Beschreibung:

13 S. (Textheft) sowie 5 Faltkarten (farbig); in illustr. OPp-Mappe; 34,5 cm. Versch. Gr., teilw. gefaltet, in Mappe.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; Mappe stw. berieben. - Ein besonderer Blick auf 200 Jahre Stadtgeschichte Berlin: 5 historische Karten des Stadtgebietes von 1798 bis 1990 (Verlagstext) // Karte 1: " Berlin und Charlottenburg mit nächster Umgebung " (Karten-Nachdruck von 1857) --- Karte 2: " Grundriss der Königl. Residenzstädte Berlin " (Karten-Nachdruck von 1798; Daniel Friedrich Sotzmann --- Karte 3: " Verkleinerter Nachdruck des ALK-Stadtplans Berlin von 1990 " --- Karte 4: Pharus Plan Berlin. "Verkleinerter Nachdruck des Originals von 1944 " --- Karte 5: "Grosser Verkehrs Plan Berlin mit seinen Vororten ". Verkleinerter Nachdruck des Originals von 1902. // " ... Waren der Festungsring und die die Stadt querende Spree einst Orientierungselemente des Stadtplanes, sind es nunmehr die Eisenbahn- und S-Bahn-Trassen. 1872 erhielt Berlin seine Ringbahn und sechs Jahre später die Stadtbahn von Stralau (heute Ostkreuz) nach Charlottenburg als erste durchgehende Trasse. Deutlich zu sehen ist der sogenannte Hundekopf der Ringbahntrasse, mit der Schnauze am Westkreuz und dem Hinterkopf im Prenzlauer Berg. Nicht nur lösten die Ring- und Stadtbahn alte Nahverkehrsprobleme, sie schufen auch neue. Es waren zwar die Kopfbahnhöfe mehr oder weniger miteinander verbunden, aber die Trassen, angelegt mehr mit Rücksicht auf Besitzverhältnisse und technische Lösungen, wurden auf Kosten einer teilweise gewachsenen Stadt- und Siedlungsstruktur abgesteckt; Jahrzehnte später stellte die Trassenführung Stadtplaner vor so manche fast unlösbare Aufgabe. Eine weitere Orientierungshilfe bilden - bemerkenswert in einer Industriegroßstadt - die großflächigen Parkanlagen. War 1848 als Gegengewicht zum herrschaftlichen Tiergarten der Friedrichshain angelegt worden, so folgten in den 70er Jahren ebenfalls durch G. Meyer gemäß eines Magistratsbeschlusses der Treptower Park und der Humboldthain. Kleinere Parkanlagen konservierten einst vorhandenes Grün oder bewahrten Reste Lennescher Planungen. Die rasante städtebauliche Entwicklung ließe sich fast in jedem Quadranten des Planes nachvollziehen. So ist der große Exerzierplatz im nördlichen Tiergarten verschwunden. 1864 wurde er "Königsplatz" und bekam mit der Siegessäule, ursprünglich für den Sieg gegen Dänemark 1864 geplant und dann wegen der Dokumentation der Siege von 1866 und 1871 erst am 2. September 1873 eingeweiht, seine Dominante. Statt des Palais Raczynski ist an seinem östlichen Rand der von Paul Wallot errichtete Reichstag zu finden, der nördlich beginnende Spreebogen ist mit Villen und Ministerien bebaut. Noch weiter nördlich gibt es den Lehrter Bahnhof und den 1856 begonnenen Humboldt-Hafen. Die Stadt wuchs und verdichtete sich unaufhaltsam nach Westen. Nicht nur Industrie und Militär waren weiter stadtauswärts gewandert, auch die ab 1874 entstehenden großen Krankenhauskomplexe siedelten fern des Zentrums. Mit den Gründerjahren begann langsam die in den 80er Jahren sich rasant ausprägende City-Bildung. Nicht nur Gewerbe und Wohnen wurden dezimiert und die innerstädtischen Friedhöfe geschlossen, es prägten sich zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor, Spree und Landwehrkanal deutlich abgegrenzte Funktionsbereiche aus: Bankenviertel um die Behrenstraße, Konfektion um den Hausvogteiplatz, Einkaufszentren um Alexanderplatz und Leipziger Straße, Zeitungsviertel um die Kochstraße, Hotelviertel zwischen den Linden und Spree westlich der Friedrichstraße und am Potsdamer Platz, Universitäts- und Wissenschaftsviertel entlang der Dorotheen-(Clara-Zetkin-) Straße und das Regierungsviertel entlang der Wilhelm- (Otto-Grotewohl-)Straße. Innerhalb der alten Akzisemauer sank zwischen 1875 und 1895 der Wohnbevölkerungsanteil von 60% auf 37%. Die absolute Abnahme betrug allein 1890-95 über 40000 Einwohner. ? " (Seite 10; Textheft) ISBN 3870241837