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504 S., Ill. Originalpappband.
Bemerkung:
Der Einband ist leicht berieben, ansonsten ein sehr gutes und sauberes Exemplar ohne Anstreichungen. Frakturschrift. - (Auszug:) Einführung. Es ist schade, daß Bettinens Königsbuch nicht in früheren Jahren neugedruckt worden ist. Zeitgemåß" zu sein, ist für ein Werk von dauerndem Wert ein zweifelhafter Vorzug. Das gilt auch für die Pflicht, es einzuführen. Es ist heute sehr leicht, Kräfte und Mächte zu verurteilen, die überz wunden zu sein scheinen. Solange sie es nicht waren, solange war es Zeit zu reden und sie, wenn es notwendig war, zu bekämpfen. Das preußische Königtum als solches, als ein großes historisches Geschehen, entzieht sich ohne weiteres dem billigen und leichten Urteil literarhistorischer Einführungen. Andererseits gilt es hier, endlich auch Bettinen zu ihrem Recht zu helfen: ihr Buch gehört ja nicht nur dem König, es gehört ihr und uns allen. "Friedrich Wilhelm IV.", sagt Treitschke, hatte das 45. Lebensjahr erreicht, und seine gedunsene Gestalt mit den geistreichen, aber schlaffen, bartlosen Gesichtszügen er schien troß der jugendlich unruhigen Bewegungen schon etwas gealtert." Er wurde mit naturgewaltiger Notwendig= keit das Opfer der politischen Entwicklung, die ihn schon ein Jahr vor der Revolution kritisch abtat in David Fr. Strauß' Schrift: "Der Romantiker auf dem Throne der Cåsaren oder Julian der Abtrünnige." Die Kräfte, die dieser König weckte, und die dadurch er: zeugten Gegenkräfte haben das deutsche Volk der ersten und, wenn man so denken will, auch der zweiten Revolution ent: gegengetrieben. Im neunzehnten Jahrhundert hatte die Romantik auf Fürstenthronen nichts mehr zu suchen. "Er glaubte", sagt wieder Treitschke, "an eine geheimnisvolle Erleuchtung, die den Königen vor allen andern Sterblichen durch Gottes Gnade beschieden sei." Es war jene ver: hångnisvolle Auffassung des Gottesgnadentums, die weit schlimmere Folgen für das deutsche Volk gehabt hat als die Beschränktheit Friedrich Wilhelms III., denn sie seht das überragende Genie eines einzelnen voraus und führt mit Notwendigkeit zum Sturz, wenn diese Vorausseßung in Wirklichkeit nicht gegeben ist.