Beschreibung:

231 Seiten, 19 cm Originalleinen.

Bemerkung:

SEHR gutes Exemplar der ERSTAUSGABE. " Was ist schade?" "Alles ist schade", sagte Karlchen. ( ENDE des Romans) Zu Liepmann vgl. ausführlicher WIKIPEDIA, daraus: Im Juni 1929 erschien im Wiener Phaidon Verlag (später Phaidon Press) Liepmanns erster Roman unter dem Titel Nächte eines alten Kindes. Das Erstlingswerk behandelt die Geschichte des Erwachsenwerdens eines Kriegswaisen. Liepmann galt durch die Werbung des Verlags von da an als exemplarischer Vertreter der ?jungen Generation?. Im gleichen Jahr lebte Liepmann in einer Beziehung mit der Schauspielerin Mira Rosowsky. Liepmanns zweiter Roman Die Hilflosen, eine im vorrevolutionären Russland und Nachkriegsdeutschland spielende Geschichte um Schuld und Unschuld, erschien im März 1930 im Verlag Rütten & Loening, Frankfurt/Main. 1931 wurde die englischsprachige Übersetzung unter dem Titel Wanderers in the Mist publiziert. Hierfür erhielt er umgehend den renommierten Harper-Literaturpreis, einen Internationalen Literaturpreis des Harper & Brother Verlags. Der Roman bedeutete für Liepmann den Durchbruch als Schriftsteller. Das Deutsch-Israelitische Gemeindeblatt in Hamburg schrieb am 10. Juni 1930: ?Heinz Liepmann, ein Sohn unserer Gemeinde, ist durch seine Auszeichnung mit einem zweiten Preise des New Yorker Verlages Harper & Brothers? plötzlich in die vorderste Reihe der zeitgenössischen Schriftsteller gerückt worden.?[1] Nur ein halbes Jahr später kam wiederum im Phaidon Verlag Liepmanns dritter Roman Der Frieden brach aus in den Handel. Der Roman spielt während der Inflationszeit nach dem Ersten Weltkrieg; vom Verlag angekündigt als der große Roman aus Deutschlands Leidenszeit. Unbestätigten Berichten zufolge wurde Liepmann in dieser Zeit, nach der Behandlung eines schmerzhaften Nierenleidens mit Morphium, morphiumsüchtig. Die Abhängigkeit sollte ihn sein weiteres Leben begleiten. 1931 nahm Liepmanns politisches Engagement zu. Er wurde Mitglied im Schutzverband deutscher Schriftsteller (SDS) und stellte in den Monaten August und September 1931 dem Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller seine Hamburger Wohnung als Kontaktadresse zur Verfügung. Mit Justin Steinfeld und anderen gründete Liepmann die Schauspielergruppe Kollektiv Hamburger Schauspieler. Liepmanns im Jahr 1927 konzipiertes Drama Columbus, erschienen 1931 im Chronos Bühnenverlag, Berlin, wurde am 23. Februar 1932 im Deutschen Schauspielhaus Hamburg uraufgeführt. Das Premierenpublikum reagierte begeistert und entsprechend positiv vielen die Kritiken aus. Selbst der Völkische Beobachter blieb relativ zurückhaltend, betonte aber, dass das Stück von dem ?Juden Heinz Liepmann? stammt. Die Tageszeitung der Hamburger NSDAP, das Hamburger Tageblatt, berichtete dagegen mit dem Fazit: ?Liepmann ist wohl zweifellos Jude. Das Vorhandensein des Revolutionären und der Mangel an aufbaufähigen Gedanken? verraten es zu deutlich? Immerhin müssen Deutschland und die Welt sich erfahrungsgemäß davor hüten, sich ihre Probleme von Juden lösen zu lassen. Von Liepmann haben wir zwar in dieser Hinsicht nichts zu befürchten. Er hat uns nur in unserem Verlangen bestärkt, Gegenwartsprobleme mit Gegenwartsmenschen von deutschem Blut auf der Bühne zu sehen und zu erleben.?[2] Am 14. April 1932 organisierte er das ?Wohltätigkeitsfest des Schutzverbandes deutscher Schriftsteller zu Gunsten notleidender Hamburger Schriftsteller? in Hamburg. Am 8. Mai 1932 trat das Kollektiv mit dem Stück Unser Schaden am Bein. Ein ungelehrtes Lehrstück mit Chören erstmals an die Öffentlichkeit. Der angegebene Autor Jan Mangels Prigge ist zweifellos ein Pseudonym; ob sich dahinter Liepmann, Justin Steinfeld oder ein anderer Autor verbirgt, ist ungeklärt. Der Artikel ?Der Beginn der Barbarei. Eine Antwort an Joseph Goebbels? erschien am 31. Juli 1932 in der Beilage des Hamburger Echo als Liepmanns Antwort auf eine Rede von Goebbels im Berliner Rundfunk. Er warnt darin deutlich vor dem zunehmenden Nationalsozialismus: ?Deutschland war einst als Volk der Dichter und Denker berühmt, heute könnte man es beinahe als das Volk der Richter und Henker bezeichnen, wenn all die Drohungen nationalsozialistischer Koryphäen ausgeführt werden könnten. Der Begriff des 'Köpferollens' war früher im politischen Leben einer reifen Nation unbekannt, gleichfalls die romantischen Gruselphantasien wie die 'Nacht der langen Messer', usw.? Weiterhin kritisiert Liepmann scharf den Umgang auf allen Gebieten kulturellen Daseins und die sinnlose Zerstörungswut. Sie beweise die geistige Brutalität der neuen Herren.[2] Im Juli 1932 wurde die NSDAP in der Reichstagswahl stärkste Partei und Heinz Liepmann, nach einer weiteren anklagenden Veröffentlichung, zum Hassobjekt der Hamburger Nationalsozialisten. Sein öffentlicher Protest im April 1933 gegen die Diskriminierung des jüdischen Schriftstellers Justin Steinfeld, den die Nazis trotz einer Eintrittskarte nicht in eine Vorstellung des Altonaer Stadttheaters gelassen hatten, sowie Theaterrezensionen aus dem gleichen Monat wurden in einer öffentlichen Stellungnahme des Presseamtes der Stadt Altona als ?jüdische Unverschämtheit? und Provokation des Deutschtums gemaßregelt und beendeten Liepmanns Verbindung mit dem Theater.[3] Kurz danach musste Liepmann wegen seiner Bedrohung durch die Nationalsozialisten sein Heimatland verlassen. Am 29. Mai 1933 kam am Deutschen Künstlertheater Berlin Liepmanns Stück Drei Apfelbäume. Ein Hafenstück, eine Komödie in drei Akten mit Musik, unter dem Pseudonym Jens C. Nielsen zur Uraufführung. Regie führte Robert A. Stemmle. Doch noch Ende Mai wurde das Pseudonym aufgedeckt. Stemmle berichtet, dass sich Liepmann zur Flucht nach Paris entschloss. Schon im April war er zu Hause von SA- und SS-Männern heimgesucht worden.[4] Liepmanns Werke wurden am 26. April 1933 von den Nationalsozialisten (Liste der verbrannten Bücher 1933) verboten. - Am 7. Juli 1934 hielt Liepmann im Deutschen Club in Paris einen Vortrag über seine ?Erlebnisse in deutschen und holländischen Gefängnissen?. Im Sommer 1934 war Liepmann für Die neue Weltbühne in Wien und für das Pariser Tageblatt tätig. Im Pariser Verlag Die Zone erschien Das Leben der Millionäre. Am 8. Juni 1935 wurde Liepmann die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt. Auf Einladung des People?s Forum unternahm er im November eine Vortragsreise nach Kanada und in die USA. Zwischen 1935 und Oktober 1937 reiste er mehrmals nach London, New York und Montreal. Während seiner Aufenthalte in London wurde er mehrfach wegen des Verstoßes gegen das Rauschmittelgesetz belangt. Im Oktober 1935 erschien im Europa-Verlag, Zürich, Liepmanns zweiter Exilroman ? wird mit dem Tode bestraft, der den beginnenden organisierten Widerstand im nationalsozialistischen Deutschland im Jahr 1933 beschreibt. Im selben Jahr wurde sein dritter Exilroman, in dem er vor der deutschen Aufrüstung mit chemischen Waffen und Giftgas warnt, in England unter dem Titel Death from the Skies. A Study of Gas and Microbial Warfare und wenige Monate später in den USA unter Poison in the Air publiziert.