Beschreibung:

325 S. Originalhalbleder.

Bemerkung:

Der Buchrücken ist lichtbedingt leicht ausgeblichen, der Einband ist leicht berieben, ansonsten ein sehr gutes und sauberes Exemplar ohne Anstreichungen. Frakturschrift. -- Inhalt. -- Tag und Jahres Hefte als Ergänzung meiner sonstigen Bekenntnisse, von 1749 bis 1806. -- Lesarten -- (Auszug:) Von 1749 bis 1764. Bei zeitig erwachendem Talente, nach vorhandenen poetischen und prosaischen Mustern, mancherlei Ein- drücke kindlich bearbeitet, meistens nachahmend, wie es 5 gerade jedes Muster andeutete. Die Einbildungskraft wird mit heiteren Bildern beschäftigt, die sich selbst= gefällig an Persönlichkeit und die nächsten Zustände anschlossen. Der Geist näherte sich der wirklichen wahrhaften Natur, durch Gelegenheits-Gedichte; daher 10 entstand ein gewisser Begriff von menschlichen Verhältnissen mit individueller Mannichfaltigkeit: denn besondere Fälle waren zu betrachten und zu behandeln. Vielschreiberei in mehreren Sprachen, durch frühzeitiges Dictiren begünstigt. Von 1764 bis 1769. Aufenthalt in Leipzig. Bedürfniß einer beschränkten Form zu besserer Beurtheilung der eigenen Productionen wird gefühlt; die griechisch = französische, besonders der Dramen, als anerkannt, ja gesetzlich, wird 20 aufgenommen. Ernstere, unschuldige aber schmerzliche Jugendempfindungen drängen sich auf, werden betrachtet und ausgesprochen, indessen der Jüngling mancherlei Verbrechen innerhalb des übertünchten Zustandes der bürgerlichen Gesellschaft gewahret. Von Arbeiten ersterer Art ist die Laune des Verliebten und einige Lieder, von der zweiten die Mitschuldigen übrig geblieben, denen man bei näherer Betrachtung ein fleißiges Studium der Molierischen Welt nicht absprechen wird; daher aber auch das Fremd= artige der Sitten, wodurch das Stück lange Zeit vom Theater ausgeschlossen blieb.