Beschreibung:

XXV; 496 S.; 22 cm; fadengeh. Halbleinenband d.Zt.

Bemerkung:

Gutes, stabiles Exemplar; professionell nachgebunden; stw. Bibliotheksstempel. - "Meinem lieben, lieben M. Lazarus" (gewidmet). - Chajim Heymann Steinthal, auch Heinemann, Hermann oder Heinrich (* 16. Mai 1823 in Gröbzig, Anhalt; ? 14. März 1899 in Berlin), war ein deutscher Sprachwissenschaftler und Philosoph. ... (wiki) // " ... Ich werfe meine Arbeit in den Strom der Entwicklung des Gesammtgeistes mit dem Wunsche, dass sie darin rein aufgehen möchte, und harre der Erfüllung in Demut, An dieser Zersetzung und Verwendung meiner Gedanken in dem Allgemeinen werden Gegner wie Gönner arbeiten. Wenn wir aber den glücklichen Wurf des Freundes mit Jubel begleiten dürfen, so muss auch umgekehrt der Wunsch, den Freunden zunächst zu gefallen, sie zuerst zu erfreuen, wohl gestattet sein. Der Freund Avird uns genießen, der Gegner uns verzehren - beides im höhern Dienste -; warum aber soll ich mich nicht gern als Gegenstand des Genusses denken? Während der Arbeit an diesem Buche glaubte ich mich also unter den Augen meiner Freunde. Wie oft musste mir da das milde, heitere Antlitz des alten Heyse entgegen lächeln, dessen Werk ich mit dem begonnenen Unternehmen zu ersetzen hoffe, und dessen letzte wissenschaftliche Beschäftigung doch wohl meinem Manuscripte zu dem Buche "Grammatik, Logik und Psychologie" gehörte, das hier erneuert und erweitert vorliegt. Wie hätte er sich mit den Fortschritten der Sprachwissenschaft in den beiden letzten Jahrzehnten gefreut! Wie hätte es ihn gefreut zu sehen, dass jetzt schon strenge Historiker Hand an die Systematik legen. Man baut eben die Wissenschaft nicht wie Häuser; nicht von unten auf und in vorgezeichneten Linien legt man Stein auf Stein, zieht man Wand an Wand, in ununterbrochener Continuität - nein, es arbeitet jeder da, wo er sich gerade nach Schicksal und Freiheit befindet; plötzlich aber gewart man staunend die Umrisse und den Plan eines ordnungsvollen Gebäudes: die Idee war der leitende Baumeister. ? " (Vorwort; 1. Aufl.) // Hier ist die erste Auflage nur mit geringen stilistischen Änderungen und wenigen, meist Citate enthaltenden, Einschaltungen abgedruckt, und zwar so, dass sich die beiden Auflagen Seite für Seite decken. So ist erreicht, dass jede Anführung des Buches hier wie dort nachgelesen werden kann. Um dieses Vorteils willen und auch aus andren Gründen schien es ratsam, Modificationen wie weitere Begründungen der ausgesprochenen Ansichten in Zusätzen darzulegen, welche dem Buche hinten beigefügt sind. Dass auch in diesen Zusätzen Glogau's "Abriss der philo-sophischen Grund-Wissenschaften I. Die Form und die Bewegungsgesetze des Geistes" nicht berücksichtigt ist, ist lediglich darum geschehen, weil in diesem bedeutsamen Werke meine Ansichten über den Kreis der Psychologie weit hinaus entwickelt und zur Grundlage einer Erkenntnis-Theorie gemacht worden sind. Einem solchen Unternehmen muss ich eine ausführlichere und besondere Betrachtung widmen, was an einem andern Orte passender geschehen kann. (Vorwort zur 2.Aufl.) // INHALT (Hauptkapitel) : Die wissenschaftliche Erkenntniss überhaupt, die Aufgabe der Philosophie und die der Sprachphilosophie insbesondere // Umfang und Gliederung der Sprachwissenschaft // Beziehung der Sprachwissenschaft zu andern Wissenschaften // Sprechen und Denken. Grammatik und Logik // Die Frage um den Ursprung der Sprache // Psychische Mechanik. Der psychische Tatbestand // Elementare psychische Prozesse // Unbewusstes in der Seele // Apperception // Leibliche Bewegung // Psychische Entwickelungsgeschichte. Die Seelenvermögen // Das Seelenleben vor der Sprache // Hervortreten der Sprache // Entwickelung der Sprache // Die Sprache als Mechanismus im Dienste der Intelligenz // Zusätze. ------ ... 1869 gehörte (Steinthal) zu den Gründungsmitgliedern der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte. Ab 1872 arbeitete Steinthal zusätzlich als Dozent für Religionsphilosophie und die kritische Historie des Alten Testaments an der Hochschule für die Wissenschaft des Judenthums. Zusammen mit seinem Freund und Schwager Moritz Lazarus veröffentlichte er schon 1860 die Zeitschrift für Völkerpsychologie und Sprachwissenschaft, womit die beiden den Grundstein für die neue, im Titel erstgenannte Wissenschaft legten. Des Weiteren war Steinthal ab 1883 einer der Direktoren des Deutsch-Israelitischen Gemeindebundes und als solcher verantwortlich für die Abteilung Religionslehre in verschiedenen kleinen Gemeinden. ... (wiki)