Beschreibung:

131 S., Ill. Halbleder.

Bemerkung:

In einer einmaligen Auflage von 1000 nummerierten Exemplaren gedruckt. Dieses Exemplar trägt die Nummer 825. Das Exemplar ist in einem sehr guten und sauberen Zustand ohne Anstreichungen. - (Auszug:) NACHWORT DES HERAUSGEBERS Daniel Chodowiecki schuf in den zehn Jahren zwischen 1778 und 1787 seine 72 Kupfer zu den sechs hier vereinigten Dramen nicht eigentlich als Illustrationen zu einer Ausgabe Shakespeares. Sie erschienen vielmehr sämtlich als Almanachbilder in Taschenkalendern, die heute zum größten Teile selten und schwer zugänglich geworden sind. Es ist daher für den, der nicht in der Lage ist, die Originale zu betrachten, fast unmöglich geworden, sich ein Urteil zu bilden über die Art und Weise, wie Chodowiecki sich mit Shakespeare auseinan- dergesetzt hat. Von dem Streben, dem Leser der Dramen und Verehrer Chodowieckis diese Mög- lichkeit an die Hand zu geben, habe ich mich bei der Herausgabe der gesamten Kupfer und ihrer Vereinigung mit allen den sechs Dramen Shake- speares, zu denen Kupfer gestochen worden sind, leiten lassen. Diese Stiche, in denen der Künstler sich bemüht hat, das Tragische nicht weniger als das Humorvoll-Komische wiederzugeben, lassen gerade infolge dieser Spannweite die große Leistung Chodowieckis und seinen dem des Dichters kon- genialen Humor (König Heinrich der Vierte, Lustige Weiber von Windsor), aber auch die leisen Schwä- chen und den Tribut, den er den klassizistischen Strömungen seiner Zeit gezollt hat (Coriolan), gut erkennen. In den Jahren, als die Kupfer erschienen, lag die Schlegel-Tiecksche Übertragung der Shakespeare- schen Dramen noch nicht vor. Als Vorlage zu seinen Stichen hat Chodowiecki vielmehr die Mac- bethübertragung G. A. Bürgers und Esdienburgs Verdeutschungen benutzt. Ich habe mich nicht entschließen können, ihm hierin zu folgen und die von ihm herangezogenen Übersetzungen in meiner Ausgabe zum Abdruck zu bringen. Um ihren ein- heitlichen Charakter nicht zu gefährden, habe ich es vorgezogen, an die Stelle jener Übertragungen, die ja zum größten Teile nur noch geschichtlichen Wert besitzen und den an ein Kunstwerk zu stel- lenden Ansprüchen nicht durchgehend mehr ge- nügen, die Schlegel-Tiecksche Übersetzung treten zu lassen. Dadurch ergeben sich in der Beziehung zwischen dem Wortlaut bei Schlegel-Tieck und dem auf den Kupfern mitgestochenen Texte kleine Un- ebenheiten. So war, um nur ein Beispiel anzu- führen, die von Chodowiecki benutzte Hamlet- übersetzung in sechs Aufzüge eingeteilt, während sie bei Schlegel-Tiek wie alle übrigen Dramen fünf hat. Diese geringen Abweichungen fallen aber nicht ins Gewicht, wenn man den unvergleich- lich höheren künstlerischen Wert der Schlegel- Tieckschen Nachdichtungen erwägt, und werden keinen in Verwirrung bringen, der sich in die Welt der Shakespeareschen Dramen versenkt hat und mit ihr vertraut ist.