Preis:
20.00 EUR (kostenfreier Versand)
Preis inkl. Versand:
20.00 EUR
Alle Preisangaben inkl. USt
Verkauf durch:
Fundus-Online GbR
Daniel Borkert/Gilbert Schwarz/Urban Zerfaß
Kurfürstenstr. 14
10785 Berlin
DE
Zahlungsarten:
Rückgabemöglichkeit:
Ja (Weitere Details)
Versand:
Büchersendung / 1 Buch / book
Lieferzeit:
1 - 3 Werktage
Beschreibung:
309 S. Originalleinen.
Bemerkung:
Exemplar aus dem Vorbesitz des libertären Dokumentaristen H.D. Heilmann, daher mit vereinzelten Bleistift-Anstreichungen im Buch. Der Buchrücken ist lichtbedingt leicht ausgeblichen, die Seiten sind papierbedingt leicht nachgedunkelt, ansonsten ein sehr gutes und sauberes Exemplar. -- (Auszug:) Das vorliegende Buch, zu welchem ich mir erlaube eine Einleitung hinzuzufügen, hat mir zweimal freudige Überraschungen bereitet. Das erstemal, als es mir vor dreißig Jahren als französisches Buch in die Hand kam, als erstes deutliches Zeichen, wie gut man Nietzsche in Frankreich verstand wes-halb ich auch sogleich eine deutsche Übersetzung plante, und jetzt, als Herr Professor Henri Lichten-berger den Wunsch aussprach, daß es nach so langer Zeit wieder deutsch erscheinen möchte, und ich mit inniger Freude bemerkte, daß es nicht veraltet war. Vielleicht ist diese zweite Überraschung noch größer als die erste, denn wie unbeschreiblich viel hat sich in den letzten dreißig Jahren verändert, so daß wir alten Leute uns fragen: ist es noch dieselbe Welt, das-selbe Europa? Kamen wir nicht aus hellen, friedlichen Zeiten in die dunkle Nacht von Haß und Feindschaft? Und schien es nicht, als ob es zwischen deutschen und französischen Autoren keinen Zusammenklang mehr geben könnte? Vielleicht ist es aber gerade der Name Nietzsche, der jenseits und diesseits der Grenze auch jetzt noch gemeinsame Empfindungen hervor-ruft, Empfindungen der höchsten Verehrung, die nach allem, was ich jetzt aus Frankreich höre, dort noch stärker als früher vorhanden sind. Mir sagte einmal ein Franzose: "Nietzsche gehört eigentlich zu uns", was ich natürlich nicht zugeben konnte, denn es widerspräche doch allen Erfahrungen, wenn ein Autor, der seine eigene Sprache zur Vollkommenheit gebracht hat, von einem andern Land, mit einer andern Sprache in Anspruch genommen werden könnte. Meines Bru-ders Liebe zur französischen Literatur gehört zu sei-nem Universalismus in allen geistigen Dingen, aber schon Georg Brandes schreibt sehr richtig, daß er trotz diesem Universalismus sehr deutsch wäre. Und das war er auch: nämlich ein Deutscher mit fran-zösischer Kultur, der den tiefen Ernst des Deutschen und die germanische Liebessehnsucht nach der An-tike mit dem hellen, heiteren, scharfen Verstand des Franzosen verband, der ein deutsches Herz mit fran-zösischem Esprit vereinigte [...].