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Einzige vollständige Ausgabe; dabei Porträt, Facsimile und ausführliche Biographie des Autors; unter dem Texte die frühern und viele neuen Citate und Noten; die allerwärts gesammelten Briefe nach der Zeitordnung, Fragmente, Abbildungen und vierfacher Index. Einzige vollständige Ausgabe (hier Erster Band bis siebenter Band und neunter Band bis zwölfter Band, somit bis auf Band 8 komplett). (Band 1 bis 7 und Band 9 bis 12).. 11 Bände (ohne Band 8). Kart.-Einbände der Zeit mit Marmopapierbezug und Rückenschild. (Einbände teils berieben. Band 12 teils mit Fehlstellen. Leere Vorsatzbll. jeweils mit Bibl.-Stempeln versehen). 16x10 cm
Bemerkung:
* Johann Joachim Winckelmann (auch Winkelmann; * 9. Dezember 1717 in Stendal; ? 8. Juni 1768 in Triest) war ein deutscher Archäologe, Bibliothekar, Antiquar und Kunstschriftsteller der Aufklärung. Er gilt, neben Flavio Biondo, als der Begründer der wissenschaftlichen Archäologie und Kunstgeschichte und als geistiger Begründer des Klassizismus im deutschsprachigen Raum. Der Sohn eines Schuhmachermeisters wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Drei Jahre ging er dem erblindeten Rektor der Stendaler Lateinschule, Esaias Wilhelm Tappert, zur Hand. Dafür wurde er in dessen Haus aufgenommen und über die Schulzeit hinaus gefördert. Zunächst besuchte er die Stendaler Stadtschule, dann bis Ende 1735 die Stendaler Lateinschule, von 1736 bis etwa Michaelis (29. September) 1736 das Köllnische Gymnasium in Berlin und danach bis Ende 1737 das Altstädtische Gymnasium in Salzwedel. Auf Anregung von Tappert gewährte ihm die Stendaler Schönebeck?sche Stiftung 1736 ein Bücherstipendium. Auch zum Universitätsstudium erhielt Winckelmann von der Schönebeck?schen Stiftung ein Stipendium, über das er 1739 eine Quittung erteilte.[4] Dies ermöglichte Winckelmann 1738 die Aufnahme eines Studiums der evangelischen Theologie an der Universität Halle, das er jedoch 1740 ohne Abschluss aufgab, um als Hauslehrer bei der Familie von Grolmann in Osterburg bei Stendal zu arbeiten. Von 1741 bis 1742 studierte er Medizin an der Universität Jena. Vom Sommer 1742 bis Frühjahr 1743 war Winckelmann Hauslehrer in der Familie des Oberamtmanns Lamprecht in Hadmersleben und von 1743 bis 1748 Konrektor der Lateinschule im altmärkischen Seehausen. Aus der Retrospektive bewertet Winckelmann in seinen Briefen die Studienjahre und die Tätigkeit als Lehrer durchweg als Fron- und Leidenszeit. Nebenbei betrieb er philologische, philosophische und historische Studien. Die Exzerpte, die er dabei anlegte, befinden sich heute in seinem Nachlass in der Bibliothèque nationale de France in Paris und zu einem kleineren Teil in der Bibliothèque Universitaire Historique de Médecine in Montpellier, der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky sowie der Rubiconia Accademia dei Filopatridi in Savignano sul Rubicone. 1748 wurde Winckelmann Bibliothekar bei Heinrich Graf von Bünau auf Schloss Nöthnitz bei Dresden, wo er an der Kayser- und Reichs-Historie des Grafen und am gedruckten Katalog seiner Bibliothek mitarbeitete. Bünaus 42.139 Bände umfassende, öffentlich benutzbare Privatbibliothek war eine der bedeutendsten in Europa. Zu ihren Besuchern gehörte auch der päpstliche Nuntius in Sachsen, Alberico Archinto, der von Winckelmann so beeindruckt war, dass er ihm die Stelle eines Bibliothekars in Rom anbot. In den dortigen Galerien könne er seinen Sinn für bildende Kunst entwickeln. Voraussetzung sei, dass Winckelmann zur katholischen Kirche konvertiere. In dieser Zeit wurde König August III. von Polen sein Gönner; er erkannte die bahnbrechenden Ideen Winckelmanns und unterstützte ihn mit 200 Talern. Am 17. September 1754 quittierte Winckelmann den Dienst in Nöthnitz. Winckelmann zog zunächst zu seinem Freund, dem Maler Adam Friedrich Oeser, in die Dresdener Königstraße 17 (heute: 10), um bei ihm, wie später auch Johann Wolfgang von Goethe, zeichnen zu lernen, damit er das Angebot von Archinto wahrnehmen und seinen Dienst unter verschiedenen Kardinälen in Rom aufnehmen konnte. Winckelmann in Italien: Im Herbst 1755 siedelte Winckelmann nach Rom über. In den folgenden Jahren unternahm er verschiedene Reisen in Italien. Dabei besuchte er Neapel und Pompeji und sammelte Material für seine künftigen Schriften. Als 1758 Archinto starb, der ihn in Rom aufgenommen hatte, erhielt Winckelmann eine Unterkunft durch den Kardinal Alessandro Albani. Noch im selben Jahr reiste er nach Florenz, wo er bis 1759 die Gemmensammlung des Barons Philipp von Stosch bearbeitete. Eine der Ehrungen, die er dafür erhielt, war die Aufnahme in die Accademia Etrusca. Ab 1761 entwarf er im Auftrag Alessandro Albanis maßgeblich das Programm für die künstlerische Ausgestaltung der Villa Albani, deren Umsetzung vor allem in den Händen des Malers Anton Raphael Mengs lag. Anfang 1762 begleitete Winckelmann Albert Christian Heinrich von Brühl, den zweitgeborenen Sohn des sächsischen Premierministers, nach Neapel und veröffentlichte ein Sendschreiben von den herculanischen Entdeckungen: An den hochgebohrnen Herrn, Herrn Heinrich Reichsgrafen von Brühl. 1763 lernte Winckelmann den Freiherrn Friedrich Reinhold von Berg (1736?1809) kennen und wohl auch lieben. Seine Liebe sollte allerdings unerwidert bleiben. Nach dessen Abreise verfasste Winckelmann die Abhandlung von den Fähigkeiten der Empfindung des Schönen in der Kunst, und dem Unterrichte in derselben. Die Abhandlung gilt sowohl als Grundlagenwerk der Kunsttheorie als auch als Schlüsseltext seiner eigenen Persönlichkeit, d. h. vor allem seiner homoerotischen Neigungen. Ebenfalls 1763 wurde Winckelmann durch Papst Clemens XIII. zum Aufseher der Altertümer (Commissario delle Antichità) im Kirchenstaat sowie zum Scrittore an der Biblioteca Vaticana ernannt. 1764 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt. Im April 1768 trat Winckelmann zusammen mit dem Bildhauer Bartolomeo Cavaceppi eine Reise an, die ihn zu alten und neuen Freunden in seiner Heimat führen sollte. Unter anderem wollte er nach Leipzig, Dessau und Berlin, auch Hannover und Göttingen waren Ziele. Eine Krankheit und die Beschwerlichkeiten der Reise führten zu einem melancholischen Anfall, der ihn die Reise bereits in Regensburg abbrechen ließ. Auf dem Rückweg besuchte er noch Wien und wurde von Kaiserin Maria Theresia empfangen. Nach einer weiteren Fiebererkrankung setzte er die Rückreise fort. In Triest machte er im Hotel Locanda Grande Station und traf dort auf den vorbestraften Koch Francesco Arcangeli, der sein Zimmernachbar war. In den folgenden Tagen trafen sich die beiden Männer mehrmals. Winckelmann zeigte Arcangeli arglos immer wieder seine vier Gold- und Silbermedaillen, die er von Maria Theresia für seine wissenschaftlichen Verdienste erhalten hatte. Am Morgen des 8. Juni versuchte Arcangeli bei einer dieser Gelegenheiten, Winckelmann mit einem Strick zu erdrosseln und die Münzen zu rauben. Als dies nicht gelang, stach er mit einem Messer auf ihn ein. Winckelmanns Gegenwehr war jedoch so heftig, dass beide Hände verletzt wurden, als er zur Abwehr des Messers in die Klinge fasste. Fünf der sieben Stiche, die den Körper Winckelmanns trafen, waren lebensgefährlich. Winckelmann verblutete, war aber noch über Stunden hinweg ansprechbar und konnte den Behörden genaue Angaben zum Geschehen machen. Er verwies bei der Befragung auf den Täter und nannte Habgier als Motiv. Er starb etwa sechs Stunden nach dem Anschlag. Der Attentäter konnte mit allen Gegenständen, die mit dem Mord in Verbindung standen, gefasst werden. Die Prozessakten der für damalige Verhältnisse sehr akribisch durchgeführten Untersuchung des Tathergangs liegen auch in deutscher Übersetzung vor. Laut Geständnis des Täters war das Mordmotiv, sich die beträchtliche Reisebörse Winckelmanns anzueignen. Mögliche Hintergründe der Tat, etwa erotische, konnten nie zweifelsfrei geklärt werden. Arcangeli wurde zum Tod durch Rädern verurteilt, nachdem ihm der Mord nachgewiesen worden war. Winckelmann wurde in dem Gemeinschaftsgrab einer Bruderschaft auf dem Friedhof der Kathedrale San Giusto in Triest bestattet. Sein Grab geriet zunächst in Vergessenheit. Im Jahr 1802, zur Zeit von Johann Gottfried Seumes Italienreise, über die der Spaziergang nach Syrakus berichtet, war das Grab nahezu unbekannt. Später gelangten die Gebeine in ein allgemeines Beinhaus. Etwa 40 Jahre nach dem Ereignis bemühte sich Domenico Rossetti als Erster um eine möglichst detailgetreue Darstellung des Tathergangs nach den Prozessakten. Auf seine Initiative hin wurde in Triest ein Grabmonument für Winckelmann errichtet, fast 60 Jahre nach dessen Tod. Eine andere, kaum rezipierte These stellte 1998 Hein van Dolen auf. Demnach sei Winckelmann bereits im Mai 1768 in Wien während seines dortigen Krankenhausaufenthalts verstorben; ein Unbekannter habe ihn bestohlen und seine Identität angenommen. 1755 gab Winckelmann seine erste Schrift in einer Auflage von nur knapp 50 Exemplaren heraus: Gedanken über die Nachahmung der Griechischen Werke in der Malerei und Bildhauerkunst (Dresden). Dieses epochemachende Werk wurde schnell sehr erfolgreich, so dass Winckelmann bereits 1756 eine zweite Auflage veröffentlichte, der er eine von ihm selbst verfasste Gegenschrift (Sendschreiben über die Gedanken Von der Nachahmung der griechischen Werke in der Malerey und Bildhauerkunst) sowie eine wieder unter seinem Namen veröffentlichte Gegen-Gegenschrift (Erläuterung der Gedanken Von der Nachahmung der griechischen Werke in der Malerey und Bildhauerkunst; und Beantwortung des Sendschreibens über diese Gedanken) anhängte und so die öffentliche Aufmerksamkeit für seinen Erstling deutlich vergrößerte. Die Gedanken enthalten bereits in nuce die meisten seiner Ideen und Konzepte in einer formvollendeten Sprache: ?Der einzige Weg für uns, groß, ja, wenn es möglich ist, unnachahmlich zu werden, ist die Nachahmung der Alten?. Hierauf erhielt er die Einladung zu einer Reise nach Rom, wo er nach kurzer Zeit als Bibliothekar bei Kardinal Archinto arbeitete, später in der gleichen Stellung bei Kardinal Alessandro Albani, einem ebenso liberalen wie kunstbeflissenen Mäzen. Im Jahr 1763 wurde Winckelmann als erster Ausländer mit der Oberaufsicht über die Antiken in und um Rom beauftragt und verfasste in dieser Zeit unter anderem Schriften zu den neuesten Ausgrabungen bei Herculaneum, die er interessiert verfolgte. 1764 schließlich konnte er sein Hauptwerk Geschichte der Kunst des Altertums (2 Quartbände, Dresden) herausgeben. Winckelmann stellte darin nicht lediglich die Geschichte der Kunst dar, sondern er entwarf auch ein umfassend entwickeltes System der griechischen Kunst. Im Kern ist es eine Charakteristik des Stils der Plastik nach den Bestandteilen und nach Typen und Klassen des Idealschönen. Winckelmann war es auch, der für die Beurteilung der antiken Kunst den Entwicklungsgedanken einführte. Grundgedanken: Winckelmann entwirft in seiner Huldigungsschrift Gedanken über die Nachahmung der Griechischen Werke in der Malerei und Bildhauerkunst ein normatives Griechenland, in dem ? auf Grund klimatischen und geographischen Gegebenheiten (?wegen der gemäßigten Jahres-Zeiten?) ? eine Art paradiesischer Zustand herrscht, der es den Griechen ermöglichte idealschöne Kunst zu kreieren. Er betonte die Einmaligkeit der griechischen Werke und fordert zur Nachahmung dieser auf: ?Der eintzige Weg für uns, groß, ja, wenn es möglich ist, unnachahmlich zu werden, ist die Nachahmung der Alten, [?].? Voraussetzung dafür ist das Studium der griechischen Werke ? man soll sich mit ihnen bekannt machen ?wie mit seinem Freund?. Für Winckelmann war es die höchste Aufgabe der Kunst, die Schönheit darzustellen. Hierfür fand er die Formel ?edle Einfalt und stille Größe?, welche er dem Verspielten und Überladenen des Barock und Rokoko entgegenstellte. Seine Begeisterung für die männlichen Helden- und Götterstatuen der Antike war wohl auch ein Ausdruck seiner Homosexualität, die sich auch in seinen Briefwechseln zeigt. Eine Besonderheit des Winckelmannschen Klassizismus liegt in der Bevorzugung des griechischen Erbes gegenüber der lateinisch-römischen Antike. Dies hatte auch politische und zeitkritische Gründe: Die französische Kultur, die damals auch an den deutschen Höfen gelebt wurde, berief sich auf die römische Antike. Der Aufklärer Winckelmann stellte dem römischen Despotismus die griechische Demokratie gegenüber. Außerdem betonte er die vermeintlich größere Originalität der griechischen Werke. Die Römer hatten in seinen Augen nur schlechte Imitate geschaffen, die nicht an die griechischen Originale heranreichten. Diese Einschätzung beruhte indessen auf einem Irrtum: Alle Werke, die Winckelmann auf seinen Reisen in Rom sah und für griechische Schöpfungen hielt, waren in Wahrheit selbst ?nur? römische Kopien. Friedrich Nietzsche kommentierte später: ?Winckelmanns und Goethes Griechen, V. Hugo?s Orientalien, Wagners Edda-Personnagen, W. Scotts Engländer des 13. Jahrhunderts ? irgend wann wird man die ganze Komödie entdecken: es war Alles über alle Maaßen historisch falsch, aber ? modern, wahr!?(Quelle Wikipedia)