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368 Seiten ; 24 cm. Broschur.
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Tadellos- neuwertiges und sauberes Exemplar. - Was unter ?Charakter' im 18. Jahrhundert verstanden wird, ist zeichentheoretisch und damit ästhetisch dimensioniert. Die Wortbedeutung initiiert zwei Traditionen von ?Charakter', als Begriff und als Metapher, die im Verlauf einer ästhetisch geleiteten Diskussion im 18. Jahrhundert kontrastiv entworfen werden. Von diesem irritierenden Befund ausgehend wird in dieser Studie eine erste Konzeptgeschichte von ?Charakter' und ihrer Fortsetzung in der ästhetischen Kategorie des ?Charakteristischen' um 1800 unternommen. Anhand zeichentheoretisch interessierter Quellentexte (Leibniz, Diderot, Cochius, Sulzer und Herder) wird beleuchtet, wie bereits im Aufklärungszeitalter die Legitimationsversuche für ?Charakter' als einem Wissensbegriff ästhetisch geleitet sind. Die vielfältig verlaufende Konzeptgeschichte kulminiert schließlich in der Integration der ästhetischen Kategorie des ?Charakteristischen' in den klassizistisch-romantischen Streitschriften um 1800. Typisierend wie individualisierend ausgedeutet begegnet sie in der Literaturtheorie (Heydenreich, Goethe, Hölderlin) als Gestaltungsmoment, als affektiver Ausdruck, als Gattungsbegriff oder als singuläre Form. Innovativ wird das ?Charakteristische' als unruhiger Bestandteil im Kunstwerk der Idealästhetik integriert. -- Inhalt: I. Einleitung -- ,Charakter' -- ?Charakteristisches' -- Figur -- Forschung zu Charakterkonzepten von der Aufklärung zu Klassizismus und Romantik -- Forschung zum ,Charakteristischen' -- Überblick über den Untersuchungsgang und die Ergebnisse -- II. Charakter - Zeichentheorie und wissenspoietisches Modell vom Menschen -- 1 Semantische Kontinuität und Vielfalt in ihren Kontexten -- Die lexikalische Darstellung des Charakter-Konzepts im 18. Jahrhundert zwischen Kontinuität und Wandel -- ,Charakter' als wissenspoietisches Modell vom Menschen -- Das ästhetische Verfahren der Charakteristik und die Anthropologie -- 2 Zeichen und Übertragung im Artikel Caractere in der französischen Encyclopedie -- Das semantische Feld von ,Charakter' in der Encyclopedie von 1751 -- Die Geschichte des Zeichens -- Die Rücküberführung der Metaphorizität von ,Charakter' in einen Begriff -- 3 Johann Georg Sulzers Innovation: Die ,Charaktere' der Dichtkunst als eigentliche Abbildungen der Seelen -- Der ,eigentümliche Schwung des Geistes oder des Herzens' -- ,Charakter' als Gattungsbegriff des Menschen in der Kunst -- Der erste Eindruck in der Kausalität des ,Charakters' -- 4 ,Charakter' als Metapher -- ,Charakter' und Autobiographie -- ,Charakter' im wissenschaftshistorischen Horizont der empirischen Anthropologie -- Unzählige ,Charaktere', charakterisieren' -- III. Ausdruck und Spur - ,Charakter' als metaphorisches Erinnerungskonzept -- 1 Zeichen und Spur - Die Charaktertheorie in G. W. Leibniz' Neuen Abhandlungen über den menschlichen Verstand -- Zur Rezeption von Leibniz' Philosophie um 1770 -- Die ,Charakter'-Metapher bei Leibniz -- Das individuelle Unterscheidungsprinzip der Monade -- Die Theorie der "unmerklichen Perzeptionen" -- Zeichen des Individuellen - "durch Spuren und Ausdrucksformen charakterisiert" -- Überlegungen zu einer Theorie des Charakteristischen nach Leibniz -- 2 Widerstand und Ausdehnung - Die Charaktertheorie in Leonhard Cochius' Preisschrift Untersuchung über die Neigungen -- Der problemgeschichtliche Kontext der Preisschrift -- Christian Garve und Christoph Meiners über die Neigungen -- Der systematische Zuschnitt von Cochius' Untersuchung über die Neigungen -- Elastizität als lebendige Kraft und Prinzip -- Attraktion und Repulsion als Erkenntnismetaphern für "Charakter" -- Selbstbewusstsein - Der ,Charakter' und seine Modifikationen in den Nebenneigungen der Person -- Anamnese der Neigungen -- Spuren, Falten, Eindrücke - Sulzer, die empirische Psychologie und die Physiologie -- 3 Innigkeit und Ausbreitung - Johann Gottfried Herders Charaktertheorie in Vom Erkennen und Empfinden der menschlichen Seele -- Die Theorie des ,Charakters' als Thema von Herders Abhandlung -- Herders Auseinandersetzung mit Sulzer -- Das Prinzip der Elastizität -- Die Elastizität als Prinzip von Genie und ,Charakter' -- Eine Hermeneutik des Charakteristischen -- IV. Die ,CHARAKTERISTISCHE' ORGANISATION DES Kunstwerks -- 1 Kontexte des literaturästhetischen Konzepts des ,Charakteristischen' -- Fragen an das ,Charakteristische' aus Sicht der Literaturästhetik -- Das Konzept des ,Charakteristischen' zwischen Typisierung und Individuellem -- Der ,Charakter' des Kunstwerks und seine innere ,charakteristische' Organisation -- Aloys Hirts Ästhetik der Charakteristik -- Das Kunstwerk als ,charakteristische' Organisation bei Johann Wolfgang von Goethe -- 2 Wille und Handlungsweise - die ästhetische Disposition der "Charaktere" bei Karl Heinrich Heydenreich -- Heydenreichs Skizze einer Theorie der Charakterzeichnung in Werken der Dichtkunst -- Die ästhetische Erfahrung der "Charaktere' -- Wille und Idealcharakter nach Kants Kritiken -- Die Spannung zwischen Interesse und Schönheit im ästhetischen Ausdruck -- 3 Grund und Ausdruck - Friedrich Hölderlins Poetologie des "charakteristischen" Schönen -- ,Charakter' und "charakteristisch" als ästhetisch-anthropologische Kategorien -- Zeitdiagnose - Übergewicht des Positiven -- Anthropologie -- Die Identität des Kunstwerks und das Verhältnis von Dichter und Stoff -- Die Trias Genie, Erfahrung, Reflexion in Hölderlins Theorie des Bildungstriebs -- Die "heroische" Kultur und die Organisation -- V. Schlussbetrachtung. ISBN 9783826063312