Beschreibung:

8 S. Text, 14 Tafeln Mappe.

Bemerkung:

Die Mappe ist leicht berieben, ansonsten ein sehr gutes und sauberes Exemplar ohne Anstreichungen. - (Auszug:) Optische Halluzinationen sind ein Privileg der sympto- matischen Psychose. Der Psychiater beobachtet sie über- wiegend beim Delir, in der Alkoholpsychose und anderen toxischen Psychosen, etwa bei Überdosierung gewisser Medikamente, bei ihrem chronischen Abusus, bei Pilz- vergiftungen u. a. Die besten Auskünfte über das Wesen der optischen Halluzinose erhalten wir jedoch aus den experimentellen Psychosen (exp. Psych.), die durch soge- nannte Halluzinogene oder Psychotica beim Menschen willkürlich steuerbar hervorgerufen werden können. Unter den z.Zt. bekannten Halluzinogenen sind die kli- nisch wichtigsten: Haschisch, Mescalin, Lysergsäure- Diäthylamid (LSD-25) und Psilocybin. Von der Art des verabreichten Mittels und der Höhe der Dosis abhängig, dauert der rauschartige Zustand der exp. Psych. 5-12 Stunden. In der Regel klingt er von selbst wieder ab. Die exp. Psych. ist für die psychopathologische Forschung von besonderem heuristischem Wert, weil be- reits während der Intoxikation und - wegen der erhalte- nen Erinnerung - erst recht danach, Erlebnisschilderun- gen von grösster Prägnanz und Eindringlichkeit gewonnen werden, gibt sie uns doch eine wieder "gesund" gewordene Person zur Kenntnis. Eine gewisse Objektivierung ist schliesslich durch die zeichnerischen und malerischen Darstellungen der in der Psychose erlebten Visionen und Halluzinationen möglich. Der vorliegende Tafelband bringt bildhafte Darstellungen der Erlebnisse des LSD- und Psilocybin-Rausches von nichtpsychotischen Perso- nen. Sie vermitteln einen Blick in die Welt des psychoti- schen Erlebens und sollen das Verständnis für die Sinn- gehalte ihrer optischen Inhalte wecken. Die Bilder führen uns in die Gesichtserscheinungen des Rausches und in die Welt der psychotisch übersteigerten Affekte: der pani- schen Angst vor Phantomen, der lustvollen Hingegeben- heit, der depressiven Verlassenheit oder der gespannten Aggressivität oft bevölkert mit verfremdeten und ent- stalteten Gebilden, die uns mehr als einmal an Darstel- lungen der modernen Kunst erinnern. Auf die Phänomenologie der experimentellen Psychose selbst gehen wir hier nicht ein.