Beschreibung:

Aus dem Französischen (Sur les Traces de Stanley; Paris, 1958) von Josee Turk-Meyer und Ruth Schlemann-König.. 8° (21x14), 352 S., mit 32 Fotos des Verfassers und einer Karte seiner Reise auf 24 Kunstdruckdrucktafeln, Oln mit goldRückentitel mit OU,

Bemerkung:

In diesem Buch berichtet John L. Brom von seiner siebenten Afrikareise. Sie war seine bisher größte und eine der größten Forschungsreisen durch den Schwarzen Kontinent überhaupt. In seinem DKW wiederholte Brom die beiden Expeditionen Stanleys von 1871 und von 1874 bis 1877, deren erste der Auffindung von Livingstone galt, während die zweite der Feststellung der Nilquellen dienen sollte, aber zur ersten Befahrung des Kongo führte. Broms eigene Fragestellung war: Wie weit hat sich Afrika seit den Tagen des großen Pioniers gewandelt und zivilisiert, wie weit ist es wild und unheimlich geblieben? Mit dieser Fragestellung, die sehr überraschende Antworten finden sollte, durchquerte Brom ganz Zentralafrika, von Sansibar an der Ostküste bis hinüber nach Boma an der Westküste, mit Abzweigungen im Innern bis zum Nordufer des Victoriasees hinauf, bis zu den Nilquellen. Als Brom Udjidji am TanganjikaSee erreicht, rekonstruiert er mit feiner Kunst die denkwürdige Begegnung zwischen Stanley und Livingstone, deren Dramatik beide mit angelsächsischem Understatement verleugneten. Je mehr der Autor von den Gefahren, Strapazen und aufgenötigten Umwegen erzählt, die er in seinem DKW zu bewältigen hatte, um so mehr wird die heroische Leistung von Livingstone und Stanley ermeßbar, die als erste in dieselben Gebiete vordrangen. An entscheidenden Stellen gibt Brom ihnen selbst das Wort. Mit Zähigkeit und Glück gelangte Brom, der Kisuaheli beherrscht, zu Interviews mit den letzten Überlebenden, die noch von persönlichen Erinnerungen an Stanley berichten konnten, unter ihnen der Sohn des großen Sklavenhändlers Tippo-Tip und ein Angehöriger der Bangala, dessen Vater beim heutigen Ponthierville am Lualaba an einem Überfall auf Stanleys Pirogen-Flottille teilgenommen hatte. Brom trifft im Inneren auf Stämme, die noch blutigen Kulten huldigen. Er schließt Blutsbrüderschaft mit dem stolzen Hirtenvolk der Massai. Auf den alten Pisten der Sklavenkarawanen erzählt er von der Grausamkeit jenes einstigen Handels mit dem 'Schwarzen Elfenbein' und rekonstruiert für seinen Kulturfilm einen Zug angeketteter Sklaven. Aufregende Begegnungen mit Raubtieren, denen Brom mit seiner Kamera bis auf die kritische Distanz sich nähert, spielen immer wieder dazwischen. Aber auch in Gebieten finsteren Aberglaubens trifft der einsame Reisende auf Rasthütten bei Siedlungen im Busch und auf Missionsstationen, deren Angehörige dem Wohl der Eingeborenen selbstlos dienen. Von alledem berichtet Brom mit Temperament, mit schlichter Anschaulichkeit und feiner Psychologie. Die Frische der Erlebnisse blieb in seinen Schilderungen so gut erhalten wie in seinen 32 hier wiedergegebenen Fotos. In der vom Autor selbst überarbeiteten deutschen Fassung wurde die Entwicklung in Zentral Afrika bis 1960 berücksichtigt. Der Verfasser dürfte für längere Zeit der letzte weiße Forscher bleiben, der das gesamte Gebiet des ehemaligen Belgisch-Kongo durchquert hat. (Verlag)

Erhaltungszustand:

der Umschlag gering randlädiert, sonst fest sauber und gepflegt,