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Beschreibung:
V; 302 Seiten; 19,5 cm; fadengeh. OBroschur.
Bemerkung:
Gutes, stabiles Exemplar; geringfügige Gebrauchs- u. Lagerspuren; Einband minimal berieben. - EA / 1. Auflage / Erstausgabe. - " Die folgende Untersuchung verzichtet von vornherein auf ästhetische Wertungen und verfolgt nur wissenschaftliche Zwecke. Sie behandelt die Gestalten der Dichtungen Arthur Schnitzlers als Objekte psychologischer Analyse; so, als wären sie wirklich lebende Menschen. Und das sind sie ja auch gewissermaßen: gelöste Teile seines Ichs, Abspaltungen seiner Persönlichkeit. Sie betrachtet diese Gestalten unter den Gesichtspunkten einer neuartigen angewandten Seelenkunde: der Psycho-analyse. Es sei mit einigen Worten erläutert, in welcher Art die psychoanalytische Methode in der Untersuchung gehandhabt wurde. Man wird bemerken, daß die einzelnen Teile des Buches ähnlich aufgebaut sind. Sie gehen von psychischen Details, von scheinbar unwesentlichen Besonderheiten im Erleben der Schnitzlerischen Personen aus und bemühen sich, von hier aus zu deren tiefsten, kompliziertesten und verborgensten Regungen vorzudringen. Professor Freud hatte die Liebenswür-digkeit, mich auf ein analoges Verfahren in der Kunstwissenschaft aufmerksam zu machen. Der Kunstforscher Giovanni Morelli, bekannter unter seinem Pseudonym Iwan Lermolieff (1816-1891) erkannte, daß in vielen Galerien alte Bilder Meistern zugeschrieben wurden, die den Gemälden seiner Überzeugung nach völlig ferne standen. Er fand eine sehr geistreiche Methode, zugleich die Unrichtigkeit der von den Kunstgelehrten gemachten Angaben und den wirklichen Ursprung der Bilder zu erweisen. Seine "Kennzeichenlehre" geht davon aus, daß man die Bilder nach dem "Totaleindrucke" beurteile, und so kommt es, daß man oft irre und das Werk eines Fra Sebastiano del Piombo von den Gelehrten und dem Publikum als Bild Raffaels angesehen werde. Es ergab sich für Morelli daraus die Forderung, daß dem Totaleindruck nicht die Entscheidung über die Autorschaft zufallen dürfe, und er ersetzte ihn durch ein methodisches und minutiöses Studium der Bilderdetails. Er suchte die persönliche Art eines Malers nicht aus der Stoffwahl, aus der Farbengebung und Linienführung zu erkennen, sondern aus der jedem eigentümlichen Manier, die Fingernägel, die Ohrläppchen usw. zu gestalten. Er studierte die charakteristische Differenzierung in der künstlerischen Behandlung des Fingeransatzes, der Mittel- und Hinterhand, des Nasenflügels. Durch strenge Prüfung und Vergleichung dieser und ähnlicher Details gelang es ihm, bei vielen Bildern die Maler unwiderlegbar festzustellen. Morellis Methode, die sich so fruchtbar erwies, hatte eine heuristische Grundlage; sie behauptete nämlich, daß sich gerade in der Zeichnung der Details das Charakteristische und Kennzeichnende des Künstlers verrate. Dabei ist es in den meisten Fällen nicht anzunehmen, daß der Maler sich dieser seiner speziellen Art, etwa das Metacarpium zu gestalten, bewußt wäre. ... " (Vorwort) // Inhalt : DIE "ALLMACHT DER GEDANKEN" -------- DAS PROBLEM DES TODES. -------- "REIGEN" UND DANSE MACABRE. -------- SEELISCHE WEGE DER EIFERSUCHT FORMEN DES INZESTMOTIVES. -------- DIE VATER-IMAGO. -------- DAS VERHÄLTNIS ZWISCHEN BRÜDERN. -------- TRÄUME. -------- FREUNDE. -------- DAS JANUSGESICHT DER ZEIT. -------- VON DER GERECHTIGKEIT DES DRAMATIKERS. -------- ANGEWANDTE SEELENKUNDE. -------- UNBEWUSSTES IM DRAMATISCHEN SCHAFFEN. -------- SCHLUSSWORT.