Beschreibung:

271 S. Pappband.

Bemerkung:

Originalschutzumschlag fehlt! Exemplar aus dem Vorbesitz des libertären Dokumentaristen H.D. Heilmann, daher mit einigen Bleistift-Anstreichungen im Buch sowie Notizzetteln und Zeitungsausschnitten zum Thema. Der Einband ist leicht bestoßen, der Einband und die Seiten sind papierbedingt nachgedunkelt, ansonsten ein gutes Exemplar. -- (Auszug:) VORWORT Der Augenblick, in dem wieder ein aktiver General an die Spitze des Reichswehrministeriums trat und gleichzeitig nach Ausschaltung des parlamentarischen Machtfaktors zum aus-schlaggebenden politischen Faktor wurde, gab uns den nahe-liegenden Gedanken, den Abschnitt militärischer Entwicklung, der damit, von den Revolutionstagen an gerechnet, einen ge-wissen Abschluß gefunden hatte, historisch zur Darstellung zu bringen. Schleichers Aufstieg selber stellt ebensosehr eine Personifizierung dieser ganzen militärischen Entwicklung wie zugleich den persönlichen Anteil dar, den er an dieser mili-tärischen Entwicklung genommen hat. Es lag uns fern, auch nur den Versuch zu unternehmen, etwa eine Übersicht über die konterrevolutionären Bestrebun-gen seit den Tagen der Revolution zu geben. Wir haben im Gegenteil, soweit es irgend möglich war, im Interesse einer möglichst klaren Darstellung der militärischen Entwicklung bewußt auf die Darstellung der politischen und ökonomischen Zusammenhänge verzichtet. Der Anteil des Militärs an den konterrevolutionären Bestrebungen ist zwar nicht gering, bleibt aber immer nur ein Anteil, seine Darstellung nur ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Gegenrevolution. In dem Bestreben, ein möglichst wahrheitsgetreues, von grö-ßeren Irrtümern freies Bild dieser militärischen Entwicklung geben zu können, haben wir uns nicht damit begnügt, alles nur irgend erreichbare Quellenmaterial zu prüfen, wobei wir noch keineswegs die betreffende Darstellung als richtig unterstell-ten. Es ergab sich, was bei der zum militärischen System nun einmal gehörigen Geheimnistuerei nicht einmal verwunder-lich war, daß das Quellenmaterial außerordentlich dürftig und teilweise sehr widersprechend war. Wir haben deshalb uns bemüht, durch persönliche Befragung fast sämt-licher Politiker, die entweder aktiv an den Ereignissen beteiligt waren, oder zum mindesten einen Einblick in sie hatten, das dokumentarische Material zu ergänzen. Das Er-gebnis jeder einzelnen Unterredung wurde aufs sorgfältigste protokollarisch niedergelegt. Die spätere Sichtung dieses Ma-terials ergab einen erstaunlichen Beweis für die Schwäche des menschlichen Gedächtnisses. Daß die Auffassung und Wer-tung des einzelnen Ereignisses verschiedenartig war, konnte bei der verschiedenartigen politischen Zusammensetzung des Kreises der befragten Personen nicht verwundern, daß aber die Tatsachen selber von den verschiedenen Gewährsleuten verschieden dargestellt wurden, erschwerte außerordentlich die Feststellung der historischen Wahrheit. Wir hoffen, daß es uns trotzdem gelungen ist, im allgemeinen die Entwicklung historisch richtig darzustellen, erklären aber schon heute, daß wir für jede Richtigstellung oder Erläuterung dankbar sind und davon bei den weiteren Auflagen entsprechenden Ge-brauch machen werden. Wir sind uns darüber im klaren, daß an mancher Stelle, an der die rückblickende historische Betrachtung zu politisch kritischer Darstellung zwang, ein gut Teil Selbstkritik damit verbunden ist. All denen, die uns bei der Beschaffung des Materials, teils durch persönliche Mitteilungen, teils durch entsprechende Hin-weise behilflich waren, und die ausnahmslos gebeten haben, von ihrer persönlichen Erwähnung zunächst Abstand zu neh-men, sei deshalb auf diesem Wege nochmals für ihre Mit-arbeit, durch die wir außerordentlich wertvolles Material er-hielten, verbindlichst gedankt. Kurt Caro - Walter Oehme - Berlin, im Dezember 1932.