Beschreibung:

396 Seiten; Faltkarte (43 x 50 cm); fadengeh. Orig.-Leinenband; 22,5 cm.

Bemerkung:

Gutes Ex.; Gebrauchs- u. Lagerspuren; Einband berieben u. leicht fleckig; hs. Besitzvermerk auf Vorsatz sowie eingeklebter Zeitungsartikel (über Adolf Heusinger). - Adolf Bruno Heinrich Ernst Heusinger (* 4. August 1897 in Holzminden; ? 30. November 1982 in Köln) war ein deutscher General und von 1957 bis 1961 der erste Generalinspekteur der Bundeswehr. Heusinger diente in vier deutschen Armeen: Von 1915 bis 1918 im Heer des Deutschen Kaiserreichs, von 1920 bis 1935 in der Reichswehr, von 1935 bis 1945 in der Wehrmacht, in der er von 1937 bis 1944 die Operationsabteilung des Generalstabes im Oberkommando des Heeres führte. Von 1955 bis 1964 war Heusinger schließlich Soldat der neugegründeten Bundeswehr, an deren Aufbau er maßgeblichen Anteil hatte. Zuletzt war er Vorsitzender des NATO-Militärausschusses. ... (wiki) // Unmittelbar nach dem Zusammenbruch 1945 entwarf ich aus frischem Gedächtnis und gestützt auf vielfache Aufzeichnungen der Kriegszeit die Szenen dieses Buches. Sie sollen in freier Gestaltung, jedoch auf Grund eigenen unmittelbaren oder mittelbaren Erlebens das Geschehen der jüngsten Vergangenheit schildern. Nur die Briefe und Frontbilder sind erdachte Wiedergaben von Auffassungen und Stimmungen, wie sie mir jedoch in meiner Stellung immer wieder begegneten. Mein Streben war, die historische Wirklichkeit in verdichteter Form erscheinen zu lassen und die Marksteine einer Entwicklung zu zeigen, die in ihrem tragischen Ablauf den Zeitgenossen, vielleicht aber auch der künftigen Historie immer schwer begreiflich sein wird. - Adolf Heusinger (Vorwort) // " ... SOMMER 1938. Garten der Reichskanzlei. Hitler beim Spaziergang mit dem neuernannten Adjutanten des Heeres, Major Schmundt. Hitler: Ich verstehe die Generale des Heeres nicht! Selten in der Geschichte ist Offizieren eine größere Chance geboten, sind ihnen schönere Aufgaben gestellt worden als jetzt von mir. Sie können alles von mir haben, was sie brauchen, um in kurzer Frist eine starke Wehrmacht zu schaffen. Aber, statt daß sie mich treiben und drängen, daß sie mich immer wieder mit neuen Forderungen überfallen, bin ich es, der sie vorwärtsstoßen muß. Statt daß ich gerade bei ihnen auf Begeisterung und Zustimmung treffe, finde ich nur Bedenken und Hemmungen. Nein, das sind nicht mehr die Feuerköpfe, die Preußen groß gemacht haben! Diese haben den Zusammenbruch 1918 und die 15 Jahre der Schmach nicht überwunden. Adjutant: Es gibt aber auch andere, mein Führer, die Ihnen begeistert folgen. Hitler: Die aber dann in ihrem eigenen Kreise mit Argwohn be-trachtet werden, schon deshalb, weil sie meist nicht dem Generalstab entstammen. Diese Generalstabsschulung hat ihre großen Nachteile. Sachlichkeit, Nüchternheit und Gründlichkeit lähmen Kühnheit, Entschlußkraft und Mut. Man sieht überall Schwierigkeiten und lebt von Bedenken. Sehen Sie, alles, was ich bisher erreicht habe, geschah gegen die Warnungen des Generalstabes: die Rheinlandbesetzung, die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht, der Aufbau der Luftwaffe, die Vereinigung mit Österreich! Immer wieder spürte ich den Widerstand dieser Herren! Gegen die Vergrößerung des Heeres auf 36 Divisionen erhoben sie ebenso ihre Argumente wie gegen das Tempo des Westwallausbaues. An neue Waffen, schwerste Artillerie und Panzer gehen sie mit einer Engstirnigkeit heran, die mir unverständlich ist. Überall muß ich treiben. Wenn Göring nicht wäre, hätten wir heute sicher erst ein paar Versuchsflugzeuge. Adjutant: Vielleicht liegt es auch daran, daß die Mehrzahl der Generale zu wenig Verbindung zu Ihnen hat, mein Führer, und Ihre Einstellung zu wenig kennt. Hitler: So viel Verstand muß ich von ihnen erwarten, daß sie erkennen, worum es geht. Wir müssen so rasch wie möglich aus dem Zustand der militärischen Schwäche heraus. Nur dann werde ich meine politischen Ziele erreichen können. Einem schwachen Deutschland werden die anderen keine Zugeständnisse machen, ein starkes erzwingt sie sich. Das müssen doch auch die Generale einsehen! Adjutant: Das glaube ich schon. Soweit ich Einblick habe, scheinen sie Sorge zu haben wegen des Tempos, in dem Sie die Entwicklung vorwärtstreiben. Sie fürchten, daß wir dadurch plötzlich vor eine Lage gestellt werden, der wir nicht gewachsen sind. Sie wollen das Ausland nicht geradezu herausfordern. Hitler: Diese Herren sollen sich nicht um Politik kümmern! Davon verstehen sie nichts! Das kann ich besser! Ich habe bisher nichts Unmögliches verlangt und werde es auch in Zukunft nicht tun. Die Generale können mir wirklich nicht vorwerfen, daß ich politisch die Grenzen des Möglichen übersehen hätte. ? " (Seite 38/39)