Beschreibung:

176 Seiten ; 24 cm, 550 g. Festeinband.

Bemerkung:

Tadellos- neuwertiges und sauberes Exemplar. - Mit dem Begriff des "Neigungswinkels" bezeichnet Celan die Ausrichtung seiner Dichtung auf das Grundereignis, das seine individuelle Existenz getroffen und geprägt hat. Dieses Grundereignis ist die auf der Wannseekonferenz am 20. Januar 1942 geplante und in schreckliche Wirklichkeit umgesetzte Vernichtung der europäischen Juden. Ihr fielen schon im folgenden Winter Celans Eltern zum Opfer, während er selbst überlebte. Seit seiner ersten Veröffentlichung nach dem Ende des Naziregimes liegt diese Erfahrung seiner Lyrik zugrunde. Aber sie dringt nur schrittweise und schmerzhaft in die Gedichte ein, bis sie sich in Sprache und Struktur durchsetzt. Es ist ein poetologischer Lernprozess, der in den Gedichten selbst ausgetragen wird. Er bedeutet eine ständige Auseinandersetzung mit der poetischen Tradition, mit Celans eigener Bindung an diese Tradition und mit seiner schwierigen Situation als Überlebender. Die Gedichte suchen eine Sprache, die von den Ermordeten gebilligt wird. Sie eröffnen einen Dialog mit ihnen, um die Sprache der Toten sprechen zu lassen. In der vorliegenden Studie wird dieser Prozess durch Detailanalyse und Interpretation einiger exemplarischer Gedichte nachgezeichnet. -- Inhaltsverzeichnis: 1. "Neigungswinkel" und Biographie -- 2. Der Auftrag der Toten -- Weinen lernen, poetologisch: Schwarze Flocken -- Zwei Dichtungsarten: Der Einsame -- 3. Die Austreibung des Sommers und des Ich -- Das Ende der Webepoetik: Strähne -- Schuld an Schuld mit dem Sommer: Du darfst -- Zwischenfazit: Gedichtvergleich -- 4. Das Zeugnis der Toten -- Ohnmacht des Gedichts und Sprachgewalt der Toten: Wortaufschüttung -- Das Verlorene: Ich kenne dich -- Was bleibt? Zwei Eisdichtungen: Weggebeizt. ISBN 9783826060595