Beschreibung:

Bemerkung:

Aus dem Vorbesitz des antiautoritären Dokumentaristen Hans-Dieter Heilmann. - Einband fleckig, bestoßen und mit Ein- bzw. kl. Ausrissen, insgesamt etwas knittrig, Text aber sauber. - Sonderheft der AMERIKA-POST. Für die Gesellschaft der Freunde der Vereinigten Staaten in Hamburg und die Vereinigung Carl Schurz in Verbindung mit Hans Draeger, Anton Erkelenz, A. Mendelssohn Bartholdy, GustavPaul, Eduard Rosenbaum und Fritz Terhalle herausgegeben von Magdalene Schoch. - Aus dem Text: In meiner nun fast zehnjährigen Tätigkeit als amerikanischer Zeitungskorrespondent in Deutschland ist mir oft aufgefallen, daß zwischen der Art und Weise der deutschen und der amerikanischen Berichterstattung doch so große, durch mannigfache Umstände bedingte Unterschiede bestehen, so daß es sich wohl einmal lohnen dürfte, im Rahmen dieser Vorträge auf einige diese Unterschiede hinzuweisen. Ich bin mir bewußt, daß deutsche und überhaupt europäische Mitbürger manchmal ihre weisen Häupter befremdet schütteln, wenn wir Amerikaner immer alles sofort und komplett, ja wenn möglich noch ehe es geschehen ist, wissen wollen, und wenn wir uns sogar erdreisten, einen Reichstagsabgeordneten in seiner wohlverdienten Nachtruhe zu stören, um eine Auskunft zu erbitten. Was macht es schließlich aus, so fragt gar mancher, ob die Amerikaner diese oder jene Tatsache sofort oder einen halben Tag später erfahren? Warum diese Hast, diese Jagd nach der Nachricht? Weiter: warum ist der Amerikaner an einem Tage über eine anscheinend unwichtige Begebenheit, wie etwa einen kleinen Diebstahl in der Sommerwohnung des Professors Einstein, so begeisterungsfähig und am nächsten gegenüber einem wichtigen Ereignis, wie etwa einer grundlegenden Kanzlerrede, anscheinend so indifferent ?