Beschreibung:

328 Seiten ; 24 cm. paperback.

Bemerkung:

Tadellos- neuwertiges und sauberes Exemplar. - Im Zentrum der Untersuchung steht der pathologische Körper der Prostituierten, wie ihn uns die modernen Wissenschaften seit dem späten 18. Jahrhundert präsentieren. Dieser geschlechtskranke und das Leben bedrohende Frauenkörper ist jedoch keineswegs so alt wie die Menschheit selbst. Vielmehr wird die These vertreten, dass er nicht älter als 250 Jahre ist und das Produkt eines heterogenen Ensembles diskursiver, institutioneller und materieller Praktiken, durch die die Prostitution erstmalig einen Körper und durch diesen eine eigenständige Identität erhalten hat. Es ist dies die Identität des erkrankten Geschlechts. -- Das Ziel des Buches ist es, zu jenen Bedingungen und Umständen zurückkehren, durch die es zur Verschränkung der Geschlechtskrankheiten mit der Prostitution kam und dies im Wissen, dass es den einen Ursprungsort nicht gab. Um die vielfältigen hierfür verantwortlichen Ereignisse einzufangen, verfährt die Arbeit nomadisch, indem sie den Spuren des Werdens folgt und beiläufig Elemente neu miteinander verknüpft. Dies alles geschieht am Beispiel Berlins und in neun eigenständigen Kapiteln, die sich u.a. mit Rétifs Pornographe, den Räumlichkeiten der Berliner Sittenpolizei, den Debatten zur psychopathischen Persönlichkeit oder der tierexperimentellen Syphilisforschung am Kaiserlichen Gesundheitsamt widmen. -- Inhaltsverzeichnis: Das Parthenion oder wie man die Prostituierte machte -- Die kartografische Erfassung der Prostitution -- Mauern, Baracken und der Sunamitismus -- Die Verknappung von Raum und Zeit auf der Sittenpolizeistation -- Heinrich Dreuw: Die moderne Art der Prostituiertenkontrolle -- Der Handschuh -- Irrigatorenappelle, Zelluloidkapseln und Zementrohre -- Vom Nachteil ein Kaninchen zu sein -- Fürsorge, Repression und psychopathische Persönlichkeiten - Schlussbetrachtungen. ISBN 9783826069734