Beschreibung:

405 S. ; 23 cm, Beilage. Pp.

Bemerkung:

Ein sehr gutes Exemplar.- Beiliegend: Widmungskarte des Verfassers. - Unter Stalin wurden Menschen genötigt, sich selbst zu beschuldigen. Diese Praxis ging nicht auf vorrevolutionäre Traditionen zurück, sondern entstand erst während der innerparteilichen Machtkämpfe der zwanziger Jahre. Sie hatte den Zweck, politischen Streit beizulegen, Sündenböcke zu demütigen oder auch die "pädagogische Besserung" fehlgegangener Amtsträger zu inszenieren. Auch dort, wo vorgeblich die moralische Läuterung einzelner Menschen angestrebt wurde, ging es den Vertretern des Regimes tatsächlich eher darum, Stimmung und Situation im jeweiligen sozialen Umfeld zu beherrschen. - Inhalt: Vorwort -- Einführung -- 1. Das stalinistische Schuldbekenntnis als Rätsel -- 2. Zum Forschungsstand: Eine Literaturübersicht -- 3. Zur Fragestellung und Vorgehensweise -- I. Der bolschewistische Abstimmungskörper als kollektive Geisel -- II. "Kritik und Selbstkritik": Ursprung und Wirkung eines neuen Schlagworts -- III. Die Gleichschaltung des Geisteslebens: "Selbstkritik" als Fehlereingeständnis -- IV. Reue und Selbstkritik in der sowjetischen Öffentlichkeit 1931-1953 -- V. Schuldbekenntnisse im Gefängnis und vor Gericht -- Sozialistische Öffentlichkeit und Stalins Panoptikum. ISBN 9783486579710