Beschreibung:

23 S. zahlr. Ill. Geheftet.

Bemerkung:

Papier nachgedunkelt, insgesamt gut erhalten. - Einleitung: Die Reutlinger Drucke entstanden in den Jahren 1933 bis 1939. Bisweilen gebrauchten die Beteiligten nach außen hin die Bezeichnung Bibliophile Presse. Wenn man jedoch als solche ein Unternehmen ansieht, das kostbare, geschmacklich raffinierte Drucke für begüterte Kenner herstellt, so handelte es sich um nichts weniger als dies. Buchhändlerische Absichten lagen zunächst außerhalb jeder Erwägung. Als dann, um des reinen Bestehens willen, Versuche in dieser Richtung unternommen wurden, schlugen sie fehl. Die Verbreitung mußte der Zeitumstände und der Kosten wegen ? wenn auch nicht leichten Herzens ? auf ein kleines Netz persönlicher Beziehungen eingeengt werden. Das bestätigende Echo war daher gering und die Ausführenden waren geistig und materiell ganz auf sich selbst angewiesen. Die Reutlinger Drucke wurden somit gegen den Widerstand aller äußeren Umstände verwirklicht und verteidigten einen Posten, der auch nach dem Urteil der Einsichtigen als verloren zu gelten hatte. So erklären sich Druckvermerke wie malgré tout und das leicht überhebliche, von Stendhal übernommene to the happy few. Diese Lage, aufschlußreich für die soziologische Stellung des Künstlers in heutiger Zeit, steht unausgesprochen hinter der Gesamtarbeit und ist auch da, wo nur rein technische Dinge in Rede stehen, immer mit einbezogen.