Beschreibung:

mit Titelkupfer und 24 ganzseitigen Kupfern v. Schellenberg. 165 S., 1 Bl. 8°

Bemerkung:

----------- «Dieser frivole Totentanz schildert in Abkehr von den herkömmlichen Motiven die Narrheit der Menschen in karikaturhafter Art, was bereits in den Bildtiteln zum Ausdruck kommt: Verschiedene Personen, welche ein Todten-Gerippe betrachten; darunter stehet: Memento mori (1). Der Aerostat. Eine Luftkugel in vollen Flammen (5). Schul-Visitation. Der Tod unter der Thüre einer Knaben-Schule (6). Getäuschte Erwartung. Der Tod als ein Frauenzimmer zu einem Herrn (8). Der Wucherer. Er wird in seiner Geld-Kiste erdrükt (14). Der Equilibrist. Der Tod hascht den Seil-Tänzer bey dem Fuß (16). Berthold Schwarz. Der Mönch von der Gewalt des entzündeten Pulvers in die Luft fliegend (19). Beschluß. Der Tod zwischen dem Künstler und dem Dichter hält beyde umschlungen (25) //// Das Werk "Freund Heins Erscheinungen in Holbeins Manier", erschienen 1785 in Winterthur, vereinigt einen Totentanz des Schweizer Malers und Radierers Johann Rudolf Schellenberg in 25 Kupfern mit Texten des Weimarer Schriftstellers Johann Karl August Musäus ---------- Die Bezeichnung Freund Hein ist der von Matthias Claudius eingeführte Name des Todes ---- Johann Rudolf Schellenberg (auch Rudolph, * 4. Januar 1740 in Basel; gest. 6. August 1806 in Töss bei Winterthur) war ein Schweizer Maler, Radierer und Illustrator sowie Entomologe. Er gilt als einer der bedeutendsten Illustratoren seiner Zeit und als wichtigster Schweizer Radierer des 18. Jahrhunderts. 1769 unternahm Schellenberg im Auftrag des Apothekers und Chemikers Johann Gerhard Reinhard Andreae aus Hannover zwei Reisen durch die Schweiz, um Illustrationen für eine Ausgabe von dessen Briefen aus der Schweiz anzufertigen. Während längerer Zeit arbeitete er für Johann Caspar Füssli, um Künstlerporträts für dessen Geschichte der besten Künstler in der Schweiz (1769-1779) herzustellen. Unter Schellenbergs wichtigsten Auftraggebern war auch Johann Caspar Lavater, für den er ab 1770 bis zu Lavaters Tod 1801 immer wieder arbeitete.