Beschreibung:

Mit 10 (1 gefalt.) gest. Tafeln von G. T. nach Schröter. Helmstedt, gedruckt und in Commission bey C. G. Fleckeisen, 1796. 4to. (26,8 x 21,5 cm). XVI, 250 S., 1 Bl. Schwarzer marmorierter Pappband d. Zt. mit rotem Rückenschild.

Bemerkung:

Einzige Ausgabe. - Der aus Erfurt gebürtige Schröter (1745-1816), der seit 1781 in Lilienthal bei Bremen seine berühmte Sternwarte - "ein Centralpunkt der damaligen Forschung" (ADB) - aufgebaut hatte, war außerordentlich stark an der Erforschung der Oberflächen der Himmelskörper interessiert. In der Folge seiner hierauf bezogenen Publikationen, die mit dem Titel "Fragmente" erschienen sind, ist die vorliegende die dritte (nach Mond und Sonne, vor Saturn und Merkur). Auch wenn die Schlüsse, die er aus seinen langjährigen Beobachtungen gezogen hat, nicht unumstritten waren, hat er in diesem Bereich doch wesentliche Arbeiten geleistet. Zu verdanken sind sie vor allem seiner hervorragend ausgestatteten Sternwarte, die seit 1793 u. a. mit einem von ihm und dem Kieler Astronomen Johann Gottlieb Friedrich Schrader (1762-1832/33) hergestellten "27füßigen Teleskop" ausgestattet gewesen ist. Der Spiegel des nach Newton'scher Konstruktion gebauten Instruments gehört zu den ersten in Deutschland hergestellten u. zeigt "die große Meisterschaft", die Schrader "sowohl als Metallurg wie als Optiker" erreicht hat (NDB). Die Beschreibung dieses Teleskops, das häufig immer noch falsch Herschel zugeschrieben wird, findet sich auf den Seiten 199-245 (mit Falttafel). - 8 Tafeln zu seinen Beobachtungen der Venus, eine weitere Tafel zum Orion-Nebel, den Schröter in einem kurzen Nachtrag ebenfalls behandelt. * Honeyman Coll. 2825. - de la Lande S. 635. - Vgl. DSB 12, S. 226 (schreibt das Teleskop falsch W. Herschel zu), NDB 23, S. 590 (Schröter) u. 23, S. 510 (Schrader). - Nicht bei Houzeau/Lancaster. - Vor allem die Kanten etwas beschabt u. bestoßen. Minimal gebräunt, vereinzelt stockfleckig. 1 Bl. mit kleinem Einriss durch Schwäche des Papiers. Spiegel u. Vorsatz mit leichter Bräunung durch eingelegtes Papier (ca. 10 x 15 cm). Tafeln mit Knickfalte. - Wesentlich seltener als z. B. die Selenotopographischen Beschreibungen.