Sachgebiete

Beschreibung:

XIV, 238 S. Originalleinen mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Umschlag leicht berieben, sonst gutes Exemplar. - "Bereits für die meisten zeitgenössischen Beobachter boten die Persönlichkeit Friedrich Wilhelms IV. (1795?1861) und die von ihr ausgehende Handlungsweise eine schwer verständliche Mischung aus anachronistischen Einfällen und weltfremden Wunschträumen, weit entfernt von der Möglichkeit fruchtbarer Realisierung und von der Bereitschaft, den sich rasch wandelnden geistespolitischen Gegebenheiten Rechnung zu tragen. Der König schien die beiden schicksalsträchtigsten Begebenheiten seiner Regierungszeit, die Revolution von 1848 und den Krimkrieg, falsch gedeutet, die Forderungen der Zeit nicht verstanden und durch seine von sprunghafter Irrationalität und Widersprüchlichkeit geprägte Politik die Weichen für Zukünftiges in eine höchst fragwürdige Richtung gestellt zu haben. Man vermißte ?politische Entschiedenheit", eine ?deutliche Sprache" und ?klare Linie", ?Praxisbezug", ?Lebensnähe" und diplomatisches Geschick ? kurz: ein an den Gesetzen von außenpolitischer Taktik und innenpolitischem Kalkül orientiertes Handeln, das den Nutzen des preußischen Staates zu mehren, seine Stellung in Deutschland zu stabilisieren, seine Kraft zum Wohle des Volkes sinnvoll zu steigern vermocht hätte. Die Palette negativer Einschätzungen des umstrittenen Monarchen reichte von giftigen Ausfällen gegen ?den Impotenten", ?den Dicken", ?den Rülps"1 bis hin zu mitleidvollem Spott, wie ihn Heinrich Heine in seinem Gedicht ?Die Menge tut es" (1848) beispielhaft zu formulieren wußte." ISBN 9783767807785