Beschreibung:

120 Seiten; 20 cm; fadengeh. Orig.-Pappband; OUmschlag.

Bemerkung:

Akzeptables Exemplar; mit stärkeren Gebrauchs- und Lagerspuren; Umschlag repariert; kl. Fehlstellen; beschabt; Läsuren; Seiten etwas nachgedunkelt. - Anna Freud (gewidmet). - Aus der Bibliothek von Max Schur; mit dessen Exlibris sowie dessen (wenigen) Anstreichungen im Text. - Max Schur (* 26. September 1897 in Stanislau, Galizien, Österreich-Ungarn; ? 12. Oktober 1969 in New York City) war ein österreichisch-US-amerikanischer Arzt und Psychoanalytiker und lange Jahre der Leibarzt Sigmund Freuds. ... (wiki) // Ludwig Binswanger (* 13. April 1881 in Kreuzlingen, Schweiz; ? 5. Februar 1966 ebenda) war ein Schweizer Psychiater und Psychoanalytiker. Er ist der wohl bekannteste Spross der weitverzweigten Schweizer Psychiaterfamilie Binswanger. Er gehörte schon früh zu den führenden geistigen Persönlichkeiten seines Landes und gilt als Begründer der Daseinsanalyse, einer Verbindung von Psychoanalyse und Existenzphilosophie, die vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg eine bedeutende tiefenpsychologische Lehrmeinung darstellte. ... (wiki) // Meine Erinnerungen an Sigmund Freud sind die Erinnerungen an unsere Freundschaft und deren Geschichte. Sie sind daher in viel geringerem Maße als viele andere Erinnerungen von wissenschaftlichem Interesse, werfen dafür aber ein um so helleres Licht auf die immer noch vielfach verkannte Persönlichkeit Freuds. Meine Erinnerungen umfassen die Zeit von unserer ersten Begegnung in "Wien im Februar 1907 bis zu Freuds letztem Brief aus England vom Juli 1938. Persönlich sind wir uns außer an den offiziellen internationalen psychoanalytischen Kongressen in Nürnberg, Weimar, München und Den Haag fünfmal in Wien, einmal in Kreuzungen und einmal auf dem Semmering begegnet. Das Hauptdokument unserer Freundschaft aber ist unsere briefliche Korrespondenz. Ich bedauere sehr, daß diese Erinnerungen nicht früher ans Licht traten, insbesondere deshalb, weil sie in den beiden ersten Bänden der hervorragenden Biographie Freuds von Ernest Jones nicht mehr berücksichtigt werden konnten. Was mich so lange zurückhielt, war der Ausspruch Freuds in einem Briefe vom Jahre 1936: "Wir haben uns über ein Vierteljahrhundert die Treue gehalten wie selbstverständlich und wenig Aufhebens davon gemacht." Wenn ich meine Bedenken schließlich überwand und also doch "Aufhebens" von unserer Freundschaft mache, so geschah es auf Grund des Appells meiner Freunde an meine historische Pflicht und der Ermutigung durch Anna Freud. ? (L. Binswanger) // " ... Unter dem 25. Juli schreibt Freud aus dem Haag, er fühle sich "sehr behaglich". Die Sammlung zur Neurosenlehre, erste Auflage 1906, sei reif zur zweiten Auflage. "So antworten wir auf die ,Vernichtungen der Psychoanalyse'." Mitte September erhalte ich eine Ansichtskarte von Freud und Ferenczi aus Selinunt. Am 2. Oktober schreibt Freud als Antwort auf meine Bemerkung, daß ich Ferenczi wegen seiner Reise mit ihm beneidete, Ferenczi sei wahrscheinlich gar nicht so glücklich gewesen, mit ihm zu reisen, daß man ihn beneiden müsse. "Ich lasse mich in den Ferien recht gehen und, bin gar nicht immer geistreich, und er war sehr liebenswürdig, aber etwas gehemmt." Im selben Brief bedankt er sich für meine "schöne Schrift", bald werde er sich schämen müssen. An Bleuler habe er nun selber einen Brief geschrieben, "der um Aufklärung bittet". "Bleuler muß es doch als Beleidigung nehmen, daß ich keine direkte Fühlung mit ihm suche." Am 24. Oktober berichtet er, daß er mit Bleuler "in lebhaftem, umfänglichen Briefwechsel stehe", aus dem sich bisher aber nichts ergeben habe. Bleuler verhalte sich werbend, in manchen Stücken sehr entgegenkommend, "aber den Verein perhorresziert er noch immer und gerade den können wir ihm nicht opfern, wenngleich wir gerne viel aufwenden wollen, um ihn bei uns zu behalten. Seine Argumente sind so dämmerig, imponderabel u. unfaßbar, daß es mir schwer wird, etwas aus ihm zu machen. Da er das Bedürfnis nach mündlicher Aussprache geäußert hat, habe ich ihm angetragen, über Weihnachten nach Zürich zu kommen. Natürlich fahre ich nicht, wenn die Chancen, ihn zum Eintritt zu bewegen, nicht bis dahin eine bestimmtere Form angenommen haben." ? " (Seite 36)