Beschreibung:

Ca. 540 Seiten; Frontispiz; 18,5 cm; fadengeh., rückengoldgepr. Halblederband d.Zt.

Bemerkung:

Gutes, stabiles Exemplar; Gebrauchs- u. Lagerspuren; Einband berieben/beschabt; Vorsatz mit hs. Besitzvermerk; Seiten meist leicht fleckig. - In Frakturschrift. - August Gottlieb Spangenberg (* 25. Juli 1704 in Klettenberg, Grafschaft Hohenstein, Thüringen; ? 18. September 1792 in Berthelsdorf, Kurfürstentum Sachsen) war ein deutschsprachiger evangelischer Missionar, Bischof, der zweite Stifter der Evangelischen Brüderunität und 1762 Nachfolger von Graf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf. Er wurde allgemein Bruder Josef genannt, eben weil er sich - wie Josef im Ersten Buch Mose der Bibel - um seine Brüder gekümmert hat. Spangenberg war ein Sohn des lutherischen Pastors Georg Spangenberg (1665-1713), er studierte an der Universität Jena zuerst Jura. 1722 wandte er sich unter dem Einfluss des Theologieprofessors Johann Franz Buddeus (1667-1729), bei dem er wohnte, dem Pietismus zu und studierte danach evangelische Theologie. 1727 hatte er erste Kontakte mit Personen der Brüdergemeine, 1728 besuchte der Graf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf Jena, und Spangenberg kam in Kontakt mit ihm und wurde in seinen Kreis aufgenommen. 1729 machte er sein Magisterexamen, und er erhielt 1731 einen Ruf als Professor der Theologie, den er ablehnte. Er nahm 1732 eine Anstellung als Adjunkt an der theologischen Fakultät der Universität Halle an, weil er Christus in Niedrigkeit dienen wollte. Als solcher wurde Spangenberg an die Franckeschen Stiftungen berufen und wirkte dort als Inspektor des Waisenhauses. Nachdem er am 8. April 1733 auf Befehl des Königs aus Halle entlassen und vertrieben worden war, schloss sich Spangenberg der Herrnhuter Brüdergemeine an und wurde Assistent von Zinzendorf. Er unternahm im Lauf der nächsten Jahre für die Brüdergemeine mehrere Missionsreisen, so 1735 bis 1739 nach Georgia und Pennsylvania in den dreizehn englischen Kolonien Nordamerikas, nach Saint Thomas in Dänisch-Westindien und 1741 bis 1742 nach England. Er war Mitinitiator der neuen Gemeinschaft, der Siedlung Nazareth und des Zentrums Bethlehem, Pennsylvania, und auch der Indianermission im umliegenden Gebiet. In England war er eine führende Person an der wichtigen Konferenz der Brüdergemeine in London 1741 und gründete in Smith House, Yorkshire, die erste englische Siedlung der Gemeinschaft. 1744 berief die Brüder-Unität Spangenberg zum Bischof, und er wurde am 15. Juni 1744 in Marienborn ordiniert.[3] Noch im gleichen Jahr besuchte er erneut die Brüdergemeine in Nordamerika und trieb die Indianermission voran. 1745 wurde er vom Irokesen-Häuptling Shikellmy in den Clan der Bären aufgenommen und erhielt den Namen Tgirhitontie. 1749 bis 1751 wirkte er in Europa, danach weitete er die Gemeinschaft und Missionsarbeit in North Carolina aus. 1752 war er Mitbegründer der Siedlung Wachau, aus der später die Stadt Winston-Salem entstand. 1762, nach Nikolaus Ludwig von Zinzendorfs Tod, wurde er dessen Nachfolger in der Leitung der Brüdergemeine. Im Alter von 88 Jahren starb August Gottlieb Spangenberg am 18. September 1792 in Berthelsdorf bei Herrnhut, wo er die letzten Lebensjahre verbracht hatte. Spangenberg war ein begabter Lehrer, umsichtiger Organisator, eine besonnene Führungspersönlichkeit und Friedensstifter für die Brüdergemeine. Mit der englischen Regierung konnte er erfolgreich vermitteln und verhandeln. Bis im Jahr 1746 dichtete er auch einige Kirchenlieder, wobei das ins Englische übersetzte Lied We adore Thee evermore, Hallelujah (deutsch: Wir beten dich immerfort an, Halleluja) das bekannteste geblieben war. Dank seiner langjährigen, rastlosen Tätigkeit hat Spangenberg als "Krisenmanager" wie auch als "Stratege der Kolonieprojekte" und "mäßigende Stimme alltagspraktischer Vernunft" den Werdegang und die Konsolidierung der Brüdergemeine nachhaltig geprägt. Zinzendorfs Sonderlehren hatte er spürbar abgemildert, und er war vermehrt auf Verkirchlichung bedacht und hatte ihr eine "gefestigte theologische [?] Ausrichtung" verliehen. ? (wiki) // " Gegenwärtige Lebensbeschreibung des würdigen Bischofs und vieljährigen treuen und gesegneten Dieners der evangelischen Brüder-Unität, August Gottlieb Spangenbergs, sollte nicht bloße historische Erzehlung der merkwürdigen Begebenheiten seiner Laufbahn seyn. Der eigentliche Plan dabey war, den Lesern eine offene Darstellung seines Herzens und seiner Gesinnungen, eine wahre und belehrende Geschichte seiner Arbeiten in dem Reiche Christi, und eine durch das ganze Werk fortgehende Schilderung seines Characters zu liefern. ... " // INHALT (Kapitel in Auswahl) : Spangenbergs Jugendjahre von 1704 bis 1722 // Spangenbergs Aufenthalt in Jena von 1722 bis 1732 // Spangenbergs Aufenthalt in Halle. 1732 bis 1733 // Spangenberg kommt nach Herrnhut. Verrichtungen in Copenhagen. 1733 // Spangenbergs Aufenthalt in Herrnhut. Reise durchs Würtembergische und durch Holland nach England. 1734 // Spangenbergs Reise nach Georgien. 1735 // Spangenbergs erster Aufenthalt in America von 1735 bis 1739 // Spangenbergs Aufenthalt in Deutschland und England von 1739 bis 1744 // Spangenbergs Verrichtungen in Pennsylvanien von 1754 bis 1756 // Spangenbergs Verrichtungen in der Unitäts-Direction von 1769 bis 1775 // Spangenbergs letzte Lebensjahre von 1789 bis 1792 - (u.a.m.)