Beschreibung:

415 Ss., 2 Bll. 8°. Hellbraune strukturierte Pp. mit goldgeprägt. Titel auf rotem Ld.-Rückenschild, rotgeprägt. Reihentitel a.d. Vorderdeckel u. illustr. Schuber (Rückenschild min. berieben).

Bemerkung:

ERSTE AUSGABE. - = Die Andere Bibliothek. Begründet von Hans Magnus Enzensberger. Hrsg. von Klaus Harpprecht u. Michael Naumann. 294. Band. - Nr. 5621 der limitierten Erstausgabe. - "Christian Friedrich Daniel Schubart (1739-1791), "ein virtuoser Orgelspieler, ein genialer Stegreifdichter, vor allem aber ein großer Journalist. Sein 'Volkston' ist keine Volkstümlichkeit von oben herab, sondern eine Verweigerung von arroganter Distanz. Schubart will die Provinz, das flache Land, die bildungsärmeren Schichten für den sich anbahnenden politischen, künstlerischen und wissenschaftlichen Aufbruch öffnen. Seine 'Deutsche Chronik' wird von Schiller und Hölderlin ebenso gelesen wie von Wirten, Friseuren, Bauern, Handwerksburschen und Bediensteten. Für die Pressefreiheiten, die er sich herausnahm, büßte er mit einer zehnjährigen Haft ohne Anklage und Urteil. Danach blieben ihm nur noch vier Jahre. Das hat die Biographie des Mannes vom Hohenasperg vor sein Werk geschoben. Das Buch von Bernd Jürgen Warneken (geb. 1945 in Jena) führt beides wieder zusammen: Es zeigt einen eigensinnigen Aufklärer, der die bürgerliche Emanzipation mit 'Wucht und Wärme' (Hermann Hesse) vorantreibt, das bürgerliche Habitusideal jedoch bewusst verfehlt. Resigniert schrieb in seinem Todesjahr die Zensurbehörde, der Schubarts 'freie Schreibart' von Anfang an missfallen hat: 'Allein - sein Ton gefiel dem Publico.'" (Verlag). - Haefs/Schmitz S. 259, 294. - Typografie und Ausstattung: Susanne Reeh u. Cosima Schneider; von Greiner & Reichel, Köln, in der New Caledonia gesetzt und beim Memminger MedienCentrum auf 100 g/m2 holz- und säurefreies mattgeglättetes Bücherpapier der Papierfabrik Salzer gedruckt. - Den Einband besorgte die Buchbinderei Lachenmaier, Reutlingen.