Beschreibung:

VI, 520 Seiten ; 24 cm. Fadengehefteter Originalpappband.

Bemerkung:

Neuwertig. - INHALT : Deutsch polnischer Historikerstreit im Schatten von Versailles -- Verhärtete Fronten -- Zwischen wissenschaftlicher Verbindlichkeit und publizistischem Schlagabtausch -- Verschärfte Auseinandersetzung und verordnete Annäherung -- Deutsche und polnische Geschichtswissenschaft im Zweiten Weltkrieg -- Deutsche Historiker zwischen Anpassung und Kollaboration -- Polnische Historiker zwischen Verfolgung und Widerstand -- Bestätigte Erbfeindschaft? Die ersten Nachkriegsjahre -- Rahmenbedingungen -- Das Posener Westinstitut und die erneuerte Westforschung -- Das Marburger Herder Institut und die erneuerte Ostforschung -- Zwischenfazit Ostforschung Westforschung -- Verordnete Freundschaft zwischen Polen und der DDR -- Von der Erbfeindschaft zur Völkerfreundschaft -- Themen und Muster der Auseinandersetzung -- Erreichtes und Versäumtes -- Zwischenfazit zu den ostdeutsch volkspolnischen Historikerbeziehungen -- Verspätete Verständigung zwischen Polen und der Bundesrepublik Deutschland -- Kontaktanbahnung -- Beziehungsgeschichtlicher Paradigmenwandel -- Die Deutsch-Polnische Schulbuchkommission. // Die vorliegende Studie verfolgt die historiographischen Debatten zwischen deutschen und polnischen Historikern durch das bewegte zweite und dritte Viertel des zwanzigsten Jahrhunderts. Damit wird erstens ein Beitrag zur histoire croisee der deutsch-polnischen Nachbarschaft beabsichtigt. Zweitens soll an diesem Fallbeispiel das Verhältnis von Historiographie und Politik unter den Bedingungen der Moderne ausgelotet werden. Vergegenwärtigte Vergangenheit hat in der neueren Geschichte der deutsch-polnischen Beziehungen immer wieder stupende Wirkungsmacht entfaltet. Man denke an die stürmischen Kontroversen um angemessene und unzulässige Formen der Erinnerung, die in den letzten Jahren das geplante Zentrum gegen Vertreibungen in Berlin umbrandeten. Oder an die symbolische Kraft einer geschichtsbewussten Geste, wie sie Willy Brandts Kniefall vor dem Denkmal für die Opfer des Warschauer Ghettos 1970 darstellte. Für frühere Jahrzehnte sei an die Wirkungsmacht erinnert, welche die deutsch-polnischen Geschichtsmythen eines Henryk Sienkiewicz oder eines Gustav Freytag entfalteten, oder an die Inbrunst, mit der so grundverschiedene politische Kräfte wie die deutschen Liberalen im Vormärz, deutsche und polnische Sozialisten vor dem Ersten Weltkrieg, polnische Nationaldemokraten, deutsche Nationalsozialisten und nach 1945 die großen Volksparteien in Westdeutschland und die kommunistischen Staatsparteien in Ostdeutschland und Volkspolen die historische Schicksalshaftigkeit der deutsch-polnischen Nachbarschaft beschworen haben. (Einleitung) ISBN 9783110346114