitsucht, schwere Gewissensangst am Ende seines Lebens; Schenk des Antinomismus beschuldigt, seine Entschuldigung des herr-schenden Verderbens -- Aquila's polemischer Eifer gegen den Papst, Streit mit seinem Diakon in Salfeld, mit Naogeorgus in Kahla und mit den Hennebergischen Predigern, seine Klagen über das Aufhören aller Wohlthätigkeit und die Prediger= Verachtung unter den Lutheranern; Naogeorgus ???? Zwinglianer vertrieben, wiederholt abgesetzt; vom Miß= brauch des "Evangeliums"; Reich's unglückliche Che und Klagen; Arbiter's Entschuldigung des lutherischen Verderbens -- 6. Die Wittenberger Reformatoren. -- Bugenhagen: seine Stellung zu Luther, Streit mit Me-lanchthon, sein Betragen gegen den bestegten Kurfürsten und Haltung im adiaphoristischen Streite; seine Urtheile über die Lutheraner. Cruciger: seine Stellung zu Luther und Melanchthon, seine mißliche Lage zu Witten-berg an der Seite des Letzteren, Klagen über Bedrückungen durch das Volk, über die Tyrannei des Hofes, über den Hoffnungslosen Zustand der Kirche -- Forster's Absezungen in Augsburg und Tübingen, Klagen über den Undank der Fürsten, Erfahrungen im Henne-bergischen, Fröschel über die moralische Ausartung der "Evangelischen". Eber: sein Charakter, seine zwei-deutige Stellung im Abendmahlsstreite, Angriffe auf ihn von beiden Seiten; seine Klagen über die Verachtung der Prediger und den ärgerlichen Zustand der neuen Kirche -- C Major Luther'n als heimlicher Zwinglianer verdächtig; Flacius über seinen Geiz; in Mansfeld wegen seiner Behauptung von der Nothwendigkeit der guten Werke zur Seligkeit verjagt; Missfallen der zu Worms 1557 versammelten Theologen über diese Lehre; Urtheile über ste und ihren Vertheidiger Major; Aeußerungen Major's über die Nothwendigkeit seiner Lehrform und die allgemeine Ver-achtung der guten Werke; seine Geständnisse über das seit der Reformation eingerissene Sittenverderben, den wissenschaftlichen Rückschritt und die traurigen Folgen des protestantischen Religionshaders -- 7. Menius, Sarcerius, Weller (Belzius und Rephun). -- Menius: sein Hader in Gotha, als Majorist von Amsdorf angegriffen und suspendirt; sein Abzug; Unwille über den lutherischen Glaubensdespotismus; abermalige Ver-theidigung seiner zu Eisenach wiederrufenen Behauptungen durch Hinweisung auf die entsittlichenden Wirkungen der Lehre seiner Gegner -- Leben und Lehre des Sarcerius, sein kummervoller Lod; Schilderungen des Sarcerius; von dem Hasse gegen die Buß- und Sittenpredigten, von den Hindernissen kirch-licher Disciplin, von dem Widerwillen der Prediger selbst gegen diese -- Weller's unbedingte Hingabe an Luther, seine Schwermuth; Klagen über das Verhalten gegen das "Evangelium", über die praktische Anwendung der Rechtfertigungslehre, über die Behandlung und Verachtung der Prediger; Wel-ler's unbedingter Lutheranismus, seine Haltung bei den dogmatischen Verwirrungen in Kursachsen -- Belzius: seine tiefe Schwermuth; seine Schilderung des luthe-rischen Kirchenwesens; Rephun und die Ursache seines Lodes -- 8. Die hessischen Reformatoren. -- Geldenhauer über die Literatur seiner Zeit; Drakonites: seine früheren Schicksale, sein Streit mit Thamer in Marburg, seine Klagen über die protestantische Kanzel= knechtschaft; Noduphanta, Lüncker und Justus Alber über die Zustände der neuen Kirche; lehte Schick-sale des Drakonites; Charakter der hessischen Reformato-ren Lening und Melander, ihre Geständnisse über Hessens religiösen Zustand: -- Hyperius: seine theologische Richtung, seine Verlegenheit -- bezüglich der verderblichen Wirkung der protestantischen Rechtfertigungslehre, seine Nathschläge und Schilderungen der religiösen Leichtfertigkeit, der dogmatischen Zerrüttung und Bibelverachtung, der allgemeinen Geringschätzung des theologischen Studiums und des Predigerstandes unter seinen Glaubensgenossen. Orthius über den Lebens-überdruß des Hyperius und die sittliche Verkommenheit der Protestanten. Barthol. Meier über das protestan= tische Religionswesen -- 9. Math. Flacius Illyrikus und Christoph Lasius. -- Flacius: seine früheren Lebensverhältnisse, Entzweiung mit den Wittenbergern; bittere Feindschaft zwischen ihm und Melanchthon im Verlaufe des adiaphoristischen Streites; der verunglückte Vermittlungsversuch zwischen Melanch thonianern und Flacianern oder der Convent zu Coswik; Dazwischenkunft der majoristischen Streitigkeiten; Flacius über die Folgen dieses Zustandes und gegenseitige Vor= würfe -- Flacius in Jena im Streit mit Strigel; Einkerkerung der Sy-nergisten Strigel und Hugel, Sturz der Flacianer durch die Hofpartei und ihre Verjagung aus Jena; Folgen dieses Haders für Iena; Triumph der Melanchthonianer -- Flacius in Regensburg, Antwerpen und Straßburg; seine Aeußerungen über die Cäsaropapie in den protestantischen Kirchen und ihren Zustand überhaupt; sein unstätes Um-herirren bei dem Hasse seiner theologischen Gegner, be= sonders des sächsischen Kurfürsten, seine klägliche Lage in Frankfurt und sein Lod -- Widersprechende Urtheile über sein theologisches Wirken und seinen Charakter; Haß der Calvinisten und Melanchtho= nianer gegen ihn; seine Lehre von der Passivität in der Bekehrung als eine Hauptursache des unter dem prote= stantischen Volke herrschenden Verderbens angeklagt -- Lastus: seine Absezungen in Greußen, Spandau, Lauingen und Cottbus; über die Wirkungen der lutherischen Gna-denpredigt -- 10. Die Reformatoren und Theologen der Graf-schaften Mansfeld, Schönburg, Reuß und Henneberg. -- Johann Spangenberg über das lutherische Verderben und die steigende Wuth des Satans; Chriakus Spangen-berg und der flacianische Hader im Mansfeldischen; ? (u.v.m.) -- Inhaltsverzeichniß. Band 3 -- III. Die protestantische Lehre von der Rechtfertigung und die damit unmittelbar zusammenhängenden Lehren in ihrer Entwicklung in Deutschland von Luther's er?tem Auftreten bis zur Concordienformel (1517-1580). -- Einleitung: Die Bedeutung der neuen Lehre von der Rechtfertigung für die neue Kirche -- Luther. -- Früheste Lehre Luther's; seine Abweichung von der kirchlichen Lehre schon vor 1517; seine Ansichten von der Gnade, von der durch Christus geleisteten Genugthuung; vom Glauben und Vertrauen, von der vor Gott geltenden Ge-rechtigkeit und deren Ergreifung durch den Special-glauben, von der Unbestegbarkeit der Sünde und den gu-ten Werken vom I. 1515 an -- Luther's Lehre von der Passivität des Menschen in der Be-kehrung und von der Knechtschaft seines Willens; seine Unterscheidung eines verborgenen und offenbaren Willens Gottes und Behauptung der göttlichen Verhängung des -- Bösen; Erwiederung auf die aus den paränetischen Stel-len der Schrift hergenommenen Einwürfe 21-Luther's Vorstellungen von der Art und dem Umfange des durch die Erbsünde herbeigeführten menschlichen Ver= derbens -- Luther über das Verhältniß zwischen Gesetz und Evangelium, über die Wichtigkeit seiner Entdeckung von dem Gegen-saße derselben -- Wie das Gewissen von allem Einflusse des Gesezes frei seyn müsse; die Regungen des Gewissens als Versuchungen des Satans aufgefaßt -- Luther's Aeußerungen über,,Moses" und über die Trostlosig= keit der Lehre, daß Christus ein Gesetzgeber sei Luther vom rechtfertigenden Glauben. -- Beschreibung des rechtfertigenden Glaubens; über dessen recht-fertigende Kraft vor und ohne die Liebe; Begriff der christlichen Gerechtigkeit als einer außer dem Menschen seienden, bloß zugerechneten. -- Luther über die Vortheile seiner Lehre: die Pflanzung der De muth und die völlige Gewißheit des Gnadenstandes; das Vertrauen auf die Gewißheit des eigenen Heils (Spe= cialglaube) ein Hauptbestandtheil des rechtfertigenden Glaubens; Luther's Unwille über die katholische Lehre von der Ungewißheit des Gnadenstandes -- Die neue Ansicht von der Schlüsselgewalt im Zusammen-hange mit Luther's Lehre vom rechtfertigenden Glau-ben; die lutherische Lehre von der Neue; Rechtfertigung ohne alle Vorbereitung -- Die neue Satisfaktionslehre; Anwendung der Imputations-lebre auf Christus -- Fortdauer der Gerechtigkeit und Erlangung der Seligkeit. -- Luther über die Erhaltung der Gerechtigkeit und die Erlan-gung der Seligkeit ohne Zuthun des Glaubenden; Nuz= losigkeit der guten Werke dazu; diese sind die noth-wendigen und unausbleiblichen Früchte der mit dem Glauben bereits vollendeten Rechtfertigung -- Luther's Widersprüche in der Erklärung des Zusammenhanges von Glauben und Werken -- Widersprüche in den lutherischen Bestimmungen von der Schuldig-keit, gute Werke zu thun, und ihrer Zusammenhangs-losigkeit mit der Seligkeit, von der Erkennbarkeit der Aechtheit des Glaubens an seinen Früchten und vom Specialglauben -- Verlust des Glaubens und des Gnadenstandes durch schwere Sün-den; Beschränkung dieses Sahes; Unglaube die einzige Sünde; bleibende Sündhaftigkeit der Gerechtfertigten; Beschreibung der mit der Gerechtigkeit verträglichen Schwachheitssünden. -- Trennung des Lebens von der lutherischen Glaubensgerechtig= keit; Luthers Warnungen vor der Gefahr eines heiligen Lebens, Einschärfung der Pflicht jedes Gläubigen, sich für heilig zu halten; alle Heiligkeit gemäß der Imputa= tionslehre nur eine zugerechnete -- Die Lehre von den Sakramenten im Zusammenhang mit der Rechtfertigungstheorie -- Luther und seine Rechtfertigungslehre im Verhältnisse zur heiligen Schrift. -- 1. Luther's Uebersetzung: Einschaltungen in seinem neuen Testament; Fälschungen und Aenderungen im Interesse seiner Lehre -- 2. seine Glossen: Verdrehung des Bibeltextes durch dies selben an Beispielen nachgewiesen -- 3. seine Bibelerklärung: seine hermeneutischen Grund-säze; Behandlung der Apostelgeschichte und Abfertigung der unbequemen Stellen des Römerbriefs und des 19. Cap. Matthäi -- Die neue Lehre von der Rechtfertigung als Erzeug niß eines eigenthümlichen Geisteszustandes; Einfluß derselben auf Luther's Charakter und Sinnesweise. -- Luther's Gemüthszustand während seines Klosterlebens; daraus entspringender Widerwille gegen den katholischen Begriff von der,, Gerechtigkeit"; Entdeckung der imputativen Ge-rechtigkeit und Verwerfung der altkirchlichen Lehre von den guten Werken -- Bezeichnung der neuen Rechtfertigungslehre als "Evangelium"; mächtiger Einfluß und Bedeutung dieser Benennung -- Von der Rechtfertigungslehre bedingte Ansicht Luther's von der Messe, dem Gebet und der Ascese überhaupt, ins-besondere dem Fasten -- Luther's Widerwille gegen die Concilien; seine Hoffnung auf den Sturz der alten Kirche; Angriffe auf die Autorität der Kirche; seine Gewissensangst über seine Stellung zu derselben -- Widersprechende Behauptungen Luther's bezüglich seines Be-rufes zur Gründung einer neuen Kirche; die Wunder zur Bestätigung der Lehre Luther's; Beweis für die Gött-lichkeit dieser Lehre aus ihrem gewaltigen Erfolge; Ver= eitlung seiner Hoffnungen durch die Spaltungen des Pro-testantismus -- Luther über die Misachtung seiner Autorität; sein Zorn ge= gen die,,Rotten und Sekten"; seine Verlegenheit ihnen gegenüber bei der Gleichheit der Zuversicht und des Standpunktes; seine Kriterien für die Aechtheit der Lehre; Folgen der Appellation an das Privaturtheil; Uebertra-gung der kirchlichen Autorität auf die Fürsten und Be-amten -- Almählige Enttäuschung Luther's über den Grund seiner er= sten Erfolge; Versuche, die verderblichen Folgen seiner Lehre zu erklären, Einfluß derselben auf Luther's ethische Lebensansicht -- Luther's Charakter und Leben unter dem Einfluß seiner eige-nen Lehre; seine Zweifel und Gewissensbisse, Unglaube und satanische Versuchungen; Quelle und Charakter der ... (u.v.m.).