Beschreibung:

56 + 68 S., Ill. Originalpappband mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Das Exemplar ist in einem sehr guten und sauberen Zustand ohne Anstreichungen. -- (Auszug:) VORWORT: Phönikien mit seinem fruchtbaren Küstenstreifen, seinen Bodenschätzen und Mittelmeerhäfen war im Altertum ein oft heiß umstrittenes Gebiet. Mancherlei Entscheidungsschlachten zwischen Ägyptern, Babyloniern und Hethitern wur- den hier ausgetragen. Hier kämpften Ramses II. und der hethitische König Mu- watalli, Alexander der Große und Dareios, Antiochos III. von Syrien und Ptolo- maeus IV. von Ägypten, Omar, einer der ersten Kalifen, der berühmte Saladin und Richard Löwenherz. Ähnlich wie sich die Mächte kämpfend in diesem Gebiete trafen, mischten sich hier auch verschiedene kulturelle Strömungen. So bildete Phönikien z. B. eine Brücke zwischen Altmesopotamien und Ägypten. Beziehungen zwischen den beiden großen Kulturkreisen lassen sich seit der Zeit um 3000 v. Chr. nach- weisen. Auch hethitische und assyrische Einflüsse sind zu beobachten. Die abendländische Baukunst wiederum wäre ohne die frühe syrische Sakralarchi- tektur nicht zu denken. Es zeigt sich also, daß die phönikischen Städte zu allen Zeiten Umschlagplätze für verschiedene Kulturen gewesen sind, ohne daß je- doch das Land selbst eine eigenständige Kunst hervorgebracht hat. Als Beispiel für viele dieser phönikischen Städte mag Byblos gelten, von dem vorliegende Monographie handelt. Die dort im Jahre 1860 durch ERNEST RENAN begonnene Ausgrabung erwies sich als eine damals nicht zu bewälti- gende Riesenaufgabe, deren Ergebnisse über die einer flüchtigen Untersuchung nicht hinausgingen. Mehr als ein Menschenalter verstrich, bis nach einer ersten Voruntersuchung im Jahre 1919 die reguläre Ausgrabung unter MONTET 1921 begann. Besonders verdient machte sich um Byblos MAURICE DUNAND, der über drei Jahrzehnte seines Lebens dieser Aufgabe widmete (1926-1959) und der in seinem Werk >Fouilles de Byblos jedes bis zu diesem Zeitpunkt gefundene Stück, das von archäologischer Bedeutung ist, genau beschrieb. EMIR MAURICE CHEHAB ist es zu danken, daß in den letzten Jahren die Ausgrabungen wieder auflebten und weiter vorwärtsgetrieben werden. Da die Ausgrabungsberichte im allgemeinen schwer zugänglich sind und z. T. verstreut veröffentlicht wurden, ist die bisher fehlende zusammenfassende und wirkungsvolle Bearbeitung des spröden Materials sehr zu begrüßen. Das Buch wird dem Besucher der Ruinen zu einem vertieften Eindruck des Gesehe- nen verhelfen und auch dem Leser, der fern dieser Ausgrabungsstätte ist, eine recht gute Vorstellung von Byblos, einem der berühmtesten Kulturzentren im östlichen Mittelmeer, vermitteln. Prof. Dr. ANTON MOORTGAT - Berlin, Januar 1963. Institut für Vorderasiatische Altertumskunde der Freien Universität Berlin.