Beschreibung:

179 (recte: 279) Seiten, (9) Seiten (Inhaltsverzeichnis), Pergamentband der Zeit mit zwei auf den Falz gezogenen Pergamentriemchen, handschriftlicher Rückentitel, 14 x 7,5 cm.

Bemerkung:

Neuausgabe der Fabelanthologie "Aesopus Dorpii" (fußend wohl auf dem ersten italienischen "Aesopus Dorpii": Venedig, Remondini, um 1550). Unser Exemplar textidentisch mit Bodemann 64.1. - Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titelblatt (wolkenumwobenes Hand-Zirkel-Motiv in einem Oval; darüber ein Totenkopf, auf dem flankierenden Spruchband "Labore et Constantia"). - Inhalt: "Aesopi fabulatoris vita" (Planudes); Vorspann (Auszüge aus Aphthonius mit "Fabula qua formicarum, [et] cicadarum exemplo, hortantur iuvenes ad laborem", Philostratos und Hermogenes); 33 Fabeln des Lorenzo Valla mit Widmungsvorrede an Arnoldus Favolleda von 1438; "Aliae item aliquot Aesopi fabulae" (ungeklärte Autorenschaft ["incerto interpretes"]; 78 Fabeln), 45 Fabeln in der Bearbeitung des Goudanus mit Widmungsbrief "Diui Aurelii Augustini, Florentino suo, illustri Baroni Iselsteino. S.D."; "Aesopi fabulae trigintasex" (Barlandus; 36 Fabeln); "Aniani fabulae quatuor" (Barlandus; 4 Fabeln); "Aniani fabulae trigintaocto" (Hermannus; 38 Fabeln); "Aesopi fabulatoris clarissimi apologi" (Rinuccio d'Arezzo; 100 Fabeln) mit "Argumentum"; "Apologi ex chiliadibus adagiorum desumpti, ad communem puerorum fructum (Erasmus von Rotterdam; 9 Fabeln); weitere Fabeln von Politianus (1), Petrus Crinitus (1), Johannes Antonius Campanus (2), Plinius (1) und Gellius (2); am Schluß das Register ("Index fabularum"). - Alle Fabeln mit Adfabulatio. - Mit 66 einfach gerahmten Textholzschnitten (mit einigen Wiederholungen); meist zwischen Überschrift und Fabeltext eingesetzt. Die Übernahme der Bildmotive aus den Holzschnittserien (Nachschnitte) von Bernard Salomon (vgl. Bodemann 40.1 und 27.1). Auch in unserem Exemplar wurde "das ideale und antikisierende Ambiente durch typisch italienische Landschaften und einfache, bäuerliche Umgebung abgelöst" (Bodemann 40.1). - Bernard Salomon (auch: Bernardus Gallus), 1506/1510 bis 1561, französischer Maler, Zeichner und (mutmaßlich) Holzschneider. Thieme-Becker XXIX 354. - Antoine du Verdier, La Bibliothèque, Lyon, Honorat, 1585, 119 ("tres-excellent tailleuer d'histoires"). - Mit einigen Paginierungsfehlern (Zahlensprünge von den Seite 60 auf 91, 88 auf 68, 95 auf 69, 277 auf 178/179 usw.). Nach Kustoden und Inhalt vollständig. - Provenienz 1.: Ad (usum?) Georgij Brentani, Roma (Namenszug von alter Hand auf dem vorderen fliegenden Vorsatzblatt); mutmaßlich Georg Brentano (1775-1851; deutscher Großkaufmann, Bankier, Gutsherr und Kunstsammler aus Frankfurt a.M.). Von selber Hand der Rückentitel und weitere Marginalien (Kollation?) auf dem hinteren fliegenden Vorsatzblatt recto und verso. - Provenienz 2.: E[?] Stückelberg, Roma (Namenszug von jüngerer Hand auf dem vorderen Spiegel); mutmaßlich Ernst Stückelberg (1831-1903; eidgenössischer Maler aus Basel). - Handschriftliche Phantasien von einer weiteren jüngeren Hand auf dem hinteren Vorsatzblatt und dem hinteren Spiegel (die Handschrift in zartem Bleistift und in einer Melange aus Kurrent und Antiqua sowie in teils radebrechendem Deutsch); Themen der Phantasie sind der "Prinz von Baroda", "Arbaces aus Hinterindien", "Grüsse von Celebes", Alpenüberquerungen und die Basler Kunsthalle. - Der Einband minimal berieben (Rückdeckel) und mit pergamenttypischer Patina; etwas sperrend; einige wenige Seiten mit der zarten Andeutung von Flecken; das untere Drittel des hinteren fliegenden Vorsatzblatts fehlend; sonst und insgesamt gutes, wohlerhaltenes Exemplar.