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Beschreibung:
Ca. 300 Seiten; graph. Darst.; 23 cm; fadengeh. Orig.-Pappband.
Bemerkung:
Gutes Exemplar. - EINZELBAND. - Nachdrucke der Zeitschrift "Die Arche", Nummer 1 (16. Mai 1925) bis Nummer 23 (31. März 1926). - Die Arche (Zeitschrift), eine kulturpolitische Zeitschrift, deren Herausgeber 1924?1933 Erich Kunter war (wiki-Kurzeintrag). - Georg Walther Groddeck (* 13. Oktober 1866 in Kösen; ? 11. Juni 1934 in Knonau, Schweiz) war ein deutscher Arzt, Psychoanalytiker und Wegbereiter der Psychosomatik. Er war zudem als Sozialreformer und Schriftsteller tätig. ? (wiki) // " ... Vom Kurgarten her tönen die Klänge von Wagners Rheingold. Eine wirre Masse von Erinnerungen taucht auf. Zunächst mein ältester Bruder, der aus einem Fäßchen Köstritzer Bier auf Flaschen zieht und dazu mit froher Stimme das Schwertlied Siegfrieds singt. Es war die Zeit nach dem finanziellen Zusammenbruch der Bayreuther Festspiele, als Angelo Neumann mit dem Ring des Nibelungen auf den deutschen Bühnen hausieren ging. Nun ändert sich die Szene: der Vorgarten des Elternhauses erscheint mit seiner hohen und breiten Akazie, unter der der Abendbrottisch gedeckt wird. Saure Milch in tiefblauen Glasschalen steht da, Bauernschwarzbrot und Wurst, dagegen fehlt Butter: mein Vater behauptete, es sei verfaulte Milch, und meine Mutter machte sich diese Schrulle des Gewaltigen zu Nutze, um zu sparen. Da wir Kleinen noch nicht ahnten, wie arm die Eltern durch den Krieg geworden waren, vielmehr des Glaubens lebten, der Dr. Groddeck sei der Reichste im Lande, nahmen wir den Mangel für einen Vorzug: vornehme Leute nehmen weder Butler noch Zucker. Noch andere leckere Dinge standen auf dem Tisch: zwei tönerne Flaschen süßen, schäumenden Kösner Weißbieres und Schüsseln mit Ammern und Herzkirschen. Wir sollten wählen, denn Mama war der Ansicht, daß Bier, Kirschen und saure Milch nicht gleichzeitig in den Magen kommen dürften. Zum Glück erschien der Vater, der selbst gern Kirschen und saure Milch aß - Bier war für ihn auch verfault - und der erklärte kraft seines ärztlichen Wissens und auf Grund eigener Begehrlichkeit das Mischen all dieser Herrlichkeiten für bekömmlich; er hatte etwas von der Kühnheit meines späteren Lehrers Schweninger, der zu sagen pflegte: ein ordentlicher Mensch muß Kieselsteine verdauen können, und wer sich nicht von Kieselsteinen nähren kann, taugt nichts; und dabei funkelten seine guten braunen Augen lachend unter der Brille hervor, während der Mund streng gebieterische Worte sprach und die riesige Hand, riesiger als sie sonst Sterblichen beschert ist, dabei wie keine andere fest und weich zugleich, eine Hand wie sie nur Asklepius selber haben kann ? " (aus Nr. 3 / 11. Juni 1925)