Beschreibung:

234 S. Kart.

Bemerkung:

Einband ist berieben. Mit priv. Widmung. - "Den Deutschen fehlt die Leichtigkeit, die aus einem Wort eine handliche, einfache Bezeichnung macht, wegen der man sich ohne große Umstände einigt. Zwar wird bei uns ein Ausdruck schnell banal, aber nicht leicht in einem praktischen und verständigen Sinne konventionell. Was über den Tag hinaus als sachliche Benennung bleibt und deshalb eine gründlichere Bestimmung verlangt, schleppt sich in Vieldeutigkeiten und Wortstreitigkeiten fort, und wer in dem Wirrwarr eine sachliche Klarlegung sucht, bemerkt bald, daß er in ein ewiges Gespräch und ein aussichtsloses Gerede verwickelt ist. Das Thema Romantik legt solche Reflexionen nicht nur für uns Deutsche nahe; in der französischen, englischen und italienischen Diskussion ist die Verwirrung nicht geringer. Trotz- dem fühlt man auch hier die terminologische Leichtigkeit der französischen Sprache und könnte versucht sein, sie nachzuahmen. Wäre es nicht einfach, etwa zu sagen: Romantik ist alles, was sich psychologisch oder gedanklich auf den Glauben an die "bonté naturelle" zurückführen läßt, also den Satz, daß der Mensch von Natur gut ist? Diese von Franzosen aufgestellte und ihnen anscheinend besonders einleuchtende Definition, die Seillière in vielen Büchern über Mystik und Romantik ausgeführt und belegt hat, gibt wirklich für zahl- reiche romantische Phänomene ein treffendes Kriterium und läßt sich auch auf kleine alltägliche Stimmungen und Vorgänge schön anwenden."