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48 S. : überwiegend Ill. ; 24 cm Klammergeheftet.
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Widmung des Verfassers auf der Titelseite. Der Einband ist vorne etwas geknickt, ansonsten ein sehr gutes und sauberes Exemplar ohne Anstreichungen. - (Auszug:) Zur Entstehung der Östlichen Vorstadt. Bremen lebt an und mit der Weser und deshalb seit alters her vom Seehandel und vom Schiff- bau. Beide - Schiffbau und Handel - brauchen Platz am Wasser, für Werftgelände, Lagerplätze und -häuser. Diese scheinbaren Plattitüden können zumindest eins: beitragen zur Erklärung der Topografie Bremens. Der Stadtstaat Bremen erstreckt sich sehr lang und sehr schmal ent- lang der Weser in Richtung Nordsee. Die Erwartungshaltung handeltreibender seenaher Städte ist nämlich naturgemäß seewärts gerichtet: dahin fahren die Schiffe mit dem in Waren umge- wandelten Kapital. Von daher werden sie mit neuen Waren, die wieder in - diesmal größeres - Kapital umgewandelt werden sollen, erwartet. So läßt sich denn auch die lange Zeit stromabwärts gerichtete Ausdehnung der Stadt mit Vegesack als zweitem und schließlich Bremerhaven als drittem Seehafen erklären. Breitenausdehnung (nach Norden und Süden also) war so lange nicht interessant, als die indu- strielle Produktion mit ihrem immensen Flächenbedarf noch nicht hoch genug entwickelt war, um für die Verwertungsinteressen der Bremer Handelkapitalisten eine ernsthafte Alternative zu sein. Moorige und sumpfige Untergründe einerseits, politische Abgrenzungen andererseits taten das ihre. Weseraufwärts vom Kerngebiet der zeitweise mächtigen Freien Hansestadt Bremen war lange Zeit nur Kloster-, Bauern- und Brachland. Seit dem hohen Mittelalter belegt ist die Existenz eines >> Pauls-Klosters<<, das zwischen dem Ostertorsteinweg und der Weser auf dem >>Paulsberg<<, einer hohen Weserdüne liegt. Rundhe- rum haben sich Handwerker und Dienstleute angesiedelt, die zur Versorgung des Klosters und zur Aufrechterhaltung des Betriebes notwendig sind. Im Jahr 1350 wird sogar eine >> Paulsstadt<< erwähnt. Hier wohnen und arbeiten >> Handwerker, Fischer, Bleicher, Reepschläger, Kohlhöker und Müller.<< 1523 wird das Benediktiner-Kloster geschleift. Ein Jahr vorher hatte der Augustinermönch Heinrich von Zütphen in Bremen das Evange- lium im Geist Luthers verkündet. Der Erzbischof Christof von Braunschweig-Lüneburg hatte vergebens versucht, die Reformation (und deren schädliche Folgen für seine weltlichen Besitz- tümer) einzudämmen. Dadurch wurde das theologische Problem zu einem Politikum. Den Konflikt lösten die Bremer offenbar auf ihre Weise. Hoffmann nennt für den Abriß des Klo- sters das Jahr 1546 mit der Begründung: >>Die guten Ansätze zur Entwicklung von Vorstädten, die es schon im 15. Jahrhundert im Osten, im Nordosten und im Norden der Stadt gab, hatte Bremen 1546 vor den heranrückenden kaiserlichen Truppen selbst zerstört. Damals wurde sogar das Benediktinerkloster St. Pauli vor dem Ostertor abgetragen - die Verteidigung der Stadt erforderte dieses Opfer.<< Ein Jahrhundert später wird auch die Düne abgetragen, und dann tut sich offenbar viele Jahrhunderte nichts Erwähnenswertes mehr. >>Straßen und Wege (...) gin- gen allmählich unter oder verschwanden beim Abtragen der Sandmassen des Paulsbergs.<< Natürlich brauchte eine Großstadt wie Bremen zur Versorgung der Bürger, Dienst- und Arbeitsleute mit den Lebensmitteln des täglichen Bedarfs eine leistungsfähige Landwirtschaft in nächster Umgebung [?]. ISBN 9783926028136