Beschreibung:

(24) Seiten; Illustr.; graph. Darst.; 26 cm; geheftet.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; Einband etwas berieben; geringe Lagerspuren. - Texte : Karl Ruhrberg "I like Mario" / Wieland Schmied "Notizen zu Mario Merz / Michael Haerdter im Gespräch mit Mario Merz. - Mario Merz (* 1. Januar 1925 in Mailand; ? 9. November 2003 in Turin) war ein italienischer Künstler und Hauptvertreter der Arte Povera. Mario Merz wuchs in Turin auf und studierte Medizin an der Universität Turin. Während des Zweiten Weltkrieges trat er der antifaschistischen Gruppe "Giustizia e Libertà" bei. In diesem Zusammenhang wurde er 1945 verhaftet und verbrachte kurze Zeit im Gefängnis. In dieser Zeit begann auch seine Hinwendung zur Kunst. Anfänglich malte Merz Ölbilder, ab 1960 schuf er informelle Spiralbilder. Ab 1960 wendete er sich von der informellen Kunst ab; er begann in den Dingen selbst Metaphern für den Zusammenhang Natur - Kultur zu suchen; es entstanden seine heute berühmten Lichtobjekte. In diesen Arbeiten kombinierte er Neonröhren und Neonschrift mit alltäglichen Dingen wie Flaschen und Schirmen. ... (wiki) // " Ich bin in einer italienischen Stadt geboren. In der Schule befanden sich viele kleine Tische, auf denen man lernte, was schließlich die Phantome der Geschichte und die Tragödien der Literatur waren. Als ich verstand, daß ein Bild aus dem gleichen Raum besteht wie ich, habe ich den einzigartigen Wert der Proportionen des Raumes begriffen. " ( S. 24 / Biografie ) // " ... Die "Bindung an das Soziale", die auch ein so konservativer Geist wie Hugo von Hofmannsthal vom Künstler verlangte, ist somit durchaus gegeben, mag sie auch unter der Oberfläche verborgen sein, weil Mario Merz noch unterwegs, das Ziel seiner Arbeit noch nicht erreicht, die konkrete Utopie zwar als Formel sichtbar gemacht, aber noch nicht realisiert ist. Mario Merz im Iglu, das ist Hieronymus im Gehäus. Mario Merz hat Tische gemacht, deren Proportionalität der Zahlenreihe des Leonardo von Pisa, genannt Fibonacci entsprechen. Sie waren während der "Aktionen der Avantgarde" im Herbst 1973 in der Akademie der Künste zu sehen; aber sie standen dort fremd in einem Raum, auf den sie nicht bezogen werden konnten. Die Menschen, die sich an ihnen niederließen, dachten - wie hätte es anders sein sollen? - zuviel an Kunst, zu wenig an die Natur, deren "universelle Harmonie" doch die Fibonacci-Formel widerspiegelt. Mario Merz möchte diese Tische ins Freie stellen, am liebsten unter Bäume, in eine natürlich gewachsene Landschaft. Er wüßte schon, wo. Er will, daß Menschen an diesen Tischen sitzen, schweigend, redend, essend und trinkend. Sie sollen seinen Berlin-Aufenthalt überdauern und so auf unpathetische Weise Zeugnis ablegen, daß er hier war, daß er hier gelebt, gearbeitet, gedacht und geträumt hat. Mario Merz hat diese Ausstellung konzipiert. Diesmal ist sie auf die Räume bezogen, in denen sie stattfindet, sie gibt Auskunft über das, was in Berlin entstanden ist. Mario Merz hat lange gebraucht, bis er eine Beziehung zu dieser Stadt fand. Doch nun fühlt er sich von ihr inspiriert, nun möchte er noch eine Weile bleiben, dann fortgehen und wiederkommen. Vor allem aber möchte er sein Fibonacci-Haus bauen. Wenn man geduldig hinschaut, wird man erkennen, daß auch diese Ausstellung Teil des Entwurfs dazu ist. ? " (Karl Ruhrberg)