Beschreibung:

348 Seiten; graph. Darst.; Kt.; Illustr.; 29,5 cm; kart. und illustr. Mappe; 29,5 cm; mit 5 großen Faltkarten.

Bemerkung:

Gute Exemplare / 2 BÄNDE. - Hellmut Pflüger (gewidmet). - Band 1: TEXT / Band 2: KARTEN. - " ... Diese Bodenurkunden sind vielfältigen Eingriffen ausgesetzt, die ihre Aussagekraft schmälern oder sie gar zerstören können. Angesichts erheblicher Verluste ist der Schutz dieser unter dem Stadtboden tradierten Geschichtsquellen von herausragender Bedeutung. Ausgrabungen sind nur zweitbeste Lösungen, denn auch sie zerstören - wenn auch fachlich kontrolliert - den archäologischen Bestand und damit historische Zeugnisse. Die unter wissenschaftlichen und heimatgeschichtlichen Zielvorgaben durchgeführten archäologischen Untersuchungen sind wiederholt Anlass zu Konflikten zwischen Stadterneuerung, Bauherren und Archäologischer Denkmalpflege geworden - vor allem dann, wenn es nicht möglich war, die archäologisch-historischen Interessen langfristig in Planungsverfahren einzubringen. Anfang der 1990er Jahre wurde ein erster Erhebungsschritt des Archäologischen Stadtkatasters abgeschlossen und den Städten übergeben. Darin hat man die archäologisch bedeutsamen Flächen innerhalb der Städte sowie in ihrem unmittelbaren Umfeld summarisch ausgewiesen. Grundlegende Voraussetzung für den qualifizierten Schutz der archäologischen Kulturdenkmale ist ein möglichst diffe-renziertes Wissen über die Lage und die historische Bedeutung potentiell archäologischer Flächen innerhalb mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Stadtareale. Deshalb musste für die Erstellung eines ausführlichen Katasterwerkes ein weiterer Schritt in Form einer vertieften Bearbeitung erfolgen: Dazu werden archäologische Funde und Befunde, historische Schrift- und Bildquellen, Karten und Pläne wie auch kommunale Bauakten ausgewertet und die Ergebnisse in Text und thematischen Plänen vorgelegt. Der Stadt Ulm konnte als einer der ersten Städte ein solches Werk im Jahr 1997 als ungedrucktes Manuskript mit Planbeilagen übergeben werden. Das Landesdenkmalamt Baden-Württemberg hat sich im Jahr 2000 auf Grund der positiven Resonanz und der großen Nachfrage aus der interessierten Öffentlichkeit entschlossen, diesen Archäologischen Stadtkataster für eine Publikation vorzubereiten, um die Ergebnisse neben den Verantwortlichen in den Kommunen, den Planern und Planerinnen auch einem größeren Benutzerkreis zugänglich zu machen. Bisher konnte die Landesdenkmalpflege 35 Städten einen solchen ausführlichen gedruckten Stadtkataster überreichen. Die Überarbeitung des Ulmer Stadtkatasters wurde nicht zuletzt deswegen wünschenswert und notwendig, weil in Ulm als einem Schwerpunkt der Landesarchäologie durch die langjährigen stadtarchäologischen Aktivitäten unter der Leitung von Judith Oexle und Andrea Bräuning die früheren archäologischen Beobachtungen um zahlreiche neue Fundstellen erweitert worden sind, die es zu dokumentieren und auszuwerten galt. Bei der Entscheidung, den bereits vorliegenden Stadtkataster zu überarbeiten hat die Planung der damals bevorstehenden Grabungen in der Neuen Straße eine wesentliche Rolle gespielt. Nach Abschluss dieser Grabungen, die seit 2003 unter der Leitung von Marianne Dumitrache fortgeführt worden sind, scheint die Publikation eines Archäologischen Stadtkatasters eine wichtige Grundlage für die beim Landesamt für Denkmalpflege in Arbeit befindliche Auswertung der Grabung Neue Straße zu sein. Ferner werden seit Herbst 2007 im Rahmen eines Projekts der Deutschen Forschungsgemeinschaft Ulmer "Altgrabungen", insbesondere jene auf dem Weinhof, untersucht. Der vorliegende Band dient somit als aktuelle Standortbestimmung und zugleich als Grundlage für die künftige Ulmer Stadtgeschichtsforschung. Die Bearbeitung wurde im Wesentlichen im Jahr 2004 abgeschlossen; im Zuge der Vorbereitung für den Druck sind 2007/08 einige Ergänzungen vorgenommen worden. Der Archäologische Stadtkataster soll bereits bei der Aufstellung von Flächennutzungs- und Bebauungsplänen, Stadtteilsanierungen und sonstigen Planungsverfahren als qualifizierte Planungsunterlage einbezogen sein. Er bildet die Basis, um archäologisch relevante Bereiche bei denkmalbezogenen Stellungnahmen schnell und fachlich hinreichend zu benennen. Für die Archäologische Denkmalpflege hat dabei der Erhalt der unterirdischen Geschichtszeugnisse Priorität. ? " (Vorwort) / INHALT : Zum Aufbau des Archäologischen Stadtkatasters -- Bewertung des Altstadtgebiets von Ulm unter archäologischen Gesichtspunkten. Festlegung der archäologisch relevanten Bereiche, Karte 1 (A. Bräuning) -- Einleitung: Gliederung des Untersuchungsgebiets. -- Archäologisch-historischer Kommentar zu den thematischen Karten. -- Kartierung der Keller und Tiefgaragen, so genannte Bodeneingriffskarte, Karte 2. -- Archäologische Fundstellen, Karte 3. -- Historische Topographie, Karte 4. -- Überlagerung der aktuellen Katasterkarte mit dem Schlumberger-Plan von 1808, Karte 5. Zusammenfassender Kommentar zu den archäologisch relevanten Bereichen, Karte 1. -- Grundzüge der Siedlungsentwicklung und Stadtgeschichte -- Lage der Stadt (R. Schreg u. A. Bräuning). -- Forschungsgeschichte (R. Schreg u. A. Bräuning). -- Grundzüge der Stadtgeschichte (U. Schmidt, Ergänzungen durch -- R. Schreg u. A. Bräuning). -- Früh- und Hochmittelalter: Königshof, Pfalz, Pfarrkirche "ennet feld" und präurbane Marktsiedlung. -- Ulm in staufischer Zeit: Stadtgründung und Beginn der bürgerlichen Selbstverwaltung -- (12./13. Jahrhundert). -- Ulm im Spätmittelalter.,. -- Die regionale und überregionale Rolle Ulms im Spätmittelalter -- und in der frühen Neuzeit. -- Das 16. und 17. Jahrhundert. -- Die Entwicklung seit dem 18. Jahrhundert. -- Die Siedlungsentwicklung nach bildlichen und archäologischen Quellen (R. Schregm u. A. Bräuning). -- Die Bildquellen. -- Die archäologischen Quellen. -- 1 Vorgeschichtliche und römische Besiedlung. -- 2 Frühmittelalterliche Besiedlung. -- 3 Hochmittelalter: Pfalz und präurbane Siedlungen. -- 4 Die staufische Stadt. -- 5 Die Stadterweiterung des 14. Jahrhunderts und der Bau des Münsters. -- 6 Die Stadtentwicklung seit dem 15. Jahrhundert. -- Exkurs: Eine Zwischenbilanz archäologischer.Forschungen zum Alltag im mittelalterlichen Ulm (R. Schreg).,. -- Die Sachkultur. -- Bau- und Infrastruktur. -- Kartentexte -- Fehlstellen u Keller und Tiefgaragen, so genannte Bodeneingriffskarte, Karte 2. -- Archäologische Fundstellen, Karte 3 (A. Bräuning 1997, ergänzt u. überarbeitet R. Schreg 2003). -- Verzeichnis der archäologischen Fundstellen. -- Katalog der archäologischen Fundstellen. -- Fundstellen mit Funden und Befunden aus der Vorgeschichte und zugleich aus jüngeren Epochen. -- Fundstellen mit Funden und Befunden des Mittelalters und der frühen Neuzeit. -- Fundstellen mit Funden und Befunden des Mittelalters und der Neuzeit bis 20. Jahrhundert. -- Fundstellen mit Funden und Befunden der Neuzeit. -- Fundstellen mit Funden und Befunden unbestimmter Datierung. -- Liste moderner bauhistorischer Untersuchungen. -- Historische Topographie, Karte 4 (U. Schmidt, mit Ergänzungen von B. Kulessa u. A. Schneider). -- Stadtbefestigung. -- Gebäude und Einrichtungen der städtischen Herrschaft und Administration sowie auswärtiger Herrschaften. -- Kirchen sowie Gebäude und Einrichtungen kirchlicher Institutionen. -- Gebäude und Einrichtungen der Sozialfürsorge und des Gesundheitswesens. -- Gebäude und Einrichtungen von Handwerk, Gewerbe und Handel. -- Objekte der städtischen Infrastruktur. -- Überlagerung des Schlumberger-Plans von 1808 mit der aktuellen Katasterkarte , Karte 5. -- Konkordanz der archäologischen Fundstellen und der historischen Gebäude und Einrichtungen. -- Quellen und Literatur -- Schriftquellen. -- Ungedruckte Quellen. -- Gedruckte Quellenwerke. -- Geschichtliche und archäologische Darstellungen. -- Listen der Kulturdenkmale. -- Abkürzungsverzeichnis. -- Abbildungsnachweis. -- Adressen. -- Kartenbeilagen (Band 2) : Karte 1: Archäologisch relevante Bereiche -- Karte 2: Keller und Tiefgaragen, sog. Bodeneingriffskarte -- Karte 3: Archäologische Fundstellen -- Karte 4: Historische Topographie -- Karte 5: Überlagerungskarte Schlumberger 1808 auf die Katasterkarte 2007.