bedeutenden Mathematiker und Büchersammler Friedrich Theodor P. Poselger (1771-1838): "Sohn eines Elbinger Stadtrathes, erhielt Poselger seine erste Bildung in dem damals nicht sonderlich rühmenswerthen Gymnasium seiner Vaterstadt [...] Nach glücklich bestandenen Prüfungen wurde er nun selbst Elbinger Stadtrath, sowie Assessor bei dem dortigen Stadtgerichte erster Classe [...] 1808 siedelte er mit seiner Familie nach Berlin über und trat dort dem Bunde der Freimaurer bei, welchem er nach seinem eigenen Ausspruche in sittlicher Beziehung großen Dank schuldete. Seiner äußerlichen Stellung nach war er Abgeordneter von Elbing bei zwei nach Berlin berufenen Stände-Deputirtenversammlungen. Im Uebligen durchaus Herr seiner Zeit, widmete er sich dem Studium der Mathematik und zwar mit dem Erfolge, daß er 1817 die erbetene Erlaubniß erhielt, an der allgemeinen Kriegsschule Vorlesungen halten zu dürfen. 1823 wurde er Mitdirector dieser Anstalt mit dem Titel als Professor. Im gleichen Jahre verlieh ihm die philosophische Facultät der Berliner Universität aus eigenem Antriebe die Doctorwürde, 1825 wurde er zum Mitgliede der Akademie der Wissenschaften erwählt. Auch Ordensauszeichnungen fehlten ihm nicht. Seine wissenschaftliche litterarische Thätigkeit begann 1810 mit einer durch Zusätze bereicherten Uebertragung der Schrift des Diophant über Polygonalzahlen. Auf dem gleichen Gebiete der griechischen Mathematik bewegt sich eine Abhandlung über Aristoteles' mechanische Probleme (Abhandlungen der Berliner Akademie von 1829) und über das X. Buch der Elemente des Euklid (ebenda 1834)" (ADB XXVI, 455f.). *
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4,5 cm (L) x 14,5 cm (B) x 22,0 cm (H) - Gr.-8° *** Zauberhafte Welt der Mittelalterromantik, die die heutige Fantasy-Welt anregt - mit Widmungsschreiben des Mathematikers Poselger *** Alxinger, Johann Baptist von. Doolin von Maynz. Ein Rittergedicht. Leipzig. 1797. XXVIII, 378 S. Mit gestochenem Porträt-Frontispiz von F. John nach V. G. Kininger, gez. "Vienne 1796". Gr.-8°. [4.5 x 14.5 x 22]. Dunkelbrauner, marmorierter Lederband der Zeit mit goldgeprägtem roten Rückenschild und Rückengoldfileten sowie goldenen Stempeln in den Feldern, Deckel mit goldgeprägter Bordüre, Steh- und Innenkantengoldbordüren. nur leicht beschabt, bestoßen und berieben, unteres und oberes Kapital mit geringer Fehlstelle, insgesamt wohlerhaltener, guter Einband. Zweite Ausgabe der in Stanzen verfassten deutschen Bearbeitung der altfranzösischen Heldengeschichte des Doon de Mayence aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Der Doon de Mayence (auch Doolin de Maience) gehört dem Genre der altfranzösischen "Chansons de Geste" an, mythische Heldenwelt um die Erlebnisse Karls des Großen. Der Doon De Mayence war ein Heldenbaron der mittelalterlichen epischen Gedichte in altfranzösischer Sprache", die sich um die Helden am Hofe Karls bewegten und meistens als Lieder, Minnelieder oder Bänkelgesänge tradiert wurden. Thematisch lehnen sich die Barone wie Girart de Roussillon, Raoul de Cambrai, Renaud de Montauban oder Ogier dem Dänen stets gegen den großen Kaiser auf, dem sie dann aber meist obliegen. Die vorliegende zweite Ausgabe gilt als die Referenzausgabe für die deutsche Mittelalterforschung. Die besonders hübschen, hochromantischen Kupfertafeln verführen den Leser in eine zauberhafte Welt, die sich heute sehnsuchtsvoll in den Fantasy-Romanen und Fantasy-Videospielen wiederspiegelt. Papierbedingt etwas fleckig und stellenweise leicht gebräunt, sonst gutes Exemplar, selten. - Vorsatz mit 21-zeiligem, umfangreichen eigenhändigem Eintrag mit Unterschrift von dem aus Elbing stammenden<b> bedeutenden Mathematiker und Büchersammler Friedrich Theodor P. Poselger</b> (1771-1838): "Sohn eines Elbinger Stadtrathes, erhielt Poselger seine erste Bildung in dem damals nicht sonderlich rühmenswerthen Gymnasium seiner Vaterstadt [...] Nach glücklich bestandenen Prüfungen wurde er nun selbst Elbinger Stadtrath, sowie Assessor bei dem dortigen Stadtgerichte erster Classe [...] 1808 siedelte er mit seiner Familie nach Berlin über und trat dort dem Bunde der Freimaurer bei, welchem er nach seinem eigenen Ausspruche in sittlicher Beziehung großen Dank schuldete. Seiner äußerlichen Stellung nach war er Abgeordneter von Elbing bei zwei nach Berlin berufenen Stände-Deputirtenversammlungen. Im Uebligen durchaus Herr seiner Zeit, widmete er sich dem Studium der Mathematik und zwar mit dem Erfolge, daß er 1817 die erbetene Erlaubniß erhielt, an der allgemeinen Kriegsschule Vorlesungen halten zu dürfen. 1823 wurde er Mitdirector dieser Anstalt mit dem Titel als Professor. Im gleichen Jahre verlieh ihm die philosophische Facultät der Berliner Universität aus eigenem Antriebe die Doctorwürde, 1825 wurde er zum Mitgliede der Akademie der Wissenschaften erwählt. Auch Ordensauszeichnungen fehlten ihm nicht. Seine wissenschaftliche litterarische Thätigkeit begann 1810 mit einer durch Zusätze bereicherten Uebertragung der Schrift des Diophant über Polygonalzahlen. Auf dem gleichen Gebiete der griechischen Mathematik bewegt sich eine Abhandlung über Aristoteles' mechanische Probleme (Abhandlungen der Berliner Akademie von 1829) und über das X. Buch der Elemente des Euklid (ebenda 1834)" (ADB XXVI, 455f.). *
<hr><b>Poselger schreibt </b>ganz in romantischem Duktus einen rührenden Widmungsvermerk an einen Freund nach der Trennung, dem er das Buch als Andenken überreicht: " Während ich mich mit wehmütigem Herzen von Dir, geliebter Freund trenne, überreiche ich Dir in diesem Buche ein Andenken an mich, ob ich gleich fast so stolz bin zu glauben, Du werdest Dich meiner noch recht lange auch ohne nächste Veranlaßung erinnern [...] Lebe wohl, und erinnere Dich oft unseres ewigen Streites, über einfachen Gegenstand [...] Beide wollen und wünschen wir das Wehe und Glück unseres deutschen Vaterlandes und seiner Einwohner [...] Hättest Du etwas nachgelassen, [...] so hätten wir vieleicht nie gestritten. Aber nur im Streit gestaltet sich das Gute, und ich habe nicht umsonst mit Dir gestritten [...]. Erhalte mir Deine Freundschaft! Mich wirst Du in allen Verhältnissen des Lebens unveränderlich als deinen treuen Freund und Bruder finden [...] Möglin den 12. July 21. Friedrich Poselger aus der Stadt Elbing". *
<hr>Als Freimaurer und politisch wacher Geist stand die deutsche Frage, die Frage nach einer einzigen Nation der deutschen Staaten natürlich im Mittelpunkt des Interesses in dieser Zeit, wovon das Schreiben ein eindrucksvolles ablegt. Rümann 25. Vgl. Goedeke IV/1, 630, 4 (erste Ausgabe).