Beschreibung:

416 S. ; 21 cm kart.

Bemerkung:

Exemplar aus dem Vorbesitz von Piet Tommissen mit seinem kleinen Besitzstempel Lorenz Jäger schreibt in einem Nachruf in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" über den am 20. März 1925 geborenen Tommissen: "Er war ein Bibliograph und Spurensucher, wie nur Jean Paul ihn hätte erfinden können: Schlechthin alles, was über Carl Schmitt zu ermitteln war, sammelte und publizierte er in der Schriftenreihe 'Schmittiana', die seit 1990 in acht Bänden erschien. Ohne dabei allerdings die großen geistigen Linien zu vernachlässigen, und insofern war Piet Tommissen auch viel mehr als ein bloßer Sammler. Unendlich hilfsbereit, anregend und zuvorkommend war seine Natur - was die Forschung ihm verdankt, lässt sich kaum ausmessen." Einleitung 1. "Politische Theologie" als Kern des Denkens Carl Schmitts 11 2. Zur Biographie Carl Schmitts 23 Erster Hauptteil Die "Theologie" Carl Schmitts I. Die Kritik der Moderne 1. Expressionistische Kritik - "Theodor Däublers »Nordlicht«" 29 a) Der Betrieb als Signatur des Zeitalters 29 b) Apokalyptische Deutung: Das Bild des Antichristen 33 2. Politische Romantik 38 a) Die Romantik als Paradigma der Moderne 38 b) Subjektivität als Prinzip der Romantik 40 c) Romantischer Occasionalismus 42 II. Lob des Katholizismus 1. "Romischer Katholizismus und politische Form" 47 a) Das Prinzip der Repräsentation 48 b) Die Unfähigkeit zur Repräsentation in der Gegenwart 53 2. Autorität und politische Form 55 3. Autorität versus Anarchie 58 Die Politische Theologie Carl Schmitts 1. Der Inhalt der gleichnamigen Schrift von 1922 61 2. Kritik der Legitimität der Neuzeit 65 a) Theologie und Säkularisierung 65 b) Legitimität gegen Legalität 67 c) Neutralisierung und Entpolitisierung als Grund der Moderne 70 d) Die Parallele der Äonen 73 e) Die Moderne als Zerstörung von Transzendenz und Legitimität 76 3. Das "anthropologische Glaubensbekenntnis" als Zentrum 78 a) Der Mensch - "von Natur gut" oder "schlimmer als ein Reptil"?b) Der konkrete Gegensatz: Die Politische Theologie Michael Bakunins . . 79 c) Bakunins Kampf gegen Religion als Herrschaftsideologie 82 d) Das Dogma von der Erbsünde 86 4. Geistesverwandtschaft: Charles Maurras und die Action francaise 90 a) Carl Schmitt und der französische Katholizismus 90 b) Der atheistische Katholik Maurras 92 c) Das "Gift des Magnifikat": Kampf gegen Judentum und Anarchismus . . 95 d) Die Trias von Ordnung, Hierarchie und Disziplin 98 5. Frühe katholische Kritik an Schmitts "Politischer Theologie" 102 IV. Der Kampf für das Politische 1. Die Unterscheidung von Freund und Feind 105 a) Ein Kriterium des Politischen 105 b) Die Schaffung der politischen Einheit aus der Abgrenzung 108 c) Carl Schmitt und Leo Strauss -Ein "Dialog unter Abwesenden" 111 d) Der eigentliche Feind - Liberalismus oder Anarchismus? 114 e) Die Inhaltsleere des Schmittschen Systems 118 2. Der Kampf gegen den liberalen Parlamentarismus 119 a) Gegen Wertphilosophie und Wertfreiheit für "Werte" 119 b) Entscheidung, Existenz und politische Einheit 122 3. Die Suche nach einer Legitimität 124 a) Kritik des positivistischen Legalitätsdenkens 124 b) Akklamation und plebiszitäre Demokratie 125 c) Die Entdeckung des Mythos 128 d) Die "substanzielle Homogenität" des Volkes 133 V. Die Wendung zum totalen Staat und zum Reich 1. Die Suche nach einer starken Autorität 135 a) "Das Zeitalter der Neutralisierungen und Entpolitisierungen" 135 b) Das Vorbild des italienischen Faschismus 138 2. Das Engagement im Nationalsozialismus 139 a) Neue Machthaber - neue Orientierungen 139 b) Die Wendung zum "Konkreten Ordnungsdenken" 141 3. Vom Staat zumReich 145 a) Der Staat des Thomas Hobbes als "machina machinarum" 146 b) Das mythische Bild des Leviathan 150 c) Eine antisemitische Genealogie 152 d) Carl Schmitts Kampf gegen die Juden 153 4. Ideologie des Reiches in der Weimarer Republik 158 a) Der Mythos vom "ewigen Reich"b) Die Reichstheologie im katholischen Bereich 162 c) Die metaphysischen und theologischen Grundlagen der Reichstheologie 169 i) Neuplatonismus und hierarchische Ordnung 169 ii) Eine Geschichtstheologie des Reiches 170 iii) Die Sendung des deutschen Volkes 171 iv) Das Kirchenverständnis 171 d) Kirche und Reich - Das Sacrum Imperium 173 e) Die antike Reichstheologie - Eusebius von Cäsarea 174 f) Erik Peterson und die Kritik der politischen Theologie des Eusebius . . 177 g) Carl Schmitt: Reich und "Völkerrechtliche Großraumordnung" 181 VI. Apokalyptische Geschichtsphilosophie: Der Katechon 1. Eine weltgeschichtliche Perspektive 187 2. Die Rede vom Katechonten in theologischer Perspektive 188 a) Der exegetische Befund im zweiten Thessalonicherbrief 188 b) Theozentrische und geschichtstheologische Auslegung 191 c) Apokalyptik und die Rede vom Antichrist in alter Kirche und Mittelalter 193 3. Carl Schmitt: Der Katechon als Ermöglichung von Geschichte 205 4. Politische Apokalyptik 210 5. Geistesverwandtschaft und Distanz: Erik Peterson 212 a) Peterson und die Erledigung jeder Politischen Theologie 212 b) Gemeinsamkeiten und Unterschiede 214 c) Das Religiöse als das Totale 216 d) Zwei Typen apokalyptischer Theologie 219 VII. Zwischenbilanz: Ordnungskatholizismus und autoritärer Staat 1. Hierarchie und Autorität der katholischen Kirche als Vorbild 225 2. Rechtfertigung der Macht 233 3. Gegenrevolutionäre Apokalyptik 236 4. Geistesverwandtschaft: Friedrich Gogarten 240 a) "Wider die Ächtung der Autorität" 241 b) Menschliche Existenz aus der Unterordnung 243 c) Politische Ethik 247 5. Carl Schmitt nach 1945: Resignation und Partisanenethos 249 a) Elementare Weltbetrachtungen 249 b) Der Partisan 251 c) Hexenjagd und Kriminalisierung?Zweiter Hauptteil Carl Schmitt: Christentum oder antikes Heidentum? Das Streben nach einer Einheit von Religion und Politik 1. Das "Dilemma des Konservatismus" 256 a) Carl Schmitt und die "Konservative Revolution" 256 2. Das "Dilemma des Konservatismus" 259 a) Der Konservatismus als Reaktion auf den Rationalismus der Moderne. 260 c) Die Religion als Dienerin des Staates 264 d) Herrschaft und Ordnung 271 3. Der Staat und das Individuum 277 a) Der Staat als alleiniges Subjekt des Rechts 277 b) Relatives Naturrecht gegen absolutes Naturrecht 280 c) Die notwendige Ausschaltung des "inneren Vorbehalts" 284 4. Die verlorene "natürliche Einheit" 286 a) Zerstörendes judenchristliches Denken 286 b) "Raumscheues" Judentum als Feind jedes Nomos 288 c) Die Ortlosigkeit des nachexilischen Judentums 290 d) Das Judentum als unaufgebbare Wurzel des Christentums 295 e) Pragmatisierung der Transzendenz - Das Beispiel des Faschismus . . . . 301 5. Der Rückgriff auf die heidnische Polis 304 a) Die antike Einheit von Staat und Religion als Vorbild 304 b) GerhardNebel: "Piaton und die Polis" 307 IX. Dostojewskijs Großinquisitors als Bild Carl Schmitts 314 1. Die Figur des Großinquisitors in Dostojewskijs Roman "Die Brüder Karamasow" 315 a) Iwans Erzählung 315 b) Echter oder falscher Christus? 317 c) Die drei Stützen: Autorität, Wunder und Geheimnis 324 d) Der Mensch und die Freiheit 328 2. Der Großinquisitor als Vorbild Carl Schmitts 330 a) Das Thema in den Schriften Schmitts 330 b) Die drei Fragen des Versuchers 332 c) Religiöser Glaube und öffentliche Wahrheit 334 3. Geistesverwandtschaft und Distanz: Hugo Ball 339 a) Anarchismus und Dadaismus 341 b) Die Notwendigkeit einer absoluten und unfehlbaren Autorität Exkurs: Nicolaus Sombart: Dezisionismus als Sexualpathologie 350 Schlußbetrachtung 358 1. Repräsentationsdenken versus Theokratie 362 2. Carl Schmitts "Politische Theologie" - Maß jeder Theologie? 365 3. Die Freiheitsbotschaft der Kirche 374 4. Carl Schmitt: Politische Theologie ohne Glauben 386 Bibliographie ISBN 9783828881495