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Beschreibung:
5 Hefte, Filz-Objekt, ca. 100 Seiten. Videohülle.
Bemerkung:
Sehr gut erhalten. - Katalog-Objekt: 5 Hefte, Filzmatte in transparenter Video-Hülle. / Einführungs-Booklet "Handarbeit", weitere vier von Leni Hoffmann, Jochen Flinzer, Charles Long und Peter Rösler. / Wie Walter Benjamin bemerkte, ist mit der formenden Hand des Töpfers und dem Spinnen des Wollfadens, der durch die Finger läuft, auch die Kunst des Erzählens entschwunden. Der Verlust zeigt, wie sehr geistige Tätigkeiten und gesellschaftliche Kommunikationsformen auch an manuelle Produktionsweisen gebunden waren und sind. In einer Zeit der Automatisierung von Arbeitsprozessen und der ubiquitären Technisierung, die in nahezu alle Lebensbereiche eindringt, scheint die Hand als ökonomischer und schöpferischer Faktor nur noch eine Randexistenz zu führen. Die moderne Kunst, die mit der Modernität unserer Zivilisation Schritt halten will, hat sich im vergangenen Jahrhundert deshalb zusehends von der Handarbeit verabschiedet und der manuellen Entstehung des Werkes in weiten Teilen eine nur noch untergeordnete Rolle beigemessen. Konzeptuelle und technisierte Vorgehensweisen haben auch hier der Sensibilität und Virtuosität manueller Formgebung einen sekundären Platz zugewiesen. Wenn sich heute junge Künstler wieder der Handarbeit zuwenden, so wollen sie damit nicht die traditionellen künstlerischen Techniken der Malerei, Bildhauerei und Zeichenkunst wiederbeleben. Sie beziehen sich vielmehr in ihrer Tätigkeit auf scheinbar vorkünstlerische Formen manueller Gestaltung, wie sie bevorzugt von Kindern und Hausfrauen ausgeübt werden. Alle hier vorgestellten Künstlerinnen und Künstler sind sich der schwindenden Bedeutung der Handarbeit in unserer Gesellschaft gänzlich bewußt. Den von ihnen gewählten Produktionsformen eignen denn auch mehr als ein Funken Ironie und Distanz zum eigenen Tun. Ihre Werke zeigen deshalb alles andere als eine sentimentale Rückkehr zum guten alten Handwerk und zur anti-industriellen Emphase der Arts-and-Crafts-Bewegung. Mit Witz und Raffinesse zitieren und praktizieren Senta Connert, Jochen Flinzer, Leni Hoffmann, Charles Long und Peter Rösel überkommene und mit künstlerischen Techniken bisher nur wenig assoziierte Schaffensformen, denen man die Lust an der Subversion ansieht. Mein größter Dank gilt den Künstlern, ohne deren Mitarbeit sich ein derartiges Projekt nicht realisieren ließe. Nur durch ihr inspirierendes, konstruktives und aktives Engagement konnte die Ausstellung in dieser Form zustandekommen. Nicht immer konnten ihre Arbeiten ohne finanziellen Beistand verwirklicht werden, und so bin ich namentlich dem Textilkontor Walter Seidensticker zu Dank für die Unterstützung der Arbeit von Senta Connert verpflichtet. Das Grafikbüro WIGEL hat im regen Austausch mit Stephanie Rosenthal ein originelles Gestaltungskonzept für den Katalog ersonnen. Auf gewohnt routinierte Weise hat es die Herstellung betreut und im hohen Maße Flexibilität bewiesen. Dafür möchte ich aufs Herzlichste danken. Für die Katalogredaktion war Antje Longhi, für die Erstellung der Biographien Anthea Niklaus unentbehrlich. Die verantwortliche Kuratorin Stephanie Rosenthal hat die Ausstellung und den Katalog sowohl inhaltlich wie auch organisatorisch betreut. Tina Köhler hat in der ihr eigenen Kompetenz gemeinsam mit Sylvia Clasen und Cassandre Schmid die Transporte, Versicherungen und den Aufenthalt der Künstler organisiert, mit der technischen Einrichtung waren Anton Köttl und Glenn Rossiter betraut. Die konservatorische Betreuung beim Ausstellungsaufbau lag in den bewährten Händen unseres Restaurators Jesús del Pozo. Simone Schmaus hat eine einfühlsame und zurückhaltende Ausstellungsarchitektur entworfen. Ihnen allen gilt mein herzlicher Dank. Der Ausstellung wünsche ich eine gute Aufnahme bei einem interessierten und begeisterten Publikum. Christoph Vitali (Grußwort) ISBN 9783000072550