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248 S. Mit zahlr. auch farb. Abb. Fadengehefteter Originalpappband mit Schutzumschlag.
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?Wer niemals Licht und Schatten in Feldern und Wäldern und auf Hausdächern bei Tag und bei Nacht studiert hat, der lasse die Finger vom Pinsel, vor allem aber lasse er sich nicht einfallen, Landschaftsmaler zu werden." Denis Diderot (1713-1784) scheint seiner Zeit weit vorauszugreifen, denn die Künstler, die, Wind und Wetter trotzend, ihre Eindrücke vor Ort auf die Leinwand brachten und damit eine malerische Revolution auslösten, gehören dem 19. Jahrhundert an. Diderot indessen benennt mit seinem Plädoyer für eine direkte Auseinandersetzung des Künstlers mit der Natur die impulsgebende Kraft dieser Erneuerung. Die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts war eine Zeit des künstlerischen Neuanfangs. Und gerade auf dem Gebiet der Landschaftskunst vollzog sich - im Schatten der politisch-historischen Malerei - ein Ringen um eine neue Bildsprache. Künstler wie Vernet, Fragonard, Robert, Hoüel, Valenciennes und Michallon wandten sich mit intensivem Interesse der Natur zu. Die aus ihrer Hand erhaltenen Werke zeichnen sich durch eine neuartige Sensibilität und Spontanität aus, die aber auch das Ergebnis eines höchst reflektierten Umgangs mit den tradierten Bildmustern und künstlerischen Mitteln ist. Der Wandel der bildnerisch vermittelten Naturerfahrung erweist sich als Teil eines Prozesses, in dem das Verhältnis von Selbst- und Fremdwahrnehmung einer Revision unterzogen und die Sphären von Innen- und Außenwelt neu abgesteckt werden.I. Einleitung: Der Blick und die Ordnung des Sichtbaren 8 Die Revolutionierung der Malerei durch die Revolutionierung der Arbeitspraxis 8 Natunvahmehmung und Bildgestaltung 9 Das naturalistische Modell: Chimäre und historisches Paradigma 9 Bild-Raum und Natur-Raum 11 Programm 13 II. ?La Nature sous les yeux, le pinceau ä la main": Die Rede vom Naturstudium 15 Naturstudium und Künstlerausbildung 15 Drei Phasen der öffentlichen Diskussion 16 Pierre-Henri de Valenciennes und die Jahrhundertwende 16 Claude-Joseph Vemet und das zweite Drittel des 18. Jahrhunderts 18 Die Watteau-Zeit 18 Das akademische Forum als Fokus der historischen Diskussion über das Naturstudium 20 Naturstudium und Naturstudie 22 Zur Topik 22 Revision der entstehungsspezifischen Bestimmung der Naturstudie 24 Der Wandel der Arbeitspraxis und die Folgen für die Reflexion des künstlerischen Gestaltens 28 III. Zeichnungstypen und Funktionszusammenhang 30 Francois Bouchers Atelier des Landschafters: Die Studie zwischen Gebrauchsfunktion und Ausbildungskontext 30 Die Sammlung Valenciennes': Autonome Skizzen oder pädagogisches Ensemble? 33 Valenciennes' Sammlung im Vergleich zu kunstpädagogischen Ansätzen der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts: Charles-Nicolas Cochin, Charles-Antoine Jombert, Jean-Baptiste Le Prince 34 Valenciennes' Ölskizzen. Ein typengeschichtlich orientierter Überblick: Unterholz, Ruinen, Stadtsujets 50 Zum Ordnungssystem der Skizzen 73 Die Dissoziierung von Studie und Bild 76 Die funktionale Gebundenheit der Studie 76 Entwurf einer funktionsgeschichtlichen Perspektive 77 Kompatibilität von Studie und Bild und das Ende des klassischen Funktionsgefüges 85 Studientypen und die Ausbildung der Gründestruktur 85 ?Ces etudes ne forment pas des tableaux" 98 IV. Bildraum und Blickraum 101 Paysage pure? 101 Das Fehlen der Figur als Kriterium der 'modernen' Landschaft 101 Die strukturelle Relevanz der Figur im Bild 103 Verabschiedung einer gattungsgeschichtlich gebundenen Betrachtung 105 Blickraum vs. Handlungsraum 106 Der Blick in die Landschaft 106 Teichoskopie 108 Der verweigerte Blick: Die Dialektik von Figur und Raum 112 Der reflektorische Blick: Blickbahn und Blickraum 116 Affinität und Polarität von Blick- und HandlungsraumDie spontaneistische Struktur des landschaftlichen Ensembles 121 Die Analogie von Figur und Baum 121 Figur und Raum: Raum und Figur 123 Der klassische Landschaftsraum als auf die Figur bezogenes Milieu 125 Das Ende des Landschaftsraumes als Handlungsraum 127 Der Abbau der Doppelstruktur von Blickfang und Blickbrücke 127 ?Le langage par figures a cesse d?etre de mise? 133 V. Die Transformation des Raumsinnes 139 Der Wandel des Verhältnisses von Selbst- und Fremdwahmehmung 139 Das Blickfeld des Künstlers und sein körperlicher Eigenraum 139 Der gerahmte Blick 143 Der Körper als integraler Faktor von Perspektive, Geometrie und Optik 147 Zur Kommensurabilität der Ebenen: Kunst und Wissenschaft 150 Landschaft und perspektivisches Regelsystem 151 Der komplementäre Bezug von gerasterter Bildfläche und plastisch-figurativen Bildelementen 151 Der Antagonismus von Körper und Raum 153 Regelbruch I: Die Erosion des perspektivräumlichen Spannungsgefüges 155 Geo-Metrie 158 Die strukturelle Verschränktheit von Körper und perspektivräumlichem Konstrukt 158 Regelbruch II: Die Verkehrung von Phänomenalem und Metaphänomenalem 160 Die Aufkündigung der Substratfunktion der Geometrie 163 Exkurs zur formtheoretischen Diskussion des 17. Jahrhunderts 163 Schritte ins post-optische Zeitalter 167 Die Gemäldemetaphorik 167 Das okulare Modell 168 Sehen und Tasten 170 Könästhesie 173 Das Ende des Spiegelmodells 174 Die Wiedergewinnung des Bildraumes unter neuen Prämissen 176 Interferenzen zwischen Theorie und Praxis 176 Der Übergang vom ding- zum raumspezifischen Denken in der Malereitheorie 177 Die Transformation der Figur-Grund-Struktur VI. Schluß: Landschaft und die Ambiguität der modernen Augenkultur 184 Epochenbruch und epochale Zusammenhänge 184 Fürs Auge oder nur fürs Auge? 185 Von der direkten Beobachtung zur Direktheit als strukturellem Merkmal des Landschaftsbildes 185 Differenzbewußtsein 186 Die Banalisierung der Wahrnehmung 187 Visio und pictura: Eine Abstoßbeziehung 188 Farbtafeln 191 Anmerkungen 201 Literaturverzeichnis 228 Abbildungsnachweis ISBN 9783932526848